Die drei Tage des Condor

Die drei Tage des Condor
Filmdaten
Deutscher Titel Die drei Tage des Condor
Originaltitel Three Days of the Condor
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1975
Länge 113 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Sydney Pollack
Drehbuch Lorenzo Semple Jr.
David Rayfiel
Produktion Stanley Schneider
Musik Dave Grusin
Kamera Owen Roizman
Schnitt Don Guidice
Besetzung

Die drei Tage des Condor ist ein US-amerikanischer Thriller aus dem Jahr 1975, gedreht nach dem Roman Die 6 Tage des Condor (Originaltitel: Six Days of the Condor, 1974) von James Grady. Produziert wurde der Film von Stanley Schneider, Regie führte Sydney Pollack. Alternativtitel ist Treffpunkt Mitternacht C.I.A..

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Joseph Turner ist einer von acht Mitarbeitern des Nachrichtendienstes CIA, die in einer als American Literary Historical Society getarnten New Yorker Dienststelle damit befasst sind, internationale Literatur zu sichten und danach auswerten, ob darin Strategien und Hinweise enthalten sind, die für die CIA von Nutzen sein könnten.

Als Turner – Deckname „Condor“ – eines Tages von einer kurzen Besorgung ins Büro zurückkehrt, findet er dort sämtliche Kollegen erschossen vor. Er muss nun, bevor man ihn als einzigen Überlebenden der Gruppe ebenfalls beseitigen wird, herausfinden, wer diesen Anschlag durchgeführt hat und warum und wozu. Schon bald stellt sich heraus, dass CIA-Agenten für den Anschlag verantwortlich sind. Bei dem Versuch, mit dem Hauptquartier der CIA in Langley Verbindung aufzunehmen, um Anweisungen und Schutz zu erhalten, entkommt Turner nur knapp einem Mordanschlag.

Er nimmt die Fotografin Kathy Hale als Geisel, um sich vorläufig in ihrer Wohnung zu verstecken. Bald kann er sie aber dazu überreden, ihm freiwillig zu helfen, und eine zarte Romanze entwickelt sich zwischen den beiden – trotz der für Turner andauernden Lebensgefahr. Als er die infolge der bisherigen Vorgänge ebenfalls gefährdete Frau eines Kollegen in Sicherheit bringen will, gelingt es ihm nur mit einer List, mit Kathys Auto dem auf ihn angesetzten Killer zu entkommen. Da es diesem aber noch gelang, mit einem Zielfernrohr das Kennzeichen von Kathys Auto abzulesen, erscheint ein anderer, als Paketbote getarnter Killer in Kathys Wohnung. Er wird nach einem heftigen Kampf von Turner getötet. Turner kann Kathy nun überzeugen, dass sie zu ihrer Sicherheit besser die Stadt verlässt.

Schließlich findet Turner heraus, dass durch eine von ihm verfasste Anfrage an die Zentrale ein hoher CIA-Mitarbeiter veranlasst wurde, die American Literary Historical Society komplett auszulöschen, weil er glaubte, sie sei eine Gefahr für seine Planspiele einer Invasion der USA in Ölstaaten des Nahen Ostens oder in Venezuela.

Als Turner den Verantwortlichen in seiner Wohnung aufsucht und zur Rede stellt, erscheint dort auch der Auftragskiller, der Turner zwar entwaffnet, dann aber nicht ihn, sondern seinen früheren Auftraggeber erschießt, der zwischenzeitlich selbst in Ungnade gefallen ist.

Turner, der aufgrund seiner Erkenntnisse nach wie vor in Lebensgefahr ist, sucht seinen früheren Vorgesetzten auf und eröffnet ihm, dass er die ganze Geschichte an die New York Times weitergegeben habe.

Kritiken

„Der ebenso intelligente wie spannende Polit-Thriller verweist kritisch auf die fragwürdige Rolle eines Geheimdienstes, der Gefahr läuft, den Staat, den er eigentlich schützen sollte, mit totalitären Tendenzen zu verseuchen.“

Lexikon des internationalen Films [1]

„Der Film […] bezieht den Hauptteil seiner Spannung vor allem daraus, daß er den Zuschauer bis zum Schluß im Ungewissen beläßt, ihm Informationen regelrecht vorenthält. Gleichwohl ist Pollacks Film […] ein anerkennenswerter Versuch darzustellen, daß Macht und Moral auch und gerade in einer sich demokratisch nennenden Gesellschaft wenig gemein haben.“

Sönke Krüger: Das große Film-Lexikon : alle Top-Filme von A – Z, 1995[2]

„Der subtile, bissige Plot greift das Misstrauen der amerikanischen Bevölkerung gegenüber den Sicherheitsbehörden und der Regierung nach der Watergate-Affäre auf und reflektiert auf kritische Weise die undurchsichtige Haltung politischer Institutionen.“

– ARTE-Magazin[3]

„Fazit: Ein Klassiker des 70er-Paranoiakinos“

Cinema[4]

Verschiedenes

  • Der Film besticht unter anderem durch das weitgehende Fehlen einer musikalischen Untermalung.

Siehe auch: Watergate-Affäre

Auszeichnungen (Auswahl)

  • Der Film war 1976 in der Kategorie Bester Schnitt für den Oscar nominiert.
  • Im gleichen Jahr erhielt er den Edgar Allan Poe Award als Bester Film.

Literatur

  • James Grady: Die 6 Tage des Condor. Roman (Originaltitel: Six Days of the Condor). Deutsch von Boris und Anna Savinelli. Ungekürzte Ausgabe (36. – 47. Tausend.) Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1984, 155 S., ISBN 3-596-28116-4

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Filmdienst: Die drei Tage des Condor. In: Kabeleins Filmlexikon. SevenOne Intermedia GmbH, abgerufen am 24. Juli 2008.
  2. Sönke Krüger; Dirk Manthey u. a. (Hrsg.): Das große Film-Lexikon : alle Top-Filme von A – Z. Verlagsgruppe Milchstraße, Hamburg 1995, ISBN 3-89324-126-4, S. 685 f.
  3. ARTE-Magazin 1.1.-31.1.2010, S. 41, Hrsg.: ARTE G.E.I.E.
  4. Cinema.de: Filmkritik

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