Praefcke

Praefcke

Klaus Praefcke (* 3. Januar 1933 in Ostseebad Wustrow/Mecklenburg-Vorpommern) ist ein deutscher Chemiker. Sein Fachgebiet ist die Organische Chemie.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Klaus Praefcke wuchs in Ostseebad Kühlungsborn/Mecklenburg-Vorpommern auf[1] und studierte ab 1952 Geschichte an der Humboldt Universität Berlin. Von 1954 bis 1963 studierte er Chemie an der Technischen Universität Berlin. Seine Doktorarbeit fertigte er im Fachgebiet Organische Chemie an und wurde zum Dr.-Ing. promoviert. Anschließend forschte er im Privatlaboratorium von Prof. Dr. Alexander Schönberg an der TU Berlin. Im Jahre 1970 habilitierte er sich ebenda. Zwischen 1971 und 1998 wirkte Praefcke als Professor für Organische Chemie an der TU Berlin.

Klaus Praefcke (2000)

Er war Gastprofessor an diversen Universitäten und pflegte Forschungskooperationen mit namhaften ausländischen akademischen Einrichtungen in Ägypten, Frankreich, Georgien, Großbritannien, Indien, Israel, Japan, Jordanien, Kuwait, Litauen, Neuseeland, Nord- und Südamerika, Russland, Skandinavien, Spanien und in der Türkei. Einen Ruf auf einen Lehrstuhl für Organische Chemie an der Universität Tromsø/Norwegen lehnte Praefcke ab.

Wirken

Seine über 300 wissenschaftlichen Arbeiten sind vorwiegend der organisch-chemischen Synthese zuzurechnen. Dabei hat er unter anderem gearbeitet über aliphatische Diazoverbindungen, präparative organische Photochemie,[2] Synthese von Metallo[Pd,Pt]macrocarbocyclen, Inositol- und Kohlenhydratchemie. In den letzten Jahren seiner wissenschaftlichen Forschung beschäftigte er sich vor allem mit der Chemie und Physik der Flüssigkristalle.[3] Mehrere Substanzklassen flüssigkristalliner Stoffe wurde erstmals von ihm synthetisiert.[4]

Klaus Praefcke (2008)

Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zeichnete Praefcke 1990 mit der Georg Ernst Stahl-Medaille aus, um seine Arbeiten über flüssigkristalline Verbindungen zu würdigen. Von der Staatsuniversität Iwanowo/Russland wurde er 1993 mit einer Ehrenprofessur wegen seiner bahnbrechenden Beiträge zur Chemie der Flüssigkristalle ausgezeichnet.

Seit 1973 baut Praefcke eine zeitgeschichtliche Sammlung zum Thema „Juden und Naher Osten in Karikatur“ auf. Daneben widmet er sich Studien und Fotodokumentationen zur Geschichte von dekorativen kunsthandwerklichen Schätzen und Baudenkmälern im heimatlichen Ostseebad Kühlungsborn und des Umlands in Mecklenburg-Vorpommern, dies wurde 2006 dokumentiert in einer Ausstellung[5] des Kunstvereins im Ostseebad Kühlungsborn.

Klaus Praefcke ist verheiratet und Vater einer Tochter und eines Sohnes.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. (a) Siegfried Akkermann: Jenseits von Riga, Godewind Verlag, 2005, Seiten 386-388, ISBN 3-938347-70-8; (b) Siegfried Akkermann: Kühlungsborner Bilderbogen & Rostocker Allerlei, Godewind Verlag, Seiten 38 ff sowie Abb. 1, 3 und 8 (1949), ISBN 978-3-939198-05-5.
  2. (a) J. Martens und K. Praefcke: Organische Schwefelverbindungen VII : Photochemische α-Spaltung von Thiobenzoesäure-S-p-tolylestern in Lösung, Chemische Berichte 107 (1974) 2319; (b) G. Buchholz, J. Martens und K. Praefcke: 2- und 4-Azathioxanthone durch Photoum¬lagerung von Thionicotinsäure-S-arylestern, Angew. Chem. 86 (1974) 562; Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 13 (1974) 550; (c) G. Buchholz, J. Martens und K. Praefcke: Photochemische Thioxanthon-Synthese aus Halogenthiobenzoesäure-S-arylestern, Synthesis 1974, 666; (d) J. Martens, K. Praefcke und H. Schwarz: Organische Schwefelverbindungen VI : Thioxanthonsynthese durch Photoumlagerung von Diaryl-α-ketosulfiden (Thiolestern), eine neue lichtinduzierte aromatische Substitutionsreaktion, Tetrahedron 30 (1974) 2565; (e) G. Buchholz, J. Martens und K. Praefcke: Organische Photochemie VII : Photosubstitution von 1-Halogenthioxanthonen, Tetrahedron Letters 1975, 3213; (f) J. Martens, K. Praefcke und U. Schulze: Intramolekulare Photo-Friedel-Crafts-Reaktionen; ein neues Syntheseprinzip für Heterocyclen, Synthesis 1976, 532; (g) J. Martens, K. Praefcke und H. Simon: Photochemistry of Selenol Esters, Zeitschrift für Naturforschung 31b (1976) 1717; (h) R. Lüdersdorf, J. Martens, B. Pakzad und K. Praefcke, Organische Photochemie XIV: Photoreaktionen sulfinylsubstituierter Carbonsäure-, Thiocarbonsäure- und Selenocarbonsäurederivate in Lösung; lichtinduzierte Säurespaltungen, Heterocyclenbildungen und Photosubstitutionen, Liebigs Annalen der Chemie 1977, 1992-2017; (i) W. Lohner, J. Martens, K. Praefcke und H. Simon: Organische Tellurverbindungen III. Photoreaktionen von Tellurolestern in Lösung, Journal of Organometallic Chemistry 154 (1978) 263; (j) J. Martens und K. Praefcke : Photochemistry of Organic Selenium and Tellurium Compounds, Journal of Organometallic Chemistry 198 (1980) 321.
  3. (a) G. Heppke, J. Martens, K. Praefcke und H. Simon: Selenolester - eine neue Klasse flüssigkristalliner Verbindungen, Angewandte Chemie 89 (1977) 328; Angewandte Chemie International Edition in English 16 (1977) 318; (b) K. Praefcke, J. Martens et al.: Tellurolester im Vergleich mit isoelektronischen, flüssig-kristallinen O-, S- und Se-Estern, Chemiker-Zeitung 101 (1977) 450; (c) K. Praefcke: Can thermotropic biaxial nematics be made real?, Molecular Crystals and Liquid Crystals 364 (2001) 15.
  4. George W. Gray, CBE, FRS: People in the News: Professor K. Praefcke Symposium, Liquid Crystals Today 8 (1998) 6-7.
  5. Klaus Praefcke und Ilona Dehn: Kühlungsborn erkunden, verborgene Schätze, TSK Verlag Kühlungsborn, 2006.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Klaus Praefcke — (* 3. Januar 1933 in Ostseebad Wustrow/Fischland Mecklenburg) ist ein deutscher Chemiker. Sein Fachgebiet ist die Organische Chemie. Leben Klaus Praefcke wuchs im Ostseebad Kühlungsborn auf …   Deutsch Wikipedia

  • Photochemisch — Der Begriff Photochemie beschreibt in der Chemie photochemische Reaktionen, die durch Licht bzw. Photonen initiiert werden. In der photographischen Chemie wird im allgemeinen Sprachgebrauch Photochemie für die chemischen Stoffe und Verfahren zur… …   Deutsch Wikipedia

  • GBP1 — Guanylate binding protein 1, interferon inducible, 67kDa, also known as GBP1, is a human gene.cite web | title = Entrez Gene: GBP1 guanylate binding protein 1, interferon inducible, 67kDa| url = http://www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/entrez?Db=gene… …   Wikipedia

  • L'Opéra of the Palace of Versailles — Opéra of the Palace of Versailles Information about the Opéra royal de Versailles Architect Ange Jacques GABRIEL (1698 1782) Decorator …   Wikipedia

  • Photochemie — Licht als Teil des elektromagnetischen Spektrums Unter dem Begriff Photochemie versteht man chemische Reaktionen, die durch Einwirkung von Licht initiiert werden. Die Grundvoraussetzung hierfür ist eine Absorption des Lichtes durch das Molekül,… …   Deutsch Wikipedia

  • Королевская опера Версаля — Справочные данные о Королевс …   Википедия

  • Linz — Infobox Town AT name=Linz name local= image coa =Linz CoA.png image photo=Linz Donau.jpg imagesize=300px image caption=View of Linz from the Pöstlingberg mountain state = Upper Austria district = Statutory city population =188968 population as of …   Wikipedia

  • St James's Theatre — HistoryThe theatre opened on December 14 1835 with a mixed programme of an operatic burletta, Agnes Sorel , starring Braham, and two farces by Gilbert Abbott à Beckett. In 1840, it changed its name to Prince s Theatre , but changed it back in… …   Wikipedia

  • Theater an der Wien — The Theater an der Wien (The Theatre on the Wien River) is a theatre in Vienna. Opened in 1801, it has a fabled history, and continues to be an important venue to this day. OriginThe theater was the brainchild of the Viennese theatrical… …   Wikipedia

  • Nationaltheater Mannheim — The present National Theatre Mannheim ( Nationaltheater Mannheim ), which dates from 1957, is a theatre and opera company in Mannheim, Germany with a variety of performance spaces. As the oldest local theatre in Germany, the National Theatre… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”