- JFK – Tatort Dallas
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Filmdaten Deutscher Titel: JFK – Tatort Dallas Originaltitel: JFK Produktionsland: USA Erscheinungsjahr: 1991 Länge: Kinofassung: 181 Minuten
Director’s Cut: 197 MinutenOriginalsprache: englisch Altersfreigabe: FSK 12 Stab Regie: Oliver Stone Drehbuch: Oliver Stone, Zachary Sklar Produktion: A. Kitman Ho, Oliver Stone Musik: John Williams Kamera: Robert Richardson Schnitt: Joe Hutshing, Pietro Scalia Besetzung - Kevin Costner: Jim Garrison
- Kevin Bacon: Willie O’Keefe
- Tommy Lee Jones: Clay Shaw
- Laurie Metcalf: Susie Cox
- Gary Oldman: Lee Harvey Oswald
- Michael Rooker: Bill Broussard
- Jay O. Sanders: Lou Ivon
- Sissy Spacek: Liz Garrison
- Wayne Knight: Numa Bertel
- Vincent D’Onofrio: Bill Newman
- Pruitt Taylor Vince: Lee Bowers
- Sally Kirkland: Rose Cheramie
- Edward Asner: Guy Bannister
- Jack Lemmon: Jack Martin
- Joe Pesci: David Ferrie
- Walter Matthau: Senator Long
- John Candy: Dean Andrews
- Jim Garrison: Earl Warren
- Lolita Davidovich: Beverly Oliver
- Donald Sutherland: X
JFK – Tatort Dallas (engl. Originaltitel: JFK) ist ein US-amerikanischer Film aus dem Jahre 1991 von Regisseur Oliver Stone. Erzählt wird der Versuch des Staatsanwalts Jim Garrison, gespielt von Kevin Costner, die genauen Umstände der Ermordung des US-Präsidenten John F. Kennedy im Jahr 1963 aufzudecken. Dabei stützt der Film sich auf das Buch von Garrison und dessen Theorie, nach der Lee Harvey Oswald kein Einzeltäter war, sondern nur das Rädchen einer weitverzweigten Verschwörung im Staatsapparat.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Zuschauer befindet sich im Jahr 1963 am Tag des Attentats auf John F. Kennedy. Zunächst folgt ein kurzer Rückblick auf die Jahre, bevor Kennedy Präsident wurde. Dann ist der „Zapruder-Film“ zu sehen, jener Film, der als einziger die Ermordung Kennedys aus einigen Schritten Entfernung zeigt. (Weitere Filme, die den Tod John F. Kennedys zeigen, wurden von Marie Muchmore und Orville Nix gemacht.) Als die Schüsse gefallen sind, wechselt der Handlungsort nach New Orleans, wo Jim Garrison (Kevin Costner) Bezirksstaatsanwalt ist. Zunächst werden sämtliche Kontakte Oswalds in New Orleans überprüft und schließlich wird die Untersuchung eingestellt.
Drei Jahre später, im Jahr 1966, rollt Garrison den Fall mit seinen Ermittlern wieder auf. Detailgenau geht Garrison zahlreichen Hinweisen nach, deren Aufklärung einerseits das Puzzle zu vervollständigen scheinen, andererseits etliche neue Fragen aufwerfen. Doch man bekommt ein wesentlich besseres Bild von dem, was damals geschehen ist, und warum. „Wer hat Kennedy getötet? Wer profitierte davon? Wer hat die Macht, ein solches Verbrechen zu decken? Wer?“; „Oswald, Ruby, Kuba, die Mafia, damit sind die Leute beschäftigt, und niemand kommt mehr auf die Idee, zu fragen warum!“ Außerdem werden Unternehmen und ihre wirtschaftlichen Hintergründe in Frage gestellt und Bezüge zum Vietnamkrieg hergestellt. Entscheidend ist eine längere Sequenz zwischen Garrison und „Mr. X“:
- „Wie sieht der Verteidigungsetat aus? 75 Milliarden Dollar (1966), demnächst werden es 100 Milliarden sein – bis der Vietnamkrieg vorbei ist, werden es fast 200 Milliarden sein; 1945 waren es 10 Milliarden. Gibt's keinen Krieg, gibt's kein Geld.“
- „Das organisierende Prinzip einer jeden Gesellschaft heißt, man führt Krieg. Die Autorität eines Staates über seine Bürger liegt in seiner Macht, Krieg zu führen.“
Am Ende des Films führt Garrison einen Gerichtsprozess gegen Clay Shaw/Clay Bertrand (Tommy Lee Jones) mit der Anklage auf Verschwörung zur Ermordung des Präsidenten. Er illustriert dabei, wie unwahrscheinlich der Weg der „Magischen Kugel“ war und zeigt der Öffentlichkeit erstmals den Film von Abraham Zapruder, der bis dato im TimeLife-Gebäude in New York lag. Man erfährt viele Details und Garrison stellt alles in einen sinnvollen Zusammenhang, abgeschlossen von einem allerdings weitschweifenden Plädoyer über politische Moral. Am Ende gelingt es ihm nicht, die Geschworenen von Shaws Schuld zu überzeugen und dieser wird freigesprochen.
Kritiken
„Die Montage von authentischem und eigenem Filmmaterial sorgt in diesem Politthriller für Hochspannung pur.“
– DVD & Video Report
„28 Jahre nach dem Attentat an Präsident John F. Kennedy rührt Oliver Stone ('Platoon') am kollektiven Gewissen einer Nation, die sich vom Schock der Ermordung nie mehr ganz erholt hat. In monatelanger Recherchearbeit trug er Beweise zusammen, um in einer dreistündigen Tour de Force seine Version der Ereignisse vorzulegen. Mit einem furiosen Feuerwerk an Schnitten und der Montage von authentischem und eigenem Filmmaterial (zwei Oscars waren der Lohn) sorgt Stone in diesem Politthriller par excellence für Hochspannung pur. Superstar Kevin Costner steht an der Spitze einer Besetzung, die ihresgleichen sucht. 2,9 Millionen Kinozuschauer ließen sich von der Bilderflut mitreißen.“
– VideoWoche
„Der Film ist eine engagierte und involvierende Kombination aus Dokumentation und Dramatisierung, die Zweifel an den offiziellen Untersuchungsergebnissen und an der Integrität der damit beauftragten Staatsorgane erhärtet, selbst wenn man den Schlüssen, die er daraus ableitet, nicht immer folgen will. Auch für nichtamerikanische Zuschauer ein ebenso aufregender Film wie eine frustrierende historische Lektion.“
– Lexikon des internationalen Films (CD-ROM-Ausgabe, Systhema, München 1997)
Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh der Produktion das Prädikat besonders wertvoll.
Anekdoten
- Kritiker warfen dem Regisseur vor, durch Vermengung von geschichtlichen Fakten und fiktionalen Ereignissen zu polemisieren und den Zuschauer zu manipulieren. Stone veröffentlichte daraufhin eine Version des Drehbuches mit Quellenverweisen, um der Kritik zu begegnen.
Auszeichnungen
Academy Award
1992 gewann der Film zwei Oscars.
- Bester Schnitt an Joe Hutshing und Pietro Scalia
- Beste Kamera an Robert Richardson
Weitere Oscar-Nominierungen:
- Bester Film
- Beste Regie
- Bestes adaptiertes Drehbuch
- Bester Nebendarsteller (Tommy Lee Jones)
- Beste Filmmusik
- Bester Ton
Oliver Stone wurde in drei Kategorien gleichzeitig nominiert, gewann aber keine Auszeichnung.
Golden Globe Award
Oliver Stone wurde für seine Einzelleistung als Regisseur mit dem Globe in der Kategorie Beste Regie ausgezeichnet.
Weitere Golden-Globe-Nominierungen :
- Bester Film/Drama
- Bester Hauptdarsteller/Drama (Kevin Costner)
- Bestes Filmdrehbuch
Oliver Stone war, wie auch bei den Oscars, in drei Kategorien gleichzeitig nominiert.
Japanese Academy Award
1993 gewann der Film den Japanese Academy Award als bester ausländischer Film. Nach Platoon war J.F.K. bereits der zweite Film von Oliver Stone, der diese Auszeichnung gewann.
BAFTA-Award
Tommy Lee Jones wurde als bester Nebendarsteller nominiert.
Weitere
Der Film wurde 1991 für drei Political Film Society Awards nominiert.
Literatur
- Jim Garrison: Wer erschoss John F. Kennedy? Auf der Spur der Mörder von Dallas. Das Buch zum Film (Originaltitel: On the trail of the assassins). Deutsch von Uwe Anton, bearbeitet von Heike Rosbach. Bastei-Verlag Lübbe, Bergisch Gladbach 1992, 411 S., ISBN 3-404-13412-5
- Jim Garrison: On the Trail of the Assassins
- Jim Marrs: Crossfire: The Plot That Killed Kennedy
Weblinks
- JFK – Tatort Dallas in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- OFDb-Eintrag von JFK – Tatort Dallas
- The JFK 100: One Hundred Errors of Fact and Judgment in Oliver Stone's JFK, by Dave Reitzes (englisch)
Filme von Oliver StoneDie Herrscherin des Bösen | Die Hand | Platoon | Wall Street | Talk Radio | Geboren am 4. Juli | The Doors | JFK – Tatort Dallas | Zwischen Himmel und Hölle | Natural Born Killers | Nixon | U-Turn – Kein Weg zurück | An jedem verdammten Sonntag | Comandante | Alexander | World Trade Center | W. – Ein missverstandenes Leben
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