Politthriller

Als Politthriller wird ein literarisches oder filmisches Werk bezeichnet, in dem Elemente des Thrillers mit Handlungen verknüpft werden, die in der Politik angesiedelt sind. Seltener wird die Bezeichnung meist seitens der Medien für ein politisches Ereignis verwendet, das als spannend betrachtet wird.^[1]

Voraussetzungen

Der Politthriller unterscheidet sich vom klassischen Thriller dadurch, dass sich die Handlung der Geschichte mit Verwicklungen auf staatlicher Ebene, mit terroristischen Anschlägen, Spionage oder kriminellen Machenschaften staatlicher Institutionen oder deren Vertretern beschäftigt. Dies geschieht durch Einarbeitung von fiktiven politischen Ereignissen, die in existierenden oder fiktiven Ländern stattfinden. Die dargestellten Ereignisse nehmen mitunter Bezug auf reale politische Ereignisse der Vergangenheit.^[2]

Politthriller Literatur

Bekannte Vertreter des literarischen Politthrillers sind beispielsweise die Autoren Eric Ambler und John le Carré, Ross Thomas, Frederick Forsyth, Brian Freemantle, Tom Clancy, Robert Ludlum und A. J. Quinnell, Dan Brown, Thomas Gifford und Larry Collins.

Politthriller Film

Seine Blütezeit hatte die filmische Adaption des Politthrillers in den späten 1960er und den 1970er Jahren, vor allem in Frankreich und Italien. Hier gilt vor allem Costa Gavras mit den Filmen Z (1968), Der unsichtbare Aufstand (1972) und Vermißt (1982) als der Protagonist dieses Genres.^[3] In Italien war es die Verknüpfung von Mafia und Politik, die zu Filmen wie Francesco Rosis Wer erschoss Salvatore G.? (1962) und Damiano Damianis Der Tag der Eule (1967) inspirierte. Als Klassiker gelten bereits Die drei Tage des Condor (1975) und I wie Ikarus, (1979). Aus jüngerer Zeit sind es JFK – Tatort Dallas (1991) und Thirteen Days (2000), sowie der vielfach ausgezeichnete Streifen Hotel Ruanda (2004).

Auch die Echtzeitserie 24 enthält wesentliche Bestandteile eines Politthrillers.

Siehe auch

• Verschwörungstheorien in der Literatur

Weblinks

• „Who took the politics out of the political thriller?“ – Aufsatz von Erik Lundegaard (englisch)

Einzelnachweise

1. ↑ Wörterbucheintrag bei wissen.de
2. ↑ Johannes Gutenberg-Universität Mainz: Filmwissenschaft. Erläuterungen zu den Lehrveranstaltungen. Sommersemester 2005.
3. ↑ The Hindu: A nightmare revisited. 5. Mai 2006 (“But if there is one cinematic master of the political thriller, that is surely the French filmmaker Constantin Costa-Gavras whose 1968 film 'Z', based on the assassination of a popular politician (Yves Montand) during the military rule of Greece in the early 1960s is still considered the showpiece of the political thriller genre.”).