Pillarstone

Pillarstone
Cross-slab in Edderton, Easter Ross, Schottland
Pillar Stone, Gallarus Oratory, County Kerry, Irland

Cross-slab und Pillarstone (Steinpfeiler) sind Bezeichnungen für frühchristliche Steindenkmäler auf den Britischen Inseln, die als dominante Gravur ein Kreuz zeigen.

Die Pikten in Schottland bevorzugten den geometrischen und flachen Cross-Slab. Der runde oder abgerundete, in der Form eher dem Menhir oder dem Ogham-Stein ähnelnde Pfeiler (cross-carved Stone) ist dagegen typisch für Irland.

Ein schöner Cross-slab, der wahrscheinlich Longinus zeigt, der dem gekreuzigten Christus eine Lanze in die Seite sticht, stammt vom Calf of Man aus den 9. Jahrhundert und zeigt byzantinischen Einfluss.

Inhaltsverzeichnis

Piktische Kreuzsteine in Schottland

  • Bressay (Orkney)
  • Edderton
  • Glamis 2
  • Muir of Dinnet
  • Monymusk
  • Papil Stone (West Burra, Shetlands)
  • Riasg Buidhe
  • Rodney Stone
  • Rossmarkie
  • Soroby
  • St. Madoes

Irische Steinpfeiler bzw. Kreuzsteine

Der früheste Stein aus Ulster stammt aus Kilnasaggart im County Antrim. Er wird anhand seiner langen Inschrift auf 700 n. Chr. datiert. Andere Steine sind u. a. in Killadeas, County Fermanagh, Maghera, County Londonderry, Turraloskin, Co. Antrim und Saul County Down zu finden. Schöne Beispiele des 8. Jahrhunderts sind die liegenden Kreuzsteine von Movilla und Nendrum-Kloster, beide in Co. Down und von Devenish auf der Klosterinsel im Lower Lough Erne in Co. Fermanagh.

In Connacht und Munster, besonders aber auf der Dingle-Halbinsel im County Kerry, sind sie häufiger und manche Ogham-Steine sind mit so genannten Chi-Rho-Kreuzen versehen. Das geritzte Chi-Rho-Kreuz wird gebildet aus den ersten beiden Zeichen des griechischen Wortes für „Christus“, Χ und Ρ.

Pillar Stones heißt auch eine Gruppe von vier christianisierten Steinen auf einem Friedhof im Gwaun Valley, Pembrokeshire, Wales. Der fünfte Stein scheint als Taufbecken fungiert zu haben. Pembrokeshire ist besonders reich an frühchristlichen Skulptursteinen.

Andere Kreuzsteine

  • In Armenien gibt es eine ähnliche Tradition, die jünger ist (die frühesten stammen aus dem 9. Jahrhundert), aber zum Teil auf vorchristlichen Mustern basiert. Diese Kreuzsteine werden Chatschkare genannt (von armenisch Խաչ, chatsch, Kreuz; քար, kar, Stein). Zu Beginn war es ein einfaches gleicharmiges Kreuz, das in einen Kreis eingearbeitet war. Bald entwickelte sich die Darstellung jedoch rasant, die Formen und Strukturen veränderten sich, die Thematik und die Verzierungen wurden reicher und feiner. Die Chatschkare dienten nicht nur als Grabstellen, sie wurden auch in Erinnerung an wichtige Ereignisse aufgestellt.
Kreuzstein in der Flur von Pollenfeld, Landkreis Eichstätt
  • Auch in Deutschland gibt es Kreuzsteine. Das Kreuz ist hier häufig als Relief aus dem Steinblock herausgemeißelt.

Weblinks

Literatur zu Kreuzsteinen in Deutschland

  • Michael Raich: Die Kreuzsteine. Kempten 1926
  • Michael Raich: Kreuzsteine in Oberbayern. Kaufbeuren ca. 1902
  • Müller/Quietzsch: Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen I Inv. Bez. Dresden. Berlin 1977
  • Hans-J. Wendt: Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen II Inv. Bez. Karl-Marx-Stadt. Berlin 1979
  • Harald Quietzsch: Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen III Inv. Bez. Leipzig. Berlin 1980
  • Dietrich Neuber und Günter Wetzel: Steinkreuze und Kreuzsteine. Inventar Bezirk Cottbus. Cottbus 1980.. = Geschichte und Gegenwart des Bezirkes Cottbus (Niederlausitzer Studien), Sonderheft
  • Müller/Baumann: Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg. Hameln 1988
  • Walter Saal: Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle. Landesmuseum f. Vorgeschichte, Halle 1989; ISBN 3910010016.
  • Walter Saal: Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Magdeburg. Halle 1987
  • Jürgen Reinhardt: Steinkreuze und Kreuzsteine der Rhön. Petersberg 1999
  • Werner Rühl: Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Forchheim. Forchheim bzw. Nürnberg 1999
  • Hans Bucka und Oskar Heland: Die Steinkreuze und Kreuzsteine im Landkreis Hof und in der Stadt Hof. Hof 1986
  • Heinrich Riebeling: Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen. Dossenheim 1977
  • Herbert Appeltshauser, Armin Leistner und Robert Reiter: Steinkreuze und Kreuzsteine im Umkreis von Coburg. Coburg ca. 1977
  • Hans Schnetzer: Ueber Kreuzsteine, in: Volkskunst und Volkskunde II 27

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