- Protiwin
-
Protivín Basisdaten Staat: Tschechien Region: Jihočeský kraj Bezirk: Písek Fläche: 6139 ha Geographische Lage: 49° 12′ N, 14° 13′ O49.19944444444414.216944444444384Koordinaten: 49° 11′ 58″ N, 14° 13′ 1″ O Höhe: 384 m n.m. Einwohner: 5.010 (31. Dezember 2006) Postleitzahl: 398 11 Verkehr Straße: Písek - České Budějovice Bahnanschluss: Plzeň - České Budějovice Struktur Status: Stadt Ortsteile: 9 Verwaltung (Stand: 2007) Bürgermeister: Jaromír Hlaváč Adresse: nám. Masarykovo 128
398 11 ProtivínWebsite: www.muprotivin.cz Protivín (deutsch Protiwin) ist eine Stadt in Tschechien. Sie liegt 13 Kilometer südöstlich von Písek an der Blanice und gehört zum Okres Písek.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Protivín befindet sich am linken Ufer der Blanice, an deren östlichen Seite zahlreiche Fischteiche liegen. Nordöstlich erhebt sich der 627 m hohe Vysoký Kamýk mit einem Aussichtsturm. Durch die Stadt führt die Europastraße 49 / Staatsstraße 20 zwischen Písek und České Budějovice sowie die Eisenbahn von Plzeň nach České Budějovice.
Nachbarorte sind Myšenec und Žďár im Norden, Krč im Osten, Záboří im Südosten, Milenovice im Süden, Radčice und Chvaletice im Südwesten sowie Budičovice und Skály u Protivína im Nordwesten.
Geschichte
Das Dorf Protivín entstand um 1260 zusammen mit der gleichnamigen Feste. Diese wurde im Jahre 1282 als an die Gebrüder Prüschenk von Stettenberg verpfändeter böhmischer Kronbesitz erstmals urkundlich erwähnt. Karl IV. löste die Burg Protivín 1334 wieder ein und in der Majestas Carolina wurde sie als bedingt bedeutsam deklariert. Kaiser Sigismund verpfändete Protívin an Ulrich II. von Rosenberg. Weitere Besitzer waren Vojtěch von Pernstein und ab 1551 Andreas Ungnad zu Sonnegg, der die Feste im Renaissancestil umbauen ließ. 1562 löste Ferdinand I. das Pfand wieder ein und überließ Protivín zusammen mit Hluboká nad Vltavou erblich an Joachim von Hradec, der 1565 in der Donau ertrank. 1598 erwarb Vratislav z Mitrovic Protivín, im gleichen Jahre entstand die Brauerei. Ab 1660 besaßen die Riesenberger von Schwihau und 1679 die Herren von Trauttmannsdorff Protivín. Seit 1711 befand sich Protovín im Besitz des Hauses Schwarzenberg.
Nach der Ablösung der Patrimonialherrschaften wurde Protivín 1848 zu selbstständigen Marktgemeinde. 1850 hatte Protivín 1202 Einwohner. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand durch die Schließung der Zuckerfabrik eine hohe Arbeitslosigkeit in Protivín und es kam zur Auswanderung. 1872 gründeten Emigranten aus Protivín in Iowa die Siedlung Protivin (siehe Protivin, Iowa. 1876 wurde die Rakonitz–Protivíner Bahn eingeweiht. Im Jahre 1899 wurde Protivín zur Stadt erhoben. Bis zur Enteignung im Jahre 1948 besaßen die Schwarzenberger das Schloss, das danach als Schule und Erholungsobjekt diente.
In der Stadt ist die Brauerei Platan ansässig, die die gleichnamige Biermarke produziert.
Ortsgliederung
Die Stadt Protivín besteht aus den Ortsteilen Chvaletice (Chwaletitz) - 87 Einwohner, Krč (Reuth) - 221 Einwohner, Maletice (Maletitz) - 31 Einwohner, Milenovice (Milenowitz) - 171 Einwohner, Myšenec (Mischenetz) - 214 Einwohner, Protivín (Protiwin) - 3992 Einwohner, Selibov (Selibau) - 69 Einwohner, Těšínov (Tieschin) - 81 Einwohner und Záboří (Saborsch) - 144 Einwohner.
Sehenswürdigkeiten
- Schloss Protivín, entstanden aus einer Feste aus dem 13. Jahrhundert. Zuletzt wurde es von Paul Ignaz Bayer und Anton Erhard Martinelli für Adam Franz Fürst von Schwarzenberg umgebaut. Derzeitiger Schlossherr ist die Stadt Prag, die einen Käufer sucht.
- Kirche der Hl. Elisabeth von Portugal, am Markt, erbaut 1662
- Stadtmuseum mit Ausstellung zur Stadt und über exotische Insekten
- Burgruine Myšenec
- Kirche in Myšenec, errichtet zum Ende des 11. Jahrhunderts
- Feste Klokočín
- Kirche in Krč, seit 1352 nachweisbar
- Schule, erbaut 1902–1903 und mit Sgraffiti von Mikoláš Aleš verziert
Weblinks
Städte und Gemeinden im Okres Písek (Bezirk Pisek)Albrechtice nad Vltavou | Bernartice | Borovany | Boudy | Božetice | Branice | Cerhonice | Čimelice | Čížová | Dobev | Dolní Novosedly | Drhovle | Heřmaň | Horosedly | Hrazany | Hrejkovice | Chyšky | Jetětice | Jickovice | Kestřany | Kluky | Kostelec nad Vltavou | Kovářov | Kožlí | Králova Lhota | Křenovice | Křižanov | Kučeř | Květov | Lety | Milevsko | Minice | Mirotice | Mirovice | Mišovice | Myslín | Nerestce | Nevězice | Okrouhlá | Olešná | Orlík nad Vltavou | Osek | Oslov | Ostrovec | Paseky | Písek | Podolí I | Probulov | Protivín | Přeborov | Předotice | Přeštěnice | Putim | Rakovice | Ražice | Sepekov | Skály | Slabčice | Smetanova Lhota | Stehlovice | Tálín | Temešvár | Varvažov | Veselíčko | Vlastec | Vlksice | Vojníkov | Vráž | Vrcovice | Záhoří | Zbelítov | Zběšičky | Zhoř | Zvíkovské Podhradí | Žďár
Wikimedia Foundation.