AuGuSTheater Neu-Ulm

AuGuSTheater Neu-Ulm
Das AuGuSTheater Neu-Ulm

Das AuGuSTheater Neu-Ulm (Autonomes Goethe- und Schiller-Theater) wird als professionelles Privattheater in der Rechtsform GbR geführt.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Das Theater wurde 1994 von Claudia Riese und Heinz Koch als Freie Bühne ohne festes Haus gegründet. In den ersten beiden Jahren war das AuGuSTheater kooperierender Gast im Theater Ulm und hat dort an den spielfreien Tagen die Bühne des sogenannten Podium bespielt. Zusätzlich wurde getourt und überall gespielt, wo mindestens vier Quadratmeter Platz war. In der Spielzeit 1996/97 wurde kooperiert mit dem in Ulm ansässigen dansarts balletcentrum, wo an den Wochenenden gespielt wurde.

Seit 1997 hat das Theater in Neu-Ulm eine feste Spielstätte im um 1900 gebauten Konzertsaal, der lange der einzige größere Versammlungsraum in Neu-Ulm war, als Kino diente, als Ort politischer Veranstaltungen, für Rock-Konzerte und vieles mehr. Seit rund 20 Jahren wird dort auch professionell Theater gespielt.

Seit 1999 ist das Theater Mitglied im Deutschen Bühnenverein, Gruppe Privatbühnen. Es werden zwar auch die aktuellen Werke zeitgenössischer Autoren aufgeführt, aber ein hoher Prozentsatz auch des en suite-Spielplans sind Eigenproduktionen, die anders als von einem Autor geschriebene Spielvorlagen durch gemeinschaftliches Entwickeln von Szenen und Abläufen (Improvisieren, Ausprobieren, Fixieren) entstehen. Da in dieser Produktionsweise Rollen den Darstellern auf den Leib geschrieben werden (einschließlich eventueller Gesangsparts), und da die Texte auf ganz aktuelle Entwicklungen und zur Zeit diskutierte Themen reagieren sowie regionale Gegebenheiten einbeziehen können, entstehen Werke, die das Publikum direkt angehen und deshalb besonders goutiert werden.

Künstlerische Besonderheiten

  • Theatersport: Das AuGuSTheater Neu-Ulm hat in der Region die Sparte Impro-Theater initiiert.
  • Ohne Netz...: Das ist eine Reihe, mit der Theater aktuelle gesellschaftliche Themen auf die Bretter bringen kann, zu denen es (noch) keine Stücke gibt. Es gabe „Ohne Netz...arm“, „Ohne Netz...sterben“, „Ohne Netz...krank“ oder auch „Ohne Netz...Knast“. An dem Abend zum Beispiel wurde mit Theatermitteln der Komplex „Strafprozess und Strafvollzug“ früher und heute in informativen Texten und bewegenden Originaldokumenten thematisiert. Mütter von Gefangenen waren auf der Bühne, Strafgefangene, ein Leiter einer Justizvollzugsanstalt, Texte zu Schuld und Sühne wurden gesprochen.
  • Yesterday: Eine andere Reihe befasst sich mit historischen Daten und Geschehen, zum Beispiel „Der 9. November“, der im 20. Jahrhundert vier Mal ein besonderes Datum war: 1918 dankte der deutsche Kaiser ab, 1923 war der Marsch auf die Feldherrnhalle in München, 1938 war die Pogromnacht und 1989 fiel die Mauer.
  • Theater im Kopf: Im Jahre 1997 startete das Theater eine Initiative Theater auf Krankenschein.
  • Erzähltheater: Das Theater Neu-Ulm pflegt besonders die seit wenigen Jahren wieder aufblühende Form des Erzähltheaters mit Stücken wie „Aufzeichnungen aus dem Kellerloch“ (Fjodor Dostojewski), „Salzwasser“ und „Port Authority“ (Conor McPherson), „Kelly-Briefe“ (wolf Wondratschek), „Executor 14“ (Adel Hakim), „Die Frau seines Lebens“ (Boris Pfeiffer / Felix Huby), „Sex - aber mit Vergnügen“ (Franca Rame / Dario Fo / Jacopo Fo), „Der Alleinunterhalter“ (Fitzgerald Kusz), „Der Ansager einer Stripteasenummer gibt nicht auf“ (Bodo Kirchhoff), „Novecento“ (Alessandro Baricco) und anderen.
  • Fachberatung: Das AuGuSTheater Neu-Ulm verantwortet im neu zu errichtenden Begabtenstützpunkt für schwäbische Gymnasiasten am Lessing-Gymnasium Neu-Ulm im Kurs „Theater - schreiben, inszenieren, spielen“ die künstlerische Seite. Da es bislang kein Vorbild für diesen Kurs gibt, entwickelt das Theater in enger Kooperation mit den Schulverantwortlichen das Projekt. Der Kurs läuft erstmals im Schuljahr 2010 / 11 als Pilotprojekt.

Zahlen, Daten, Fakten

„Großes Haus“ nach der Renovierung Ende 2008

Das AuGuSTheater Neu-Ulm GbR ist Mitglied der Privattheatergruppe im Deutschen Bühnenverein und wird gefördert von der Stadt Neu-Ulm, vom Landkreis Neu-Ulm und vom Freistaat Bayern.

Theaterleiter (paritätisch): Claudia Riese und Heinz Koch.

Es finden 130 Aufführungen pro Jahr statt. Die Besucherzahl liegt bei knapp 18.000 pro Jahr.

Bespielt werden zwei Bühnen: „Großes Haus“ (rund 180 Plätze) und „Studio“ (76 Plätze). Es wird regelmäßig an 48 Wochenenden gespielt, donnerstags, freitags und samstags. Dazu gibt es Freilichttheater, Schülervorstellungen morgens (zum Beispiel SchillersRäuber“).

Das Theater hat kein festes Ensemble, sondern engagiert für seine Bühnen-Produktionen Schauspieler, Sänger, Tänzer und Musiker sowie Regisseure und musikalische Leiter je nach Bedarf.

Der Spielplan enthält zeitgenössisches Sprechtheater und Musicals (Liederabende à la Wittenbrink).

Weblinks

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