Wolfgang H. Fritze

Wolfgang H. Fritze

Wolfgang Hermann Fritze (* 16. April 1916 in Naumburg (Saale); † 21. September 1991) war ein deutscher Historiker.

Schon früh nach Berlin übergesiedelt, wurde sein Studium der Mediävistik, Germanistik, Philosophie, Rechtsgeschichte und Staatsrechtslehre, das er im Wintersemester 1934/35 in Tübingen aufnahm, durch Wehrdienst, Einberufung, Verwundung und Gefangenschaft unterbrochen. Fritze erhielt zudem eine gründliche Ausbildung in Russisch, dann in Polnisch und Tschechisch sowie in gemeinslavischer Philologie. In Wien, Berlin, Halle zuletzt in Marburg setzte er seine Studien fort. 1952 promovierte er bei Edmund E. Stengel in Marburg. Fritze folgte Walter Schlesinger, den er in Marburg kennenlernte, als Assistent an die FU Berlin. 1959 erfolgte dort seine Habilitation. 1962 wurde Fritze wissenschaftlicher Rat, 1965 außerplanmäßiger Professor und 1969 zum ordentlichen Professor ernannt. Einen Ruf als ordentlicher Professor für mittelalterliche Geschichte an die TH Berlin lehnte er ab. Fritze war Leiter der am Friedrich-Meinecke-Institut der FU Berlin gebildeten interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft „Germania Slavica", die sich der Erforschung der vorkolonialen und hochmittelalterlichen Besiedlung in Ostmitteleuropa widmete. 1979 trat er in den vorzeitigen Ruhestand. Fritze war Mitglied im J. G. Herder-Forschungsrat, der Kommission für die Altertumskunde Mittel- und Nordeuropas und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Schriften

  • Untersuchungen zur frühslawischen und frühfränkischen Geschichte bis ins 7. Jahrhundert. Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-631-46669-2.
  • Frühzeit zwischen Ostsee und Donau. Ausgewählte Beiträge zum geschichtlichen Werden im östlichen Mitteleuropa vom 6. bis zum 13. Jahrhundert. Berlin 1982, ISBN 3-428-05151-3.

Literatur

  • Manfred Hellmann: Nachruf auf Wolfgang H. Fritze. In: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, Bd. 40 (1992), S. 311–312.

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