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Piltene (dt.: Pilten) Basisdaten Staat: Lettland Landschaft: Kurland (lettisch: Kurzeme) Verwaltungsbezirk: Ventspils novads Koordinaten: 57° 14′ N, 21° 41′ O57.22527777777821.675833333333Koordinaten: 57° 13′ 31″ N, 21° 40′ 33″ O Einwohner: 1.053 (1. Jul. 2010) Fläche: 14,2 km² Bevölkerungsdichte: 74,15 Einwohner je km² Höhe: Stadtrecht: seit 1557 Webseite: (Abschnitt Piltene) www.ventspilsnovads.lv (Abschnitt Piltene) Burgruine und Kirche von Piltene
Piltene (deutsch Pilten) ist eine Stadt im nordwestlichen Teil Kurlands in Lettland am Fluss Venta.Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vor der Gründung von Ventspils war der Flusshafen Hauptumschlagplatz für den Handel vom Landesinnern. Die Entfernung zur Ostsee diente dem Schutz vor den Wikingern. Es gibt Hypothesen nach denen sich eine Burg des dänischen Königs Waldemar II.(1170-1241) hier befand.
1309 wird erstmals eine Burg Pilten im Bistum Kurland schriftlich erwähnt. Diese blieb für 250 Jahre Bischofs-Residenz. 1330 wurde die Burg vergeblich von den Litauern belagert. 1350 wird von einer Pest-Epidemie berichtet. Die Stadt wurde mit der Reformation lutherisch und erhielt 1557 die Stadtrechte. 1560 wurde Magnus von Dänemark letzter Bischof in Piltene. Sein Tod 1583 war Anlaß für den "Piltener-Erbfolge-Krieg".
Nach einer Zeit unter preussischer Verwaltung kam der Kreis Piltene 1617 unter die direkte Herrschaft Polen-Litauens. Zum Zentrum des Kreises wurde jetzt das benachbarte Aizpute. 1621 war die Burg bereits eine Ruine und die Stadt wurde bedeutungslos.
Die Zeit im russischen Gouvernement Kurland brachte leichten wirtschaftlichen Aufschwung. Im Jahr 1885 hatte Pilten 1507 Einwohner. Bis zum 1. Weltkrieg bildeten Juden und Deutsche die größte Bevölkerungsgruppe. Ab 1920 überwogen dann durch Abwanderung und Zuzug die Letten.
In der Zeit der lettischen SSR sank die Bevölkerungszahl, da keine nennenswerten Industriebetriebe bestanden.
Nach der lettischen Unabhängigkeit war eine Gärtnerei für Gemüse und Heilkräuter mit 250 Beschäftigten der größte Arbeitgeber.
Sonstiges
- Die Stadt wurde von Kampfhandlungen während der Weltkriege verschont. Deshalb gibt es noch einige Holzgebäude aus dem Anfang des 19.Jahrhunderts die durch ihre Bauweise von architektonischem und handwerklichem Wert sind.
- Es gibt eine Vorschule, Grundschule und Mittelschule in Piltene.
- Das Sportstadion wird vom Fußballklub Ventspils benützt.
Weblinks
Wikisource: Pilten in der Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte- Piltene bei 'Enzyklopädie des Europäischen Ostens' der Universität Klagenfurt
- H. von Bienenstamm: Geographischer Abriss der drei deutschen Ostsee-Provinzen Russlands, oder der Gouvernemens Ehst-, Liv- und Kurland, S. 440-441, Riga: Deubner 1826
Literatur
- Heinz zur Mühlen: Baltisches historisches Ortslexikon, Tl. 2, Lettland (Südlivland und Kurland), ISBN 978-3-41206-889-9
- Latvijas Pagastu Enciklopēdeija (2002) ISBN 9984-00-436-8
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