Porte-Avions 2

Porte-Avions 2
Entwurf des PA2
Geschichte
Bauwerft: Chantiers de l'Atlantique
Indienststellung: nach 2015
geplante Betriebsdauer: 50 Jahre
Heimathafen: Toulon
Daten
Verdrängung: 70.000 Tonnen (max.)
Länge: 283 m
Breite (Rumpf): 39 m
Breite (Flugdeck): 73 m
Tiefgang: 11,5 m (max.)
Antrieb: 2 x Rolls-Royce MT30 Gasturbinen mit je 36 MW oder 2 x General Electric LM2500+G4 Gasturbinen mit je 28,6 MW
Höchstgeschwindigkeit: 27+ Knoten
Reichweite: 10 000 Meilen bei 15 Knoten
Besatzung: 1650
Bewaffnung: Aster 15 Luftabwehrraketen
Flugzeuge: 40 Flugzeuge und Hubschrauber
Kosten: ca. 2,7 Mrd. €

Porte-Avions 2 (kurz: PA2) ist die Projektbezeichnung für den zukünftigen zweiten Flugzeugträger der französischen Marine. Er wird auf Basis der britischen Queen-Elizabeth-Klasse entwickelt und soll zwischen 2015 und 2020 in Dienst gestellt werden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

2001 stellte die französische Marine ihren neuen Flugzeugträger Charles de Gaulle in Dienst. Ursprünglich war geplant, ein zweites Schiff dieser Klasse zu bauen, doch massive technische Probleme, Verzögerungen und Kostenüberschreitungen führten letztendlich dazu, dass dieser Plan nicht weiter verfolgt wurde. Stattdessen suchte Frankreich nach einer kostengünstigeren Alternative und zeigte Interesse am britischen CVF-Project, in dessen Rahmen zwei neue Flugzeugträger für die britische Marine entwickelt werden sollten.

Bereits 2002 gab es erste Gespräche zwischen den beiden Staaten bezüglich einer Kooperation und 2004 bestätigte Präsident Jacques Chirac schließlich offiziell, dass Frankreich an einer Beteiligung am CVF-Project interessiert sei. Am 26. Januar 2006 vereinbarten das Vereinigte Königreich und Frankreich eine Kooperation bei den weiteren Planungen. Dies beinhaltet eine Analyse, inwiefern das britische Konzept für die französische Marine adaptiert werden kann. Da Frankreich einen Flugzeugträger für die konventionell startenden (CTOL) Flugzeuge des Typs Rafale favorisierte, mussten einige Änderungen am britischen STOVL-Design vorgenommen werden. Hierbei zahlte es sich aus, dass das Vereinigte Königreich die Träger von Beginn an so konzipieren ließ, dass sie verhältnismäßig einfach von STOVL auf CTOL umgerüstet werden können.

Auf der Messe Euronaval teilte Frankreich im Oktober 2006 mit, dass das britische Konzept zu über 90 Prozent mit den französischen Anforderungen übereinstimmt und eine Beteiligung als sicher gilt. Eine endgültige Entscheidung, ob Frankreich eine CTOL-Variante der, inzwischen als Queen-Elizabeth-Klasse bezeichneten, britischen Träger baut, wurde ursprünglich für Mitte 2007 erwartet, verzögert sich jedoch aufgrund von Problemen bei der Finanzierung. Im April 2008 stellte der französische Verteidigungsminister Herve Morin die Beschaffung des PA2 vor dem Hintergrund von Budgetkürzungen in Frage. Er wies darauf hin, dass es bei der derzeitigen Haushaltslage problematisch wäre, ein so teures Projekt zu verwirklichen.[1] Am 27. Mai 2008 teilte Präsident Nicolas Sarkozy mit, dass die Entscheidung über den Bau des Trägers auf 2010/11 verschoben worden sei. Die Indienststellung wird sich hierdurch um mindestens zwei bis drei Jahre verzögern.[2]

Antrieb

Da die britische Marine sich für einen konventionellen Antrieb entschieden hat und es zudem etliche Probleme mit dem Atomreaktor der Charles de Gaulle gab, entschied sich auch Frankreich gegen einen Atomantrieb für den PA 2. Das Antriebssystem wird entweder aus zwei Rolls-Royce MT30 Gasturbinen mit je 36 MW oder zwei General Electric LM2500+G4 Gasturbinen mit je 28,6 MW bestehen. Die Höchstgeschwindigkeit soll zwischen 27 und 30 Knoten liegen, die Reichweite soll bei einer Geschwindigkeit von 15 Knoten etwa 10 000 Meilen betragen.

Flugzeuge

Ursprüngliche Planungen sahen vor, dass der PA 2 bis zu 48 Flugzeuge und Hubschrauber an Bord nehmen könne, in den jüngsten Konzepten ist jedoch nur noch von 40 Maschinen die Rede. Als Kampfflugzeug wurde, wie auch auf der Charles de Gaulle, die Dassault Rafale ausgewählt, von der bis zu 32 Stück mitgeführt werden sollen. Die Luftaufklärung soll durch drei Flugzeuge vom Typ Grumman E-2 gewährleistet werden. Zusätzlich sollen fünf NH90 Hubschrauber zum Lufttransport und zur U-Boot-Abwehr mitgeführt werden.

Bau

Die Anpassung des britischen Konzeptes an die französischen Bedürfnisse wurde durch die Rüstungskonzerne Thales, dessen Tochtergesellschaft Thales UK auch an den britischen Trägern beteiligt ist, und DCN durchgeführt. Gebaut werden soll der PA 2 auf der Werft Chantiers de l'Atlantique in Saint-Nazaire.

Schiffsname

Die französische Regierung hat sich bislang nicht auf einen Namen für den neuen Flugzeugträger festgelegt. Favorisiert wird derzeit der Name Richelieu, den ursprünglich die Charles de Gaulle tragen sollte. Die Schiffskennung wird R92 sein.

Einzelnachweise

  1. French Minister Casts Doubt on New Aircraft Carrier, Defense News. 20. April 2008. 
  2. Beedall, Richard. French Second Aircraft Carrier (CVF FR) - Part 2, Navy Matters.

Weblinks


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