- Philippe de Nanteuil
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Philippe de Nanteuil (* im 12. oder 13. Jahrhundert; † um 1258) war ein französischer Ritter und Trouvère. Er beerbte seinen gleichnamigen Vater als Herr der Burgen von Nanteuil-le-Haudouin und Pomponne. Sein Bruder, Renaud, war ein Bischof von Beauvais.
Philippe war ein Freund des Grafen Theobald IV. von Champagne (König Theobald I. von Navarra), der ihm 1234 ein Lied widmete und mehrere Kanzonen an ihn richtete. Beide trugen ein Jeu parti untereinander aus.[1] Philippe nahm 1239 am Kreuzzug der Barone teil, bei dem er nach der Niederlage in der Schlacht bei Gaza im November 1239 in die Gefangenschaft des Sultans von Ägypten geriet. In seinem Gefängnis in Kairo schrieb er mehrere Lieder zum Lob seiner französischen Heimat, aber auch über die Niederlage bei Gaza (En chantant veil mon duel faire), wofür er die kampfunwilligen Ritterorden verantwortlich machte.[2][3] Im Herbst 1240 wurde er aus der Gefangenschaft herausgelöst.
Philippe gehörte später dem Haushalt König Ludwigs IX. von Frankreich an. Der Chronist Jean de Joinville zählte ihn, neben Thibaud de Marly, Geoffroy de Sergines und Humbert de Beaujeu, zu den prudhommes chevaliers.[4] Wie die genannten Ritter nahm er ebenfalls am Sechsten Kreuzzug nach Ägypten teil.
Er war verheiratet mit Isabeau de Nesle, mit der er zwei Kinder hatte:
- Thibaud V. (* 1283; † 26. Dezember 1300), Herr von Nanteuil, Bischof von Beauvais
- Alix († 1303), Herrin von Nanteuil; ∞ mit Pierre de Châtillon, Herr von Pacy-en-Valois
Fußnoten
- ↑ Karl Bartsch / Adolf Horning: La Langue et la littérature françaises depuis le IXème siècle jusqu'au XIVème. Maisonneuve et Leclerc, Paris 1887. S. 385
- ↑ Christoper Marshall: Warface in Latin East, 1192-1291. Cambridge University Press, 1994. S. 60
- ↑ Les chansons de croisade, S. 222-223
- ↑ Joinville, II, §7, hrsg. von Ethel Wedgwood (1906)
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