Phak Palang Prachachon

Phak Palang Prachachon

Die Phak Palang Prachachon (PPP, thailändisch: พรรคพลังประชาชน, Aussprache: [pʰák pʰá.lang prà.ʨʰaː.ʨʰon]; übersetzt etwa: Volksmachtpartei) war eine Partei in Thailand. Ihr Vorsitzender war zuletzt Somchai Wongsawat. Die PPP entstand im August 2007 und galt als Nachfolgepartei der Thai Rak Thai des damaligen Ministerpräsidenten und Multimilliardärs Thaksin Shinawatra, der 2006 durch einen Militärputsch gestürzt wurde.

Bei den am 23. Dezember 2007 in Thailand stattgefundenden Parlamentswahlen gewann die PPP die Mehrheit der Mandate und hatte damit gute Aussichten mit Samak als Ministerpräsidenten eine Regierungskoalition anzuführen.[1] Am 28. Januar 2008 wurde Samak Sundaravej im Parlament zum neuen Ministerpräsidenten gewählt und am selben Tag ernannt. Er stützte seine Regierung auf eine Koalition der PPP mit fünf weiteren, kleineren Parteien.[2]

Ab Mai 2008 verstärkten sich die Proteste der Opposition gegen die PPP. Anhänger der Volksallianz für Demokratie (PAD) besetzten das Parlamentsgebäude und beschuldigten Samak der Korruption. Im September wurde Samak schließlich des Amtes als Premierminister enthoben, da er mit einer Nebentätigkeit als Fernsehkoch die Verfassung verletzt hatte.[3] Auch unter Samaks Nachfolger Somchai Wongsawat, einem Schwager Thaksin Shinawatras, war die PPP weiterhin Ziel von Protesten, die zunehmend das öffentliche Leben in Bangkok lahmlegten. Ende November 2008 blockierten Anhänger der PAD die Flughäfen der thailändischen Hauptstadt.

Die Partei wurde am 2. Dezember 2008 vom Thailändischen Verfassungsgericht verboten. Ihr wurde Wahlbetrug vorgeworfen. Den führenden Mitgliedern der PPP wurde die politische Tätigkeit für die nächsten fünf Jahre untersagt. Somchai Wongsawat erklärte daraufhin seinen Rücktritt, kündigte aber an, dass die PPP sich unter einem anderen Namen neu gründen und erneut den Premierminister stellen wolle.[4]

Daraufhin gründeten 80 PPP-Abgeordnete, die von dem fünfjährigen Betätigungsverbot nicht betroffen waren, noch im selben Monat die Pheu-Thai-Partei (Phak Phuea Thai) und wählten zunächst Yongyuth Wichaidit zum Parteivorsitzenden. Pracha Promnok, der Chef der Puea-Paendin-Partei, wurde zum Spitzenkandidaten für die Ministerpräsidentenwahl im Parlament gekürt, unterlag aber Abhisit.

Ehemalige Mitglieder

Einzelnachweise

  1. http://www.sueddeutsche.de/,ra1l1/ausland/artikel/72/149710/ Süddeutsche: Abfuhr für die Militärregierung
  2. http://www.nzz.ch/nachrichten/international/thailand_parlament_ministerpraesident_1.661053.html
  3. Neue Zürcher Zeitung: Regierungschef als illegaler Fernsehkoch vom 9. September 2008 (aufgerufen am 2. Dezember 2008).
  4. Die Welt: Thailands Regierung geht – um wiederzukommen vom 2. Dezember 2008.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Phak Matubhum — Die Phak Matubhum (Thailändisch: พรรคมาตุภูมิ, RTGS: Phak Matuphum, auf Deutsch etwa: Vaterlandspartei, Englisch: Motherland Party) ist eine kleine Partei in Thailand. Obwohl sie als landesweite Partei antritt, ist sie vor allem eine Partei der… …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte von Thailand — Die Geschichte Thailands betrachtet die Ereignisse auf dem heutigen Territorium des Staates Thailand und der mit ihm zusammenhängenden Nachbarregionen, wie Birma, Laos, Kambodscha und die Malakka Halbinsel über einen Zeitraum von mehreren Tausend …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der politischen Parteien nach Land — Die folgende Liste versteht sich als Auswahl. Die Angaben, ob es sich bei einem Land um eine repräsentative Demokratie nach westlichem Vorbild mit überwiegend freien Wahlen (nach Freedom House) handelt, die Art des Wahlrechts, die Sperrklauseln,… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste politischer Parteien nach Land — Die folgende Liste versteht sich als Auswahl. Die Angaben, ob es sich bei einem Land um eine repräsentative Demokratie nach westlichem Vorbild mit überwiegend freien Wahlen (nach Freedom House) handelt, die Art des Wahlrechts, die Sperrklauseln,… …   Deutsch Wikipedia

  • Bhumjaithai-Partei — Die Partei Bhumjaithai (auch: Bhumchaithai oder Bhum Jai Thai; Thai พรรคภูมิใจไทย, RTGS: Phak Phum Chai Thai, Partei der stolzen Thais) ist eine politische Partei in Thailand, die seit dem 15. Dezember 2008 der Regierungskoalition unter… …   Deutsch Wikipedia

  • Thai general election, 2007 — 2006 ← December 23, 2007 → 2011 …   Wikipedia

  • People's Power Party (Thailand) — Infobox Political party name english =People s Power Party name native =พรรคพลังประชาชน Phak Palang Prachachon leader = Somchai Wongsawat (acting) president = chairperson = spokesperson = Kuthep Saikrajarng leader1 name = leader2 name = leader3… …   Wikipedia

  • Chanweerakul — Chaovarat Chanweerakul (Thai: ชวรัตน์ ชาญวีรกุล, Aussprache: [ʧaowarat ʧanwiːrakun], * 7. Juni 1936 in Bangkok, Thailand) ist ein thailändischer Politiker und war zwischen dem 2. und 15. Dezember 2008 vorübergehend Premierminister von Thailand.… …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte Thailands — Flagge Thailands seit 1917 Die Geschichte Thailands betrachtet die Ereignisse auf dem heutigen Territorium des Staates Thailand und der mit ihm zusammenhängenden Nachbarregionen, wie Birma, Laos, Kambodscha und die Malakka Halbinsel über einen… …   Deutsch Wikipedia

  • People's Power Party — Die Phak Palang Prachachon (PPP, thailändisch: พรรคพลังประชาชน, Aussprache: [pʰák pʰá.lang prà.ʨʰaː.ʨʰɔn]; übersetzt etwa: Volksmachtpartei) war eine Partei in Thailand. Ihr Vorsitzender war zuletzt Somchai Wongsawat. Die PPP entstand im August… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”