Pierre François Joseph Lefebvre

Pierre François Joseph Lefebvre
François-Joseph Lefebvre, um 1810

François-Joseph Lefebvre, Herzog von Danzig (* 25. Oktober 1755 in Rouffach/Elsass; † 14. September 1820 in Paris) war ein französischer Revolutionsgeneral und Marschall von Frankreich.

Leben

Er war Sohn eines Müllers zu Rouffach im Elsass, trat 1773 in die französische Garde ein und heiratete 1783 Catherine Hübscher (auch als Madame Sans-Gêne bekannt). 1792 wurde er Hauptmann in der aktiven Armee und wurde im Dezember 1793 zum Brigadegeneral, im Januar 1794 zum Divisionsgeneral befördert.

Am 13. März 1798 wird er Gouverneur der Festung Mainz. Er befehligte hierauf im Wasgau, an der Saar und Mosel, besonders aber an der Sambre und Maas, gewöhnlich als Führer der Avantgarde der Armée de Mayence. In der Schlacht bei Fleurus kommandierte er den rechten Flügel, 1796 hielt er anfangs die Österreicher mit einem Teil der Rhein-und Moselarmee im Schach und siegte bei Altenkirchen als Befehlshaber des Zentrums.

François-Joseph Lefebvre

1799 führte er in der Armee Jourdans ein 8.000 Mann starkes Korps, mit welchem er gegen 30.000 Österreicher das Gefecht bei Stockach bestand. Schwerverwundet kehrte er nach Paris zurück und erhielt den Oberbefehl über die Direktorialgarde, an deren Spitze er am 18. Brumaire (9. November 1799) zusammen mit Leclerc d’Ostin in den Rat der Fünfhundert eindrang und den bedrohten Präsidenten Lucien Bonaparte befreite. Bonaparte, dem er treu anhing, übertrug ihm hierauf das Kommando der 17. Militärdivision und ernannte ihn 1800 zum Prätor im Senat, welche Würde er bis zur Restauration behielt. Am 19. Mai 1804 zum Marschall (maréchal d'Empire) ernannt, befehligte Lefebvre 1806 bei Jena die Infanterie der Kaiserlichen Garde. Nach der Schlacht bei Eylau übertrug ihm Napoleon die Leitung der Belagerung von Danzig und erhob ihn nach der Einnahme der Stadt (26. Mai 1807) zum Herzog von Danzig.

1808 befehligte Lefebvre das 5. Armeekorps in Spanien und gewann am 31. Oktober die Schlacht bei Durango, nahm Bilbao und schlug am 7. November die englische Armee unter Blake auf den Höhen von Gueues, lieferte am 11. und 12. November die Schlacht bei Espinosa de los Monteros und nahm am 3. Dezember Segovia.

1809 unterdrückte er als Befehlshaber der bayerischen Armee den Aufstand in Tirol und nahm darauf an den Schlachten bei Eggmühl und Wagram teil. 1812 führte er die französischen Garden. Nach dem Einrücken der Verbündeten in Frankreich 1814 übertrug ihm Napoleon den Befehl über den linken Flügel des Heeres. Nachdem Lefebvre bei Montmirail, Arcis sur Aube und Champeaubert mit Auszeichnung gekämpft hatte, unterwarf er sich nach der Abdankung Napoleons den Bourbonen und wurde am 4. Juni 1814 zum Pair erhoben. Da er aber während der Hundert Tage wieder auf Napoleons Seite gestanden hatte, verlor er bei der zweiten Restauration seine Würde. Doch bestätigte ihn Ludwig XVIII. 1816 wieder als Marschall, und am 5. März 1819 trat Lefebvre auch in die Pairskammer ein.

François-Joseph Lefebvre starb am 14. September 1820 in Paris.

Literatur

  • Désiré Lacroix: Die Marschälle Napoleons I.. 1898
  • Carl Bleibtreu: Marschälle, Generale, Soldaten Napoleons I. Berlin (2. A. o.J. [vor 1911])


Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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