Schleswig-Holstein (Postgeschichte und Briefmarken)

Schleswig-Holstein (Postgeschichte und Briefmarken)

Inhaltsverzeichnis

Die dänische Zeit

Am 24. Dezember 1624 erschien die erste dänische Postordnung, die auch für Schleswig-Holstein gültig war. Die Oberleitung dieser Post lag in den Händen von 4 Kaufleuten, die sich den Titel „Postverwalter“ gegeben hatten. 1640 wird das dänische Postwesen verstaatlicht.

Am 27. November 1710 erlässt der (minderjährige) Fürst Karl Friedrich von Holstein-Gottorp durch seine Regierung eine Postordnung, er stellt Postmeister ein und errichtet Postämter. Nun war die Beförderung von Personen, Briefen und Paketen ausschließlich der Post vorbehalten. Dazu wurden regelmäßige Verbindungen zwischen den wichtigeren Orten des Landes eingerichtet und unterhalten. Bis zum Jahre 1864 war die Verwaltung des Postwesens in den Elbherzogtümern und im Herzogtum Lauenburg eingebunden in die des Königreichs Dänemark.

Schon im 17. Jahrhundert bestand ein dänisches Postamt in Hamburg. Trotz einiger Querelen wurde das dänische Ober-Postamt in Hamburg und die Post-Kontore der Herzogtümer Schleswig-Holstein im April 1848 von der königlich dänischen Postverwaltung abgelöst und unter die noch provisorische schleswig-holsteinische Regierung gestellt. Nun wurde das Porto nicht mehr in Reichsbankgeld, sondern in Hamburger Courantmünze erhoben.

Nach der Inbesitznahme der Herzogtümer durch Dänemark im Juli 1850 bleiben anfangs die abgetrennte Postverwaltung von Holstein erst einmal noch bestehen. Im Vertrag von Oldenburg erhielt Dänemark die Ausübung des Postregals im Fürstentum Lübeck (Eutin und Schwartau). Damit gehörten die drei Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg und das Fürstentum Lübeck wieder zur dänischen Post.

Am 1. Juli 1850 tritt Schleswig-Holstein dem Postverein bei, am 1. Januar 1852 Lauenburg und Lübeck.

Markenbilder aus Schleswig und Holstein

Die Preußen kommen

Durch den Krieg Österreichs und Preußen gegen Dänemark von 1864 wurde das Postwesen der beiden Staaten aufgeteilt, das Holsteins an Österreich, das Schleswigs an Preußen. Preußen übernimmt am 1. Januar 1866 die Postverwaltung im Herzogtum Lauenburg. Am 22. Dezember 1866 folgt die Übernahme der Verwaltung des Postwesens in Schleswig-Holstein. Am 1. Januar 1868 kommt das gesamte Norddeutschland unter die Verwaltung der Norddeutschen Bundes.

Briefmarken

Als die Herzogtümer noch dänisch waren, waren auch die dänischen Briefmarken gebräuchlich. Am 1. Mai 1851 gelangten dänische Marken in Schleswig, am 1. Juli 1853 in Holstein und Lauenburg zur Einführung. Die ersten eigenen Marken erschienen am 14. November 1850, sie waren ohne Länderbezeichnung, natürlich in dänischen Skilling und wurden nur von holsteinischen Postämter abgegeben. Dann wurden am 1. März 1864 je eine Landpostmarken nach dänischem Vorbild herausgegeben, in beiden Währungen. Am 10. März 1864 folgte Marken in Form des hohen Ovals, mit Angabe des Werts in der Mitte, der Name „HERZOGTH, SCHLESWIG“ steht oben, unter „SCHILLINGE“, in dänischer Währung. Schon wenige Tage später, am 5. April 1864, erscheint ein anderer Wert, nun in Hamburge Courant, bei unten „SCHILLING“ steht. Bei den nun folgenden Ausgaben unterscheiden sich Landesbezeichnung „HERZOGTH.HOLSTEIN“ bzw. „HERZOGTH.SCHLESWIG“ und natürlich die der Wertangabe und der Farbe.

Literatur

  • B. E. Crole: Geschichte der Deutschen Post. II. Auflage. Verlag W. Malende in Leipzig, Leipzig 1889. Der Autor ist Bruno Emil König aus Berlin.
  • K. Schwarz (Postrat): Zeittafel zur deutschen Postgeschichte. R.V.Deckers Verlag, Berlin 1935, Band 22 Post- und Telegraphie in Wissenschaft und Praxis
  • Handwörterbuch des Postwesens. Frankfurt a. M. 1953, ASIN B0000BJ291
  • Müller-Mark: Altdeutschland unter der Lupe. 7. Auflage, Verlag M. Zieme, Oberursel, Band 2
  • Gesellschaft für deutsche Postgeschichte Schleswig-Holsteins: Postgeschichte Schleswig-Holsteins, Kiel 1970

Weblinks


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