Piesberg

Piesberg
Piesberg
Steinbruch am Piesberg mit der Gemeinde Wallenhorst und dem Osnabrücker Stadtteil Pye

Steinbruch am Piesberg mit der Gemeinde Wallenhorst und dem Osnabrücker Stadtteil Pye

Höhe 188 m ü. NN
Lage Osnabrück, Niedersachsen, Deutschland
Gebirge Osnabrücker Bergland
Geographische Lage 52° 19′ 15″ N, 8° 1′ 33″ O52.3208333333338.0258333333333188Koordinaten: 52° 19′ 15″ N, 8° 1′ 33″ O
Piesberg (Niedersachsen)
Piesberg
Besonderheiten Teil des Ibbenbürener Steinkohlenreviers
Aussichtsplattform auf dem Piesberg
Steinbruch am Piesberg
Der Haseschacht, heute Museum für Industriekultur

Der Piesberg ist ein Berg auf der Grenze der Stadt Osnabrück und der Gemeinde Wallenhorst (Niedersachsen).

Er liegt nordwestlich der Osnabrücker Stadtteile Eversburg und Pye, südlich des Wallenhorster Ortsteils Lechtingen und hat eine Höhe von 188 Meter über NN. Sein Name lässt sich vermutlich auf die an seinem Fuß liegende frühere Bauernschaft Pye zurückführen. Er ist einer der drei Oberkarbonausbrüche des Ibbenbürener Steinkohlenreviers: Schafberg, Piesberg und Hüggel.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

In der Zeit des Karbons war die Gegend um Osnabrück ein Küstenstreifen. In der Folge entstand aus den Mooren und Sümpfen eine Steinkohleschicht. Außerdem lassen sich heute im Schiefer des Piesbergs Fossilien von Pflanzen aus dieser Zeit finden. Sie zeichnen sich durch gute Erhaltung der feinen Strukturen und teilweise auch durch bunte Färbung aus. Sand- und Kiesbänke verfestigten sich zu Sandstein und Tonsteinschichten[1]. Die Erdschichten der folgenden Erdzeitalter überlagerten die Gesteine des Karbons, bis ein unterirdischer Vulkan vor etwa 70 Millionen Jahren die Geburtsstunde des Piesbergs einläutete, indem er tief versunkene Gesteinsschichten an die Erdoberfläche trieb. Da dieser Vulkan jedoch nicht zum Ausbruch kam, sondern lediglich einen Berg, den Bramscher Pluton formte, spricht man auch von einem „steckengebliebenen Vulkan“, der den Berg vor sich hertrieb. Steinkohle, Schieferton und Sandstein sind am Piesberg bis heute zu finden.

Bergbau

Kohleabbau

Bis 1898 wurde am Piesberg Anthrazitkohle abgebaut. Der Abbau wurde aufgrund starker Wasserzuflüsse eingestellt.

Sandsteinabbau

Bis in das zwanzigste Jahrhundert wurden im Piesberg große Mengen Piesbergsandstein abgebaut, der die Bauweise der Steinhäuser im Osnabrücker Land prägte. Zeitweise war der Piesberg der größte Steinbruch Mitteleuropas. Im kleineren Rahmen wird an den Flanken des Piesbergs auch heute noch Gestein abgebaut, hauptsächlich quarzitischer Sandstein. Die durch den Bergbau entstandenen Steinbrüche wurden seit der Mitte des vergangenen Jahrhunderts mit Müll verfüllt. Im Rahmen neuer Entsorgungsgesetzgebung wurde die von der Stadt Osnabrück betriebene Zentraldeponie Piesberg im Jahr 2004 geschlossen. Die noch offenen Deponieflächen werden sukzessive abgedeckt und renaturiert.

Bundesgartenschau 2015

Unter dem Motto „Ein Berg im Aufbruch - blühende Aussichten“ sollte die Bundesgartenschau 2015 (BUGA) ausgerichtet werden. Der bis dahin entstehende Landschaftspark sollte den Wandel von einem „Berg der Arbeit“ hin zu einem modernen Naherholungsgebiet aufzeigen, in dem die Denkmale alter Industriekultur integriert werden. Der Rat der Stadt Osnabrück hat sich jedoch im November 2006 aufgrund der ungeklärten Finanzierungssituation mit knapper Mehrheit entschieden, den Auftrag zur Ausrichtung der BUGA 2015 zurückzugeben. Eine Bürgerinitiative sammelt Unterschriften, um die Stadt Osnabrück zum Umdenken zu bewegen.

Museum Industriekultur

An die Geschichte der ehemaligen Steinkohlenzeche am Piesberg erinnert das Museum Industriekultur im Haseschachtgebäude und angrenzenden Gebäuden. Vom Haseschachtgebäude haben Besucher Zugang zu einem Bergwerksstollen in 30 Meter Tiefe, der auf einer Länge von 280 Meter begangen werden kann.

Einzelnachweise

  1. Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz (Hrsg.), Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern - Das Osnabrücker Land I, Bd. 42, 1979, S. 12ff

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