Prášily

Prášily
Prášily
Wappen von ????
Prášily (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Plzeňský kraj
Bezirk: Klatovy
Fläche: 11227 ha
Geographische Lage: 49° 6′ N, 13° 23′ O49.10513.389166666667880Koordinaten: 49° 6′ 18″ N, 13° 23′ 21″ O
Höhe: 880 m n.m.
Einwohner: 167 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 341 43 - 342 01
Verkehr
Straße: Železná Ruda - Srní
Struktur
Status: Gemeinde
Ortsteile: 2
Verwaltung
Bürgermeister: Mojmír Kabát (Stand: 2007)
Adresse: Prášily 110
342 01 Sušice 1
Gemeindenummer: 556084
Website: www.retour.cz/mesta/prasily

Prášily (deutsch Stubenbach) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt 18 Kilometer südwestlich von Sušice bzw. 15 Kilometer nordöstlich von Zwiesel und gehört zum Okres Klatovy.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Prášily befindet sich im Böhmerwald am östlichen Fuße der Ždánidla (Steindlberg, 1309 m) im Tal des Prášilský potok. Nordöstlich erhebt sich der Slunečná (Sonnberg, 996 m), im Süden der Poledník (Mittagsberg, 1315 m) mit dem Prášilské jezero (Stubenbachsee) und der Scheuereckberg. Im Westen liegt jenseits Ždánidla am Fuße des Lackenberges des Laka (Lackensee). Nordwestlich schließt sich der Hůrecký vrch (Hurkenberg, 1099 m) an. Südwestlich liegt am Gsenget der Wandergrenzübergang Prášily/Scheuereck nach Bayern.

Nachbarorte sind Hartmanice im Nordosten, Srní im Osten, Modrava im Südosten, Buchenau im Süden, Spiegelhütte im Südwesten, Železná Ruda im Westen sowie Nová Hůrka im Nordwesten.

Geschichte

Das unbesiedelte Gebirge entlang des alten Zwiesler Weges, der durch das Stubenbachtal nach Böhmen führte, gehörte im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts Heinrich Graf von Mansfeld. 1739 erwarb der Glasfabrikant Laurenz Gattermayer die Wälder und ließ zwei Spiegelglashütten errichten. Um diese entstand die Glasmachersiedlung Gattermayerhütte. 1756 entstand eine Kapelle. Nach dem Tode Gattermayers kaufte Josef Graf Kinsky 1763 die Siedlung und nannte sie Stubenbach. 1798 erwarb Joseph II. zu Schwarzenberg die Dörfer Stubenbach und Gutwasser für 400.000 Gulden. 1803 wurde die Kirche St. Prokop geweiht. 1819 entstand die Papierfabrik J. K. Eggert, die handgeschöpftes Papier für exklusive Zwecke fertigte. Daneben war der Ort Sitz eines Schwarzenbergischen Forstamtes. Seit 1754 wurde eine herrschaftliche Brauerei betrieben.

Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich Stubenbach zu einem der bedeutendsten Wintersportgebiete des Böhmerwaldes. Die Glasfabriken stellten 1924 die Produktion ein. 1933 brannte die Papierfabrik, die u. a. die Kanzlei des tschechoslowakischen Präsidenten beliefert hatte, nieder. In der Schwarzenbergischen Brauerei entstand 1928 eine Touristenunterkunft. In der Gemeinde Stubenberg einschließlich der Ortsteile Gsenget, Neubrunn, Seckerberg und Unter Steindlberg lebten im Jahre 1930 1018 Menschen, die überwiegend Deutsche waren. 1938 bestand der Ort aus 161 Häusern und hatte 1022 Einwohner. Nach dem Münchner Abkommen wurde das Dorf dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte zwischen 1939 und 1945 zum Landkreis Bergreichenstein. 1946 erfolgte die Vertreibung der Deutschen. Der Ort erhielt den Namen Prášily und die gebirgige Gegend konnte nur in geringem Umfang wieder besiedelt werden.

1948 erfolgte in den Wäldern entlang der Grenze zu Bayern der Bau von Drahtverhauen, um die nach der Machtergreifung der Kommunisten zunehmende Fluchtbewegung über die grüne Grenze zu unterbinden. Die Armee erklärte die schwach besiedelte Gegend zum militärischen Sperrgebiet und errichtete den Truppenübungsplatz Dobrá Voda, dessen Zentrum Prášily bildete. Um Prášily herum entstanden Bahnen für Schützenpanzer und Panzerschießplätze. Die umliegenden Dörfer wurden zu Artilleriezielen und auf diese Weise dem Erdboden gleich gemacht. In Prášily erfolgte der Abriss der nicht für militärische Zwecke benötigten Gebäude. In den 1980er Jahren erfolgte die Zerstörung der Kirche durch einen Umbau zum Kulturhaus.

Nach der Auflösung des Truppenübungsplatzes Dobrá Voda im Jahre 1991 entstand zum 1. Januar 1992 die Gemeinde Prášily neu. Nach dem Abzug des Militärs standen in dem Dorf nur noch 25 Häuser und es gab weder eine Schule noch Kirche mehr. Seit dieser Zeit wurde in Prášily wieder mit der Schaffung einer Infrastruktur zur Wiedererlangung des früheren Rufes als bedeutendes Tourismus- und Wintersportzentrum begonnen.

Die an Stelle der früheren Orte Jezerní und Stodůlky errichteten Schießplätze sind wegen der dort noch lagernden Munition gesperrt und bewalden seitdem.

1997 öffnete der Grenzübergang Gsenget und die Wiederherstellung der Baude des Klubs tschechischer Touristen wurde abgeschlossen. Ein Jahr später eröffnete der Aussichtsturm auf dem Poledník. Während der Monate Juli bis September ist der Grenzwanderweg zwischen der Frantův most, dem Poledník und der Javoří pila begehbar, der durch das Auerhahnschutzgebiet des Nationalparkes führt.

Denkmal für die zerstörten Dörfer
Blockhaus

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Prášily besteht aus den Ortsteilen Nová Hůrka (Neuhurkenthal) und Prášily (Stubenbach) sowie der Ansiedlung Slučí Tah (Schnepfenstrich).

Zu Prášily gehören die Fluren der aufgelassenen Ansiedlungen Bor (Haid), Cettlova Hůrka (Hurka), Dolní Ždánidla (Untersteindlberg), Frantoly (Frauenthal), Horečky (Höhal), Horky (Seckerberg), Horní Ždánidla (Obersteindlberg), Hůrka (Hurkenthal), Jezerní (Seeberg), Nová Studnice (Neubrunn), Nový Brunst (Neubrunst), Paseka (Holzschlag), Pomezí (Gsenget), Přední Paště (Vorder Waid), Prostřední Paště (Mittel Waid), Rovina (Ebene), Skelná (Glaserwald), Slunečná (Sonnberg), Stará Hůrka (Althurkenthal), Stará Huť (Althütte), Starý Brunst (Altbrunst), Stodůlky (Stadln), Velký Bor (Großhaid), Vysoké Lávky (Hohenstegen), Zadní Chalupy (Hinterhäuser), Zadní Paště (Hinter Waid), Zelená Hora (Grünberg) und Zhůří na Javorné (Haidl am Ahornberg).

Sehenswürdigkeiten

  • erhaltener Friedhof mit den Resten der zerstörten Kirche St. Prokop
  • Poledník (Mittagsberg, 1315 m) mit Aussichtsturm, dem Karsee Prášilské jezero (Stubenbachsee) und Kareisdenkmal
  • Laka (Lackensee)
  • Grabkapelle der Glasmacherfamilie Abele in der Wüstung Hůrka

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)

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