- Klinik für psychosomatische und psychotherapeutische Medizin
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Psychosomatische Kliniken bieten therapeutische Unterstützung für psychosomatische und psychische Störungen. Klassischer Weise wird meist wird nach tiefenpsychologisch fundierten Therapiekonzepten behandelt. Es gibt aber auch verhaltenstherapeutisch ausgerichtete Kliniken. Im Gegensatz zu psychiatrischen Kliniken werden keine Notfälle (z. B. akute Suizidgefahr, akute Schizophrenie, akute Pflegebedürftigkeit) behandelt. Einige Kliniken haben ein eigenes Profil mit einem sogenannten ganzheitlich-integrativen Ansatz im Rahmen einer therapeutischen Gemeinschaft, z. B. nach dem Bad Herrenalber Modell. Hier werden teilweise auch Suchterkrankungen nach erfolgter Entgiftung mitbehandelt.
Der folgende Abschnitt beschreibt Kliniken, die mehr oder weniger nach dem Bad Herrenalber Modell arbeiten!
Inhaltsverzeichnis
Therapeutische Gemeinschaft
Das Prinzip der therapeutischen Gemeinschaft ist Grundlage für alle Kliniken. Alle Mitarbeiter/innen und Gäste der Klinik gestalten in einem gemeinsamen Prozess eine „Lehr- und Lerngemeinschaft“. Sie dient als Übungsfeld der Begegnung und Kommunikation. Neben den therapeutischen Gruppen finden wichtige Prozesse im wöchentlichen Plenum oder anderen Großgruppen statt. Ebenso wichtig sind regelmäßige organisatorische und Freizeit-Gruppen, sowie die Selbsthilfegruppen.
Methoden
Zentral sind die Methoden der humanistischen Psychologie: Gestalttherapie, systemischen Familientherapie, Körperorientierten Psychotherapie (insbesondere Casriel-Therapie (Bonding), Holotropes Atmen, Bioenergetik. Einige Kliniken haben als Schwerpunkt aber auch Psychoanalyse und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, oder eher selten die Verhaltenstherapie.
Je nach Kompetenz der Mitarbeiter werden weitere Methoden eingesetzt: Bewegungstherapie (insbesondere Konzentrative Bewegungstherapie (KBT), Feldenkrais, Watsu, Massage), Meditation (Zen, Kundalini, Dynamische, Mantra-Singen), Sport (Frühsport, Ausdauertraining, Schwimmen, Wandern, Klettern), Kreativtherapie (Malen, Töpfern, Theater, Musik, Ausdruckstanz), Entspannungsverfahren (Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung), Erlebnispädagogik (Outdoor-Training, Nachtwanderung, Wanderwoche, Zelten, Hüttenmarathon)
Transfer
In Transfergruppen werden die neuen Erfahrungen integriert und die Umsetzung im Lebensumfeld geplant. Auch Angehörigenarbeit, Paar- und Familientherapie haben einen hohen Stellenwert. Ehemalige treffen sich regelmäßig auf offenen Treffen in der Klinik und in regionalen Selbsthilfegruppen zu Hause.
Indikation
Einige Kliniken sind bemüht, ihr Profil mittels Schwerpunktbehandlungsangeboten zu schärfen: Psychosomatische Störungen, Sucht, posttraumatische Belastungsstörung, Depression, Ängste, Borderline, Beziehungsstörungen, Burn-Out, sexuelle Störungen, Partnerschafts-Probleme, spirituelle Krisen.
Die Aufenthaltsdauer beträgt in der Regel 6 bis 10 Wochen, bei Kurzzeittherapie 2 bis 4 Wochen.
Prägende Einflüsse
- Die Anonymen-Alkoholiker (AA) mit ihrem 12-Schritte-Programm und die daraus entwickelten Selbsthilfegruppen: Emotions Anonymous (EA), Adipositas, Bulimie und Anorexie (Overeaters Anonymous, OA), Sexsüchtige (SA), Liebes- und Romantik-Süchtige (SLA), Spielsüchtige, Co-Abhängige (CoDA), und andere.
- Buddhismus und Zen
- körperorientierte Psychotherapie
- systemische Therapie
Berufsgruppen
Fachlich geleitet wird die Psychosomatische Klinik meist von einem Facharzt für Psychosomatische Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie ggf. mit Zusatztitel Psychoanalyse oder Psychotherapie, oder von einem Psychologischen Psychotherapeuten mit therapeutischer Zusatzausbildung. In den Therapiegruppen arbeiten als interdisziplinäres Team Ärzte, Psychologen, Familientherapeuten, Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, Körpertherapeuten, Sportlehrer, Kunst- und Gestaltungstherapeuten, Krankenpfleger, Theologen, etc. Auch die Mitarbeiter in Küche, Garten, Reinigung, Wäscherei, Verwaltung und der Hausmeister sind oft ins Team integriert.
Finanzierung
- Krankenkasse
- Rentenversicherung
- Privat
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