- Phanakistiskop
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Das Phenakistiskop (auch Phanakistiskop, Phantaskop, Wunderrad, Wundertrommel oder Lebensrad) ist eine Erfindung aus dem Jahr 1832, die unabhängig voneinander Joseph Antoine Ferdinand Plateau in Gent und Simon Ritter von Stampfer in Wien gelang und ein Vorläufer der heutigen Filmprojektoren ist.
Es ist ein Vorläuferverfahren der Kinematographie. Auf einer drehbaren Scheibe sind Zeichnungen von Bewegungsphasen kreisförmig angeordnet. Zwischen den Zeichnungen befinden sich Schlitze. Die Scheibe wird in Drehung versetzt, der Betrachter blickt von hinten durch die Schlitze auf die in einem Spiegel sichtbaren Zeichnungen, die sich für ihn bewegen. Der Bewegungseindruck entsteht dadurch, dass der Wechsel zwischen Schlitz und Scheibe dem Auge jeweils ein neues Bild anstelle des alten präsentiert, was im Gehirn als Bewegung desselben Bildes interpretiert wird.
Es handelt sich dabei um die erste Anwendung des stroboskopischen Effektes zur Animation von gezeichneten Bildern; mit dem Phenakistiskop wurden auch die ersten errechneten Bilder animiert. Ein zweiter auftretender wichtiger Effekt ist die Nachbildwirkung des hellen Bildes gegenüber der Dunkelphase zwischen den Schlitzen, wodurch jene kaum noch bewusst wahrgenommen wird und ein fließender Übergang der Bilder ineinander entsteht. Die Wahrnehmung von Bewegung bei sich unterscheidenden Bildern, die direkt hintereinander gezeigt werden, nennt man Phi-Phänomen.
Verbesserungen des Prinzips gelangen später William George Horner mit seinem Zoetrop bzw. Zootrop sowie Franz von Uchatius, der das Phenakistiskop 1853 mit der Laterna magica zu einem Projektionsapparat kombinierte. Diese Erfindung wurde wiederum durch Charles Emile Reynaud 1877 mit dem Praxinoskop durch die Integration von Spiegeln und Beleuchtung weiterentwickelt. Weitere Verbesserungen gelangen Eadweard Muybridge 1879 mit dem Zoopraxiskop sowie Ottomar Anschütz 1884 mit dem Elektrotachyskop, bis schließlich Thomas Alva Edison 1892 den Kinetograph und das Kinetoskop vorstellte.
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