Platz der Einheit (Potsdam)

Platz der Einheit (Potsdam)
Platz der Einheit
Blick auf den Platz von St. Nikolai

Der Platz der Einheit ist ein Platz in der Potsdamer Innenstadt. Bis 1945 hieß er Wilhelmplatz, benannt nach König Friedrich Wilhelm II. Der Platz präsentiert sich heute als großflächiger und geschäftiger Ort und als wichtiger Knotenpunkt des öffentlichen Nahverkehrs. Seine Gestaltung verbindet klassische und moderne Architektur mit großen Rasenflächen und Baumreihen.

Im Süden des Platzes der Einheit befindet sich der Alte Markt und im Norden das Holländische Viertel, sowie der Bassinplatz mit der St. Peter und Paul Kirche.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der heutige Platz der Einheit ist einer der ältesten Plätze der Stadt. Ursprünglich befand sich eine große Wasserfläche an der Stelle des heutigen Platzes, genannt der Faule See. Im Verlauf der ersten Stadterweiterung durch den Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. wurde dieser See ab 1724 zugeschüttet und schrittweise mit Bürgerhäusern umbaut. Die Urbarmachung des Platzes war damit auch ein Kampf gegen die Natur, der morastige Untergrund verhinderte eine weitergehende Bebauung des Platzes.

Ab 1831 musste das Terrain erneut aufgeschüttet werden, der Gartenbaumeister Peter Joseph Lenné gestaltete den Platz neu. Im Jahr 1862 erfolgte eine erneute Überarbeitung durch Lenné, es wurden zwei Baumreihen und diagonale Wege hinzugefügt. 1845 wurde in der Mitte des Platzes ein Bronzestandbild, das König Friedrich Wilhelm III. darstellt, feierlich enthüllt. Während des Zweiten Weltkrieges wurden weite Teile der Randbebauung zerstört. Fast vollständig zerstört wurde der palastartige Bau an der Nordseite sowie die Synagoge. Der Platz wurde während der Zeit für die Landwirtschaft genutzt. Bereits 1945 wurde der Wilhelmplatz umbenannt in Platz der Einheit. In den Jahren 1929 und 1979 mussten erneut Absenkungen ausgeglichen werden. Anlässlich der BUGA 2001 wurde der Platz in Anlehnung an das Original von Peter Joseph Lenné wiederhergerichtet.

Platzanlage

Bonner Deserteurdenkmal auf dem Platz der Einheit

Der Platz der Einheit ist ein großflächiger, rechteckiger Platz mit ungefähr 250 mal 150 Metern Grundfläche. Das markanteste Merkmal ist das X-förmige Wegekreuz, das mitten durch das Rasen-Rechteck verläuft. In der Dämmerung und nachts werden die Treppen bläulich angestrahlt. Von der historischen Randbebauung blieben das zwischen 1879 und 1900 errichtete neobarocke Postgebäude und die Häuser zur Westseite erhalten. An der Südostseite des Platzes befindet sich das Denkmal für die Opfer des Faschismus, welches 1975 errichtet wurde. Ein weiteres Mahnmal wurde 1990 für die unbekannten Deserteure aufgestellt.

Postgebäude im Südosten des Platzes

Die Südseite des Platzes wird dominiert von dem Hauptgebäude der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam. Es handelt sich um ein modern gestaltetes Gebäude aus den 1960er Jahren. Das Gebäude soll bis 2011 umfassend saniert und äußerlich umgestaltet werden.

Die gesamte Nordseite nimmt heute die Wilhelmgalerie ein, ein Neubau aus den 1990er Jahren. Das Gebäude wird für Geschäftsraume, Restaurants und Ausstellungen genutzt. Es verfügt über einen Innenhof, welcher mit einem weit sichtbaren, gewölbten Glasdach überzogen ist. Die Gestaltung des Gebäudes wurde zum Teil als zu schlicht kritisiert.

Die Westseite wird durch klassizistische Wohngebäude gebildet, an der Ostseite befinden sich moderne Wohngebäude und das große, neobarocke Postgebäude.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Platz der Einheit (Potsdam) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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