Pontifikale Gundekarianum

Pontifikale Gundekarianum
Bischof Friedrich III. von Leuchtenberg mit Domherren

Das Pontifikale Gundekarianum ist ein liturgisches Buch (Pontifikale) benannt nach dem Eichstätter Bischof Gundekar II. (1019-1075). Es wurde von seinen Nachfolgern bis 1697 kontinuierlich fortgeschrieben und bildet damit eine entscheidende Quelle zur Geschichte des Bistums.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung und Umfang des Werkes

Ausgangsbestand

1072 übergab Gundekar an seine Domkirche eine prächtig ausgestattete Handschrift, das sogenannte Gundekarianum, ein Sammelband von 204 Blättern, der nach Gundekar auf 257 Blätter erweitert wurde. 110 Blätter bilden ein Pontifikale, eine Zusammenstellung der vom „pontifex“, vom Bischof zu spendenden Sakramente, Weihehandlungen und Segnungen. Hierin zeigt sich auch, dass Gundekar ein Anhänger der Kirchenreform war, denn diese legte besonderen Wert auf die gültige Vermittlung sakramentalen Heils. Nach einem Kalendarium folgt ein Rituale, d. h. eine Zusammenstellung von Segnungen, Beschwörungen und Gebeten. Dem Ganzen sind Seiten mit historischen Einträgen seit der Bistumsgründung unter dem hl. Willibald und Seiten mit Miniaturmalereien vorgeschaltet.

Erweiterungen bis 1697

Von den Nachfolgern Gundekars wurden diese Einträge bis 1697 mit insgesamt 19 eingebundenen Fortsetzungen mit den Bischofsviten und Bischofsbildern in Miniaturmalerei ergänzt.

Das Original wird im Diözesanarchiv verwahrt; ein kommentierter Reprint ausgewählter Seiten liegt seit 1987 in 380 Exemplaren vor.

Beispiele für die Malereien

Die Malereien stellen u.a. für das Bistum Eichstätt wichtige Personen des geistlichen Lebens dar. Abgebildet sind mehrere Eichstätter Bischöfe, dabei versuchen die Darstellungen auch rückwirkend bis in die Gründungsphase des Bistums im 8. Jahrhundert geschichtliche Abläufe zu veranschaulichen.

Literatur

  • Das „Pontifikale Gundekarianum“. Faksimile-Ausgabe des Codex B 4 im Diözesanarchiv Eichstätt, 2 Bde., Faksimile-Band, 46 x 37 cm, 82 S., davon 37 farbig, Kommentarband mit Beiträgen von Brun Appel, Andreas Bauch, Walter Dürig, Johann Konrad Eberlein, Monika Fink-Lang, Helmut Flachenecker, Hermann Hauke, Dietmar von Hübner, Klaus Kreitmeir, Ernst Reiter und Stefan Weinfurter, Bibliographie von Maria Mengs, 28 x 20 cm, 199 S. mit 9 Abbildungen und 1 Frontispiz, Verlag Reichert 1987
  • Gundekarianum. In: Felix Mader (Bearbeiter): Die Kunstdenkmäler von Bayern. Die Kunstdenkmäler von Mittelfranken. I. Stadt Eichstätt. München 1924, Nachdruck München und Wien 1981: R. Oldenbourg, ISBN 3-486-50504-1, S. 627-631
  • Alfred Wendehorst: Das Bistum Eichstätt. Band 1: Die Bischofsreihe bis 1535. Reihe: Germania Sacra - Neue Folge 45. Berlin 2006. ISBN 978-3-11-018971-1. S. 1f.

Anmerkungen

  1. Größerer Ausschnitt der Seite im Gundekarianum mit Papst Johannes XXII.
  2. Größerer Ausschnitt des Bildes (s/w)

Weblinks


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