- Philipp Jakob Wieland
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Der Industrielle Philipp Jakob Wieland (* 1793 in Ulm; † 18. Januar 1873 ebenda) war Glockengießer und Gründer der Wieland-Werke AG in Ulm.
Sein Vater, Jacob Wieland war Besitzer der Brauerei Zum goldenen Ochsen.
Nach seiner Kindheit in Ulm absolviert Wieland von 1807 - 1813 eine Lehre als Glockengießer in der Kunst- und glockengießerei seines Onkels Thomas Frauenlob. Danach leistet er einen dreijährigen Militärdienst. Nach seinem Ausscheiden aus dem Militär geht er als wandernder Geselle auf die Walz, und kommt dabei unter anderem nach Amsterdam, Berlin, Dresden, Hamburg, Salzburg, Triest, Venedig und Wien.
Mit umfangreichen Kenntnissen kehrt er nach Ulm zurück und übernimmt 1820 von seinem Onkel Thomas Frauenlob die bereits 250 Jahre alte Kunst- und Glockengießerei in der Ulmer Rosengasse. Er bietet mit seinem Geschäft gegossene Messingartikel aller Art an.
Mit seinem Erfindergeist entwickelt er viele Neuerungen und erlangt diverse Patente, zum Beispiel 1822 für eine Handfeuerspritze.
1830 heiratet Wieland Franziska von Stockmayer, diese Ehe bleibt jedoch kinderlos.
1832 expandiert Wieland mit seinem Unternehmen in eine ehemalige Säge im Ulmer Fischerviertel, wo er die Wasserkraft zur Herstellung von Messingblechen und -Drähten nutzt. Das erfolgreiche Unternehmen benötigt bald weitere Produktionsflächen, Wieland weicht daher auf weitere Standorte außerhalb der damals noch vollständig vorhandenen Ulmer Festungsmauer aus.
Die soziale Einstellung Wielands zeigt sich in einem seiner Zitate:
Ein Werk wie das unsere ist wie ein Leben, das einen verpflichtet für alle, die darin schaffen.
Wieland wird dieser Einstellung gerecht, indem er 1834 als erster Unternehmer Deutschlands eine freiwillige Fabrik-Krankenkasse gründet, die Keimzelle der heutigen BKK Wieland. Zudem lässt Wieland in der Nähe der Vöhringer Fabrik Arbeiterwohnhäuser bauen, die zu niedrigen Mietpreisen den Arbeiterfamilien zur Verfügung gestellt werden.
Aus seiner zweiten Ehe mit Mathilde gehen die Söhne Philipp (* 1863) und Max Robert (* 1867) hervor. Nach Wielands Tod 1873 führt seine Witwe die Geschäfte weiter, bis die dann volljährigen Söhne das Unternehmen 1892 übernehmen und weiter ausbauen.
Weblinks
- Wieland-Werke bei der Kreisbildstelle Illertissen
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