Preila

Preila

Preila (dt. Preil) ist eine Ortschaft auf der Kurischen Nehrung in Litauen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Preila liegt in der Mitte des litauischen Abschnitts der Nehrung direkt am Haffufer und gehört zur Gemeinde Neringa. Der Ort liegt an der alten Poststraße, 10 km von Nida (dt. Nidden) und etwa 40 km von Klaipėda (dt. Memel) entfernt.

Geschichte

Der Ort entstand um 1850 durch die Ansiedlung von Fischerfamilien aus Negeln (nehrungs-kurisch: "agila": Tannennadel; "egile": Tanne; "negile": Nagel) und Karwaiten (kurisch "karve": Kuh). Diese Dörfer, in unmittelbarer Nähe von Preila (Bedeutung "neue Siedlung" von lettisch "preilis": der Umzügler, "prei-eilis": der Herangekommene) gelegen, waren unter dem Sand von Wanderdünen begraben worden. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Sand unter Leitung von Wilhelm Franz Epha (1828 – 1904), dem königlich-preussischen Dünen-Plantagen Inspektor, durch Bepflanzungen befestigt.

Bis 1919 deutsch, gehörte Preil nach dem Ersten Weltkrieg als Teil des Memellandes von 1923 bis 1939 zu Litauen, von 1939 bis 1945 wieder zu Deutschland und nach dem Zweiten Weltkrieg seit 1945 unter dem Namen Preila zur litauischen Sowjetrepublik, die 1991 ihre Souveränität wiederherstellte.

In deutscher Zeit hatte der Ort zuletzt etwa 160 Einwohner. Sie sprachen untereinander Kurisch und Deutsch. Es gab eine einklassige Schule. Die Preiler lebten von der Fischerei. Zudem vermietete man Zimmer an Sommergäste. Es gab das Hotel „Preiler Elch“, ein beliebtes Ziel für Wanderungen aus Nidden und Schwarzort.

Preila heute

Heute hat Preila etwa 150 ständige Einwohner darunter auch einige deutsche Familien. Die Sprache ist Litauisch.

Wirtschaft

Neben der Fischerei ist der wichtigste Wirtschaftszweig in Preila der Fremdenverkehr. Neben privater Zimmervermietung ergänzen ein Hotel und zwei Restaurants das Angebot für den Gast. Es gibt Wanderwege auf die bewaldeten Dünen (Vecekrugo, dt. Wetzekrug 67m), Radwege zu den Nachbarorten Nida und Pervalka (Negyvosios Kopos, dt. tote Dünen) und zum nahen Ostseestrand.

Verkehr

Täglich verkehren mehrere Linienbusse nach Nida und Klaipėda, von wo Bus- und Bahnverbindungen u.a. nach Kaunas, Vilnius und Riga bestehen. Der Flugplatz in Palanga (dt. Polangen) befindet sich in 60 km Entfernung.

Weblinks

 Commons: Preila – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
55.3729221.06435

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Preila — Préila dkt …   Bendrinės lietuvių kalbos žodyno antraštynas

  • Villa in Preila — (Неринга,Литва) Категория отеля: Адрес: Preilos g. 8b, LT 93130 Неринга, Литва …   Каталог отелей

  • Neringa municipality — Neringos savivaldybė   Municipality   …   Wikipedia

  • Kimmina — Rudolf Kimmina (* 28. Mai 1944 in Freckenhorst) ist ein deutscher Maler. Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Ausstellungen (Auszug) 3 Auszeichnungen, Ehrungen, Preise 4 Veröffentlichungen …   Deutsch Wikipedia

  • Municipalité de Neringa — Neringos savivaldybė …   Wikipédia en Français

  • Curonian Spit — Curonian Spit * UNESCO World Heritage Site Country Lithuania a …   Wikipedia

  • Nida, Lithuania — The house of Thomas Mann Krikstas pagan burial marker …   Wikipedia

  • Kuren — Ungefähre Siedlungsgebiete der baltischen Stämme im 12. Jahrhundert, das der Kuren in lindgrün Die Kuren (lettisch: kursi / kurši, nehrungskurisch: Kursenieki / Kāpenieks) waren ein baltischer, also zur indogermanischen Sprachgruppe, gehöriger… …   Deutsch Wikipedia

  • Kurenwimpel — Kurenkahnwimpel von Schwarzort. Mit dem Kurenwimpel am Boot zeigten kurische Fischer, die auf den Haffen ihrer Tätigkeit nachgingen, ihren Heimathafen an. Jeder Ort hatte seine eigene Farbkombination. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Kurische Nehrung — Russischer Teil – Blick aufs Haff Gewässer 1 Ostsee Gewässer 2 Kurisches Haf …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”