- Philosophenschulen
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Die vier Philosophenschulen der Antike waren über mehrere Generationen hinweg bestehende Gemeinschaften von Denkern, die sich mit philosophischen Fragen befassten. Sie entstanden im vierten Jahrhundert v. Chr. in Athen. Für jede Schule ist ein Gründer bekannt, doch ist das Verhältnis der einzelnen Schulen zur Lehre des Gründers jeweils sehr unterschiedlich.
Anders als bei den Sophisten wurde kein Lehrgeld erhoben; doch erhielten die Philosophenschulen von reichen Sympathisanten ansehnliche Spenden.Die vier Schulen sind: Die Platonische Akademie, die als erste gegründet wurde, der aristotelische Peripatos, die Stoa, gegründet von Zenon, und der Kepos ("Garten") des Epikur. Alle Schulen sind nach den Orten oder den Gebäuden benannt, wo in der ersten Zeit nach ihrer Gründung unterrichtet wurde.
Außer dem Kepos haben alle anderen Schulen im ersten Jahrhundert v. Chr. zu existieren aufgehört, wenngleich es in allen drei Fällen spätere Fortsetzungen außerhalb des engeren Schulzusammenhangs gab. In späterer Zeit gehörten Grundkenntnisse der vier Systeme zur griechischen Allgemeinbildung. Die Stiftung von Lehrstühlen für die vier philosophischen Systeme durch Kaiser Mark Aurel im Jahr 176 n. Chr. erfolgte zu einer Zeit, als es längst keine philosophischen Schulen mehr und kaum noch philosophisch produktive Aristoteliker, Stoiker oder Epikureer gab. Allerdings wurde der griechische Ausdruck diadochos, der den Nachfolger in der Leitung einer Schule bezeichnet hatte, auch für die Inhaber dieser Lehrstühle gebraucht, was in der älteren Forschung zu verfehlten Kontinuitätsannahmen führte, die die Schulen ein halbes Jahrtausend länger existieren ließen, als sie wirklich bestanden haben.
Es gibt in der antiken Philosophie noch andere philosophische Richtungen ("haireseis"), die nicht die institutionelle Form einer Schule mit lokalem Zentrum in Athen und Sukzession von Schulhäuptern ("Scholarchen") angenommen haben, so vor allem die Skepsis.
Die im fünften Jahrhundert n. Chr. von Plutarch von Athen gegründete neuplatonische Schule in Athen wird oft als direkte Fortsetzung der Akademie betrachtet; allerdings entspricht dies weder den Tatsachen noch der Auffassung der Athener Neuplatoniker. Das Verbot der philosophischen Lehrtätigkeit in Athen durch Kaiser Justinian I. gilt dann traditionell oft (aber fälschlich) als Zeitpunkt, zu dem die antike Philosophie ihr Ende gefunden habe.
Literatur
- John Glucker: Antiochus and the Late Academy. Göttingen 1978 (entgegen dem Titel sehr ausführlich zu vielen auch die übrigen philosophischen Schulen betreffenden Fragen).
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