Psychotherapeutische Medizin

Psychotherapeutische Medizin

Die psychosomatische Medizin ist das medizinische Pendant zur psychologischen Psychotherapie, somit steht die Kommunikation hier noch einmal zentraler als in der Psychiatrie. In ihr steht die Diagnostik und Behandlung von Patienten mit psychosomatischen Beschwerden, neurotischen Störungen oder Persönlichkeitsstörungen im Mittelpunkt.

Inhaltsverzeichnis

Historie

Die Psychosomatische Medizin ist ein ziemlich junges Fachgebiet. Die Entscheidung für ein Fachgebiet „Psychotherapeutische Medizin“ traf der 92. Deutsche Ärztetag in Köln anno 1992. Auf Entscheidung des Ärztetags vom Mai 2003 wurde dieses rund elf Jahre später in „Psychosomatische Medizin und Psychotherapie“ umbenannt.

Der Psychosomatiker

In Deutschland

Um in der Bundesrepublik Deutschland als Facharzt für Psychosomatische Medizin tätig zu werden, bedarf es einer fünfjährigen Weiterbildungszeit:

  • 3 Jahre Psychosomatische Medizin, wovon 2 Jahre im Stationsdienst abgeleistet werden müssen.
  • 1 Jahr Psychiatrie und Psychotherapie, hierauf anrechenbar sind
    • 1/2 Jahr Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie oder Medizinische Psychologie oder Medizinische Soziologie.
  • 1 Jahr Innere Medizin, hierauf anrechenbar sind

Zwei Jahre dürfen zudem bei einem niedergelassenen Arzt abgeleistet werden.

In Österreich

Um die Kompetenz der Ärzteschaft im psychosozialen, -somatischen und -therapeutischen Bereich zu verbessern, gibt es in Österreich seit 1989 die postpromotionellen drei PSY-Diplom-Lehrgänge. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es jedoch keinen Facharzt für Psychosomatische Medizin.

Statistiken

  • Am 1. Januar 2001 waren 3.638 Psychotherapeutische Mediziner registriert, von ihnen waren 2.737 niedergelassen. 120 von ihnen übten keine ärztliche Tätigkeit aus.
  • Ende 2000 hatten in Österreich 1.046 Ärzte das PSY-Diplom II für Psychosomatische Medizin, 929 hatten das PSY-Diplom III für Psychotherapeutische Medizin

Quellen

  • [1] Bayerische Landesärztekammer zur Weiterbildung zum Psychosomatiker;
  • [2] Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie;
  • [3] Österreichische Gesellschaft für Psychosomatische und Psychotherapeutische Medizin (ÖGPPM)

Literatur

  • Rudolf Klußmann: Psychosomatische Medizin. 2. Auflage, Springer, 1992, ISBN 3-540-54935-8
  • Markus Vieten: Berufsplaner Arzt. 5. Auflage, Thieme Verlag, 2003, ISBN 3-13-116105-1 (Reihe: Via medici)

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