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Modrava Basisdaten Staat: Tschechien Region: Plzeňský kraj Bezirk: Klatovy Fläche: 8163 ha Geographische Lage: 49° 1′ N, 13° 30′ O49.02472222222213.493055555556985Koordinaten: 49° 1′ 29″ N, 13° 29′ 35″ O Höhe: 985 m n.m. Einwohner: 66 (1. Jan. 2011) [1] Postleitzahl: 342 92 Verkehr Straße: Kvilda - Srní Struktur Status: Gemeinde Ortsteile: 3 Verwaltung Bürgermeister: Antonín Schubert (Stand: 2007) Adresse: Modrava 63
341 92 Kašperské HoryGemeindenummer: 542148 Website: www.sumavanet.cz/modrava/ Modrava (deutsch Mader) ist eine tschechische Gemeinde im Böhmerwald im Okres Klatovy.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Modrava liegt 13 Kilometer südlich der Stadt Kašperské Hory am alten Handelsweg Goldener Steig an der Grenze zu Deutschland. Im Ort vereinigen sich der Modravský potok (Maderbach), Roklanský/Mlýnský potok (Rachelbach/Großer Müllerbach) und Filipohutský potok (Philippshüttenbach) zur Vydra.
Geschichte
Gegründet wurde die Gemeinde 1757, nachdem es zuvor vereinzelte Ansiedlungen in der Region gegeben hatte. Im 18. Jahrhundert dominierte hier, wie in der gesamten Region die Glasindustrie. Ab Anfang des 19. Jahrhunderts., mit Beginn des intensiven Holzeinschlags, ließen sich Holzfäller nieder. Der unterhalb des Dorfes beginnende Chinitz-Tettauer Schwemmkanal wurde von 1801 bis 1958 zur Holztrift benutzt. Nach der Errichtung des Sägewerkes Bienertsäge wurden in der Mader seit 1826 Fichten aus der Umgebung zu Resonanzholz für Musikinstrumente verarbeitet. Ein Flügel des Gebäudes blieb erhalten, der Fachwerkbau mit Türmchen dient heute als Erholungsheim. Die Klostermannhütte wurde 1924 für den Club der böhmischen Touristen vom Architekten Fuchs erbaut und ist heute ein Erholungsheim der Škodawerke.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor die Gemeinde fast alle ihrer 2000 zumeist deutschsprachigen Einwohner. Aufgrund der Grenznähe flohen die meisten bereits, bevor die Vertreibungen das Dorf erreichten. Heute leben nur noch 52 Menschen im Ort.
Natur und Tourismus
Westlich von Modrava in Richtung Rachel liegen die Maderer Filze (Modravské slatě), der größte Hochmoorkomplex des Böhmerwaldes mit den seit 1933 unter Schutz stehenden Mooren Rokytská slat´ (Weitfäller Filz), Rybárenská slat´ (Fischerfilz) und Mlynářská slat´ (Müllerschachtelfilz). Das mit den umliegenden Wäldern 3615 Hektar große Naturschutzgebiet mit bedeutender Birkhuhnpopulation bildet die für Besucher unzugängliche Kernzone des Nationalparks Šumava. Die Filze stellen ein großes Wasserreservoir dar, das vor allem den Rachelbach speist. Über einen Bohlenweg begehbar ist das Tříjezerní slať (Dreiseenfilz), ein nordwestlich des Orts gelegenes 19 Hektar großes Hochmoor.
Die Bergfichtenwälder südlich von Modrava wurden seit 1995 durch eine Borkenkäferkalamität zerstört, sie sind der natürlichen Wiederbewaldung überlassen. Der historische Grenzübergang Blaue Säulen (Modrý sloup) am Lusen war aus Gründen des Auerhuhnschutzes auch nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und Beitritt Tschechiens zum Schengener Abkommen nicht passierbar. Seit dem 15. Juli 2009 ist unweit auf dem kleinen Spitzberg ein Grenzübertritt für Wanderer eingerichtet, welcher jedes Jahr vom 15. Juli bis 15. November geöffnet ist. In der Umgebung von Modrava gibt es Langlaufloipen und Skilifte.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Filipova Huť (Filipps-/Philippshütten), Modrava (Mader) und Vchynice-Tetov II (Chinitz-Tettau 2). Zu Modrava gehören auch die Ansiedlung Březník (Pürstling) und die Javoří pila.
Persönlichkeiten
Der Schriftsteller Karel Klostermann beschrieb Modrava in mehreren Erzählungen, darunter Ze světa lesních samot (Aus der Welt der Waldeinsamkeiten).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)
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