- Pribislaw (Alt-Lübeck)
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Pribislaw (* um 1070; † nach 1156) war ein Sohn des nakonidischen Abodriten-Fürsten Budivoj und ein Neffe von Fürst Heinrich von Alt-Lübeck.
Pribislaw wurde 1131 Fürst der abodritischen Teilstämme der Wagrier und Polaben (daneben bei den mecklenburgischen Abodriten auch Fürst Niklot) nach der Ermordung des Knud Lavard, der ihn jahrelang gefangen gehalten hatte. Sein baldiger rascher Niedergang war verursacht durch Vergeltungszüge der Holsten 1138/39 gegen die heidnischen Slawen sowie durch die wagrische Konkurrenz aus dem Geschlecht des Kruto.
1142 wurde Pribislaw verjagt. 1143 belehnte der sächsische Herzog Heinrich der Löwe Adolf II. von Schauenburg mit Segeberg und ganz Wagrien sowie Heinrich von Badewide mit Ratzeburg und dem Land der Polaben. Pribislavs Stellung nach 1143 bleibt im Dunkeln. Nur zum Jahre 1156 erscheint er noch einmal in den Quellen: Als offenbar machtloser, wenn auch wohlhabender Mann nahm er an einem Gottesdienst im wagrischen Oldenburg teil, als Verkörperung von „Rückzug und Untergang des Slaventums“ (Lammers) in Nordelbien.
Quellen
Helmold von Bosau: Chronica Slavorum, Band 1, Kapitel 52f, 55, 83f; hrsg. von B. Schmeidler (MGH SRG [in us. schol.] 32, 1937).
Literatur
- Lexikon des Mittelalters, Band 7. Seite 201
- Wolfgang H. Fritze: Probleme der abodritischen Stammes- und Reichsverfassung. In: Herbert Ludat (Hrsg.): Siedlung und Verfassung der Slawen zwischen Elbe, Saale und Oder. Schmitz Verlag, Giessen 1960, S. 141–219, hier 169ff. (zugl. Habilitationsschrift, FU Berlin 1959).
- Walther Lammers: Die Zeit bis zu Heinrich dem Löwen. In: Geschichte Schleswig-Holsteins, Bd. IV/4. 1981, S. 244f, 276ff., 340ff).
Weblinks
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