- Provinz Ōmi
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Dieser Farbholzschnitt von Hiroshige zeigt Segelboote bei Yabase, aus der Serie „Acht Ansichten von Ōmi“, ca. 1834.
Die Provinz Ōmi (jap. 近江国, Ōmi no kuni) war eine der historischen Provinzen Japans. Das Gebiet bildet heute die Präfektur Shiga. Mit ihrer Lage am Tōkaidō zwischen der kaiserlichen Hauptstadt Kyōto und dem Kantō-Gebiet kam ihr strategisch eine Schlüsselstellung zu.
Dies nutzte auch Oda Nobunaga, der sich am Ostufer des Biwakō ein Lehen geben ließ und die bedeutende Burg Azuchi erbaute.
Eine große Rolle spielten über Jahrhunderte hinweg die Klosteranlagen des Enryaku-ji auf dem Hieizan.
In Ōmi-kyō (heute: Ōtsu), kurze Zeit Hauptstadt Japans, stand die Burg Zeze.
In der Sengoku-Zeit war der Nordteil der Provinz ein Lehen von Ishida Mitsunari, Tokugawa Ieyasus Gegenspieler bei der Schlacht von Sekigahara, obwohl er meist in der Burg von Ōsaka das Lehen von Toyotomi Hideyoshis jungem Sohn verwaltete.
Nach Ishidas Niederlage gab Tokugawa das Lehen an die mit ihm verbündete Familie Ii, die die Burg und die Stadt Hikone auf den Ruinen von Sawayama erbauten.
Etymologie
Ōmi heißt in der Schreibweise (近江) „nahe Bucht (auch im Sinne von See)“. Im Altertum wurde es jedoch als 近淡海 geschrieben, was „naher Süßwassersee“ bedeutet und den Biwa-See meint. Die Bezeichnung steht im Gegensatz zum „fernen Süßwassersee“, dem Hamana-See in der Provinz Tōtōmi. In Folge eines Erlasses im 8. Jahrhundert, demzufolge Provinznamen aus nur 2 Zeichen zu bestehen haben, wurde 近淡海 auf 近江 gekürzt.[1]
Die eigentliche Transkription von 近淡海 war ursprünglich Chika tsu Ahaumi[Anm. 1] und später Chika tsu Afumi. In gesprochener Sprache wurde der Biwa-See jedoch kurz als Afumi („Süßwassersee“) bezeichnet und das „nah“ weggelassen. Dies wurde auch auf das gekürzte 近江 angewandt. Aus Afumi wurde dann Oumi (Ōmi).[1]
Anmerkungen
- ↑ Die Transkription folgt dem Hepburn-System. Jedoch wurde bis ins 17. Jahrhundert /h/ als [ɸ] realisiert. Unter Annahme, dass das im Altertum ebenso war, wurde /ahaumi/ als [aɸaumi] gesprochen.
Einzelnachweise
- ↑ a b Takashi Toda: 「近江」を「おうみ」と読む理由. In: Biwa-See-Museum. 25. Oktober 2007, abgerufen am 5. Juli 2009 (japanisch).
35.211388888889136.12388888889Koordinaten: 35° N, 136° OAki · Awa (Kantō) · Awa (Shikoku) · Awaji · Bingo · Bitchū · Bizen · Bungo · Buzen · Chikugo · Chikuzen · Chishima · Dewa · (Ugo · Uzen 1869–1872) · Echigo · Echizen · Etchū · Harima · Hida · Hidaka · Higo · Hitachi · Hizen · Hōki · Hyūga · Iburi · Iga · Iki · Inaba · Ise · Ishikari · Iwaki (718–724) · Iwami · Iwase (718–724) · Iyo · Izu · Izumi · Izumo · Kaga · Kai · Kawachi · Kazusa · Kii · Kitami · Kōzuke · Kushiro · Mikawa · Mimasaka · Mino · Musashi · Mutsu · (Iwaki · Iwashiro · Rikuchū · Rikuō · Rikuzen 1869–1872) · Nagato · Nemuro · Noto · Oki · Ōmi · Oshima · Ōsumi · (Tane 702–824) · Owari · Ryūkyū (1872–1879) · Sado · Sagami · Sanuki · Satsuma · Settsu · Shima · Shimousa · Shimotsuke · Shinano · (Suwa 721–731) · Shiribeshi · Suō · Suruga · Tajima · Tamba · Tango · Teshio · Tokachi · Tosa · Tōtōmi · Tsushima · Wakasa · Yamashiro · Yamato · (Yoshino 716–738)
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