- Protozoeninfektion
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Klassifikation nach ICD-10 B50 Malaria tropica durch Plasmodium falciparum B51 Malaria tertiana durch Plasmodium vivax B52 Malaria quartana durch Plasmodium malariae B53 Sonstige parasitologisch bestätigte Malaria B54 Malaria, nicht näher bezeichnet B55 Leishmaniose B56 Afrikanische Trypanosomiasis B57 Chagas-Krankheit B58 Toxoplasmose B59 Pneumozystose B60 Sonstige Protozoenkrankheiten, anderenorts nicht klassifiziert B64 Nicht näher bezeichnete Protozoenkrankheit ICD-10 online (WHO-Version 2011) Unter Protozoeninfektion versteht man das aktive oder passive Eindringen von Protozoen (tierischen Einzellern) in einen Organismus, deren dortige Vermehrung und die darauf folgende Reaktion des Organismus in Form einer Erkrankung. Wenn mindestens eines der drei Merkmale fehlt, spricht man von einer Infestation.
Inhaltsverzeichnis
Infektionswege
Manche Protozoen werden über verunreinigte Nahrung aufgenommen, weil sie zunächst oder ausschließlich den Darm befallen. Auch verseuchte Toiletten sind per Tröpfcheninfektion häufige Übertragungswege, insbesondere bei Trichomonas -Arten.
Andere werden in tropischen Ländern durch Insektenstich übertragen und befallen zunächst Zellen im Blut. Von dort aus können sie dann ihre verschiedenen anderen Zielorgane erreichen. Trichomonas vaginalis wird nicht nur durch Geschlechtsverkehr übertragen. Es befällt Zellen in der Schleimhaut des Urogenitalbereichs und gelegentlich auch den Darm.
Zur allgemeinen Systematik möglicher Infektionswege siehe Infektion und Infektionsweg!
Diagnose
Zur Diagnose weist man bei Toxoplasma gondii spezifische Antikörper nach. Damit lässt sich dann auch der Immunstatus des Patienten bestimmen. Die meisten Protozoen können aber einfach in einer Probe der betroffenen Körperflüssigkeit (Stuhl, Blut, Vaginalsekret) unter dem Mikroskop erkannt werden. Dazu macht man einen Ausstrich auf ein Glasplättchen und fügt eine geeignete Färbung hinzu (meist Giemsafärbung). Auf komplizierte und langwierige immunologische und molekulargenetische Nachweismethoden (ELISA, PCR) wie bei Virusinfektionen und vielen bakteriellen Infektionen kann man bei diesen relativ großen und teilweise beweglichen Lebewesen also meist verzichten.
Gefährliche Protozoen
Toxoplasma gondii kann das ungeborene Kind schädigen, wenn die Erstinfektion während der Schwangerschaft erfolgt. Zur Diagnose wird der Immun-Titer bestimmt und notfalls mit Antibiotika behandelt.
Tropische Protozoen können unbehandelt auf Dauer zu Organschäden führen.
Prävention
Zur Prävention empfiehlt sich Hygiene bzw. die Abwehr der entsprechenden Insekten mittels Moskitonetzen, Moskitokerzen und Repellentien.
Therapie
Zur Therapie eignet sich bei vielen Protozoen Metronidazol, deutlich wirksamer ist Tinidazol[1]
Bei Plasmodien (Malaria) Chloroquin:
Infektionen des Menschen durch Protozoen nach Übertragungsweg
Siehe auch: Parasiten des Menschen
Verunreinigte Nahrung:
- Kryptosporidien
- Giardia lamblia
- Balantidium coli
- Entamoeba histolytica
- Mikrosporidien
- Toxoplasma gondii
Insektenstich:
Geschlechtsverkehr:
Infektionen der Haustiere durch Protozoen
Einzelnachweise
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