- Postgeschichte und Briefmarken Hamburgs
-
Dieser Artikel hat die Postgeschichte und Briefmarken von Hamburg vom mittelalterlichen Botenwesen bis zum Übergang der Hamburger Postverwaltung in den Norddeutschen Postbezirk im Jahr 1868 zum Inhalt.
Inhaltsverzeichnis
Historische Entwicklung
Nach Gründung der deutschen Hanse im hohen Mittelalter bildeten sich so genannte geregelte Botenzüge, die Mitteilungen von Hamburg über Lübeck, Rostock, Stettin, Danzig und Königsberg nach Riga sowie über Bremen nach Amsterdam und über Celle und Braunschweig nach Nürnberg transportierten.
Im Jahre 1649 wird in Hamburg ein dänisches Postamt eröffnet. Im 17. Jahrhundert ließ sich die taxissiche Post in Hamburg nieder, es entstand die kaiserlich privilegierte Post- und Güterkutsche zwischen Hamburg und Nürnberg.
Napoleon annektierte die drei Hansestädte und das nordwestliche Deutschland im Jahr 1810 im Rahmen der Kontinentalsperre gegen Großbritannien.
Nach dem Ende der französischen Besatzung etablierten sich wieder verschiedene Posten in der Stadt Hamburg, welcher dann ein souveräner Staat wurde.[1] Die Hansestadt besaß eigene Postanstalten in Hamburg und Ritzebüttel. Im Hamburger Stadt-Postamt (Mengstraße Nr. 43) war die schwedisch-norwegische, die taxissche (Mengstraße Nr. 48) und die hannoversche Post untergebracht. Das preußische Ober-Postamt, die mecklenburgische und die dänische Post arbeiteten in eigenen Gebäuden.
In einem Verzeichnis konnte man nachsehen, wo man seine Post in die verschiedenen Richtungen abzugeben hatte. Die Post nach England und nach Übersee besorgte die Stadtpost. Für Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, Belgien und die Schweiz, war die taxissche Post zuständig. Nach Russland und Polen sowie in die Türkei über Österreich besorgte Preußen die Post. Skandinavien versorgte die dänische bzw. schwedisch-norwegische Post.
Bereits ab 1796 wurde die Post ins damals dänische Helgoland durch einen Hamburger Postagenten besorgt. Auf Helgoland bestand eine Hamburger Postagentur.
Hamburg trat am 1. Januar 1852 dem Deutsch-Österreichischen Postverein bei. Seit 1866 gehörte Hamburg zum Norddeutschen Bund, der zum 1. Januar 1868 den Postdienst im Norddeutschen Postbezirk übernahm.
Briefmarken
Briefmarken der Hamburger Stadtpost
Die ersten Marken des Hamburger Stadtpostamtes wurden am 1. Januar 1859 eingeführt. Sie waren rechteckig und trugen in der Mitte das Wappen der Stadt, überlagert vom Wert der Marke als Zahl. Darunter befindet sich das Wort „Postmarke“, darüber „Hamburg“. Wert und Währung (Schilling) sind an den Außenseiten als Text eingedruckt. Es erschienen Werte zu ½, 1, 2, 3, 4, 7 und 9 Schilling. Im Jahr 1864 wurden Ergänzungswerte in geänderter Rahmenzeichnung zu 1,25 und 2,5 Schilling verausgabt. Diese frühen Ausgaben waren zwar schon gummiert, aber noch nicht gezähnt. Erst die folgenden neun Werte, die 1864 und 1867 wieder in der Zeichnung der ersten Ausgaben erschienen, wiesen erstmals eine Zähnung auf. 1866 erschienen nochmals zwei Werte mit abermals geänderter, nun achteckiger Rahmenzeichnung und am 5. Mai 1867 nochmals eine der Gestaltung der Erstausgaben folgende Marke. Die Hamburger Briefmarken verloren zum Jahresende 1867 ihre Gültigkeit, ab dem 1. Januar 1868 galten nur noch die Marken des Norddeutschen Postbezirks.
Briefmarken des Instituts der Hamburger Boten
Das Institut der Hamburger Boten gab eine Marke zu ½ Schilling heraus. Das Privatunternehmen stellte nur Briefe und Zeitungen in der Stadt Hamburg zu und verlangte dafür den halben Schilling. Die Marken waren schwarz auf farbigem Papier gedruckt.
Siehe auch
Literatur
- B. E. Crole: Geschichte der Deutschen Post. II. Auflage. Verlag W. Malende, Leipzig 1889. Der Autor ist Bruno Emil König aus Berlin. S. 293, Die Hansestädte.
- K. Schwarz (Postrat): Zeittafel zur deutschen Postgeschichte. R. V. Deckers Verlag, Berlin 1935, Band 22 Post- und Telegraphie in Wissenschaft und Praxis.
- Handwörterbuch des Postwesens. Frankfurt a. M. 1953
- Müller-Mark: Altdeutschland unter der Lupe. 7. Auflage, Verlag M. Zieme, Oberursel, Band 1
Einzelnachweise
- ↑ Michael Hundt: Souveränität. In: Hamburg Lexikon. 3. Auflage, Ellert & Richter, 2005, ISBN 3831901791, Seiten 439–440.
Weblinks
Commons: Briefmarken Hamburgs – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Themenseite Post mit Verträgen zur Aufhebung der skandinavischen Postämter 1868/1869 – Quellen und VolltexteThurn und Taxis und Reichspost
Altdeutsche Staaten
Baden | Bayern | Bergedorf | Braunschweig | Bremen | Hamburg | Hannover | Lübeck | Mecklenburg | Oldenburg | Preußisches Postwesen | Preußische Postgeschichte | Sachsen | Schleswig-Holstein | Württemberg | Herzogtum Berg | Königreich Westphalen | Napoleonische Post in Norddeutschland | Deutsch-Österreichischer Postverein | Norddeutscher PostbezirkNach dem Ersten Weltkrieg
Weimarer Republik und NS-StaatNach dem Zweiten Weltkrieg
Postgeschichte und Briefmarken Deutschlands unter alliierter Besetzung
West-Berlin | Deutsche Bundespost | Deutsche Post (DDR)Nach der Postreform II
Deutsche Post AG
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Postgeschichte und Briefmarken von Deutschland — Postreiter wie sie vor über 500 Jahren unterwegs waren. Dieser Artikel fasst die Deutsche Postgeschichte seit der Gründung der Post im Jahre 1490 bis zur Privatisierung der Post im Jahr 1995 zusammen. Für Einzeldarstellungen bitte die… … Deutsch Wikipedia
Postgeschichte und Briefmarken der Weimarer Republik — Tag der Briefmarke 1936 im nationalsozialistischen Deutschland: Werbung für Wohlfahrtsbriefmarken Die Deutsche Postgeschichte 1919 1945 umfasst die Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus. Inhaltsverzeichnis … Deutsch Wikipedia
Berlin (Postgeschichte und Briefmarken) — Letzter Briefmarkenblock (Michel Katalog Nr. Block 8) der Deutschen Bundespost Berlin vom 15. Januar 1987 zur 750 Jahrfeier der Stadt Berlin. Die Postgeschichte von Berlin bildet in der Philatelie ein eigenständiges Gebiet. Dies liegt an den… … Deutsch Wikipedia
Braunschweig (Postgeschichte und Briefmarken) — Durch die Briefmarken, die von Braunschweig zwischen 1852 und 1867 herausgegeben wurden, ist dieses Land noch heute in einigen Sammelalben als eigenständiges Gebiet präsent. Inhaltsverzeichnis 1 Die Landesposten des Herzogtums Braunschweig 2 Vor… … Deutsch Wikipedia
Baden (Postgeschichte und Briefmarken) — Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und… … Deutsch Wikipedia
Bayern (Postgeschichte und Briefmarken) — 1949 erinnerte die Deutsche Bundespost an die 1. Briefmarke Deutschlands mit einer 3er Serie Die Geschichte der Post in Bayern stellt über Jahrhunderte eine eigenständige Entwicklung dar, die erst 1920 mit dem Übergang zur Reichspost endete.… … Deutsch Wikipedia
Bremen (Postgeschichte und Briefmarken) — Durch die Briefmarken, die von Bremen zwischen 1855 und 1867 herausgegeben wurden, ist dieses Land noch heute in einigen Sammelalben als eigenständiges Gebiet präsent. Inhaltsverzeichnis 1 Vor der Einführung der ersten Briefmarken 2 Eigene… … Deutsch Wikipedia
Hannover (Postgeschichte und Briefmarken) — Die erste Briefmarke Hannovers, 1850/1851 Die Postgeschichte von Hannover erstreckt sich von der Erhebung Hannovers zum Kurfürstentum 1692 bis zum Übergang in die preußische Postverwaltung 1867 nach der Annexion des Königreichs Hannover durch… … Deutsch Wikipedia
Sachsen (Postgeschichte und Briefmarken) — Dieser Artikel behandelt Sachsens Postgeschichte und Briefmarken vom Botenwesen bis zum Übergang in die Verwaltung des Norddeutschen Bundes 1868. Inhaltsverzeichnis 1 Postgeschichte von Sachsen 1.1 Botenpost 1.2 Verpachtung der Landespost 1.3… … Deutsch Wikipedia
Schleswig-Holstein (Postgeschichte und Briefmarken) — Inhaltsverzeichnis 1 Die dänische Zeit 2 Die Preußen kommen 3 Briefmarken 4 Literatur 5 Weblinks // … Deutsch Wikipedia