- Psychotria ipecacuanha
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Brechwurzel Systematik Unterklasse: Asternähnliche (Asteridae) Ordnung: Enzianartige (Gentianales) Familie: Rötegewächse (Rubiaceae) Unterfamilie: Rubioideae Gattung: Psychotria Art: Brechwurzel Wissenschaftlicher Name Psychotria ipecacuanha (Brot.) Stokes Die Brechwurzel (auch Ruhrwurzel, lat.: Psychotria ipecacuanha oder Uragoga ipecacuanha) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae). Sie ist auch unter ihrem portugiesischen Namen Ipecacuanha oder spanisch Ipecacuana bekannt. Ihre Wurzel wird in der Medizin verwendet, um Ipecacuana-Sirup – ein starkes Brechmittel – herzustellen.
Die Pflanze kommt in den tropischen Tieflandregenwäldern Mittel- und Südamerikas von Nicaragua bis Brasilien vor. Sie wächst langsam, so dass sie für eine Plantagenkultur eigentlich nicht geeignet ist. Gelegentlich ist sie jedoch in Südamerika, aber auch in Indien in Kultur genommen worden.
Der Zwergstrauch ist etwa einen halben Meter hoch und hat ledrige, ganzrandige Blätter. Auf die zierliche Blüte von weißer Farbe folgt eine fleischige, blauschwarze Steinfrucht. In der Medizin wird die Wurzel verwendet, die sich einige wenige Male verzweigt. Auf dem Markt werden verschiedene Sorten angeboten (grau, rot, braun), die von derselben Art stammen. Unterschiede im Aussehen gehen auf das Alter und die Bewässerung zurück.
Die Pflanze wurde 1672 von einem Südamerikareisenden namens Legros nach Paris gebracht. Ein Händler namens Garnier erwarb 1680 rund 68 kg davon und berichtete dem Arzt Helvetius von ihren Qualitäten in der Behandlung der Ruhr. Helvetius erhielt von Ludwig XIV. das Alleinvertriebsrecht gewährt, verkaufte dann aber das Rezept an die französische Regierung, die es 1688 veröffentlichte.
Ipecacuana ist sehr giftig und führt zu blutigen Durchfällen und Krämpfen bis zum Schock bzw. Koma. Es enthält die Alkaloide Emetin und Cephaelin; aus der Brechwurzel bereitete Medikamente sind deshalb in Deutschland verschreibungspflichtig. Das Arzneimittel ist nützlich, wenn es darum geht, Erbrechen auszulösen. Es wurde früher auch als Hustenmittel im Anfangsstadium einer Bronchitis verwendet, doch gibt es dafür bessere Alternativen. Als Darreichungsform wird ein Sirup gewählt.
Der Name stammt aus der Tupi-Sprache, in der i-pe-kaa-guéne so viel bedeutet wie „Pflanze vom Wegesrand, die einen krank macht“. In der Geschichte der Botanik wurde die Brechwurzel noch unter zahlreichen weiteren wissenschaftlichen Bezeichnungen geführt. Arzneilich werden die Wurzeln von Cephaelis acuminata (Kolumbianische Brechwurzel, Cartagena- oder Panama-Ware) und Cephaelis ipecacuanha (Brasilianische B, Rio- oder Mato Grosso-Ware) genutzt. Zudem gibt es Uragoga ipecacuanha. Weitere Bezeichnungen aus der Umgangssprache lauten „Ipecac“ oder „Brasilianische Wurzel“.
Ähnliche Pflanzen
Auf dem Markt finden sich auch zahlreiche Ersatzmittel für die Brechwurzel:
- „Wilde Brechwurzel“ (Euphorbia ipecacuanhae aus Nordamerika)
- Sarcostemma glacum aus der Familie der Asclepiadaceae aus Venezuela
- Tylophora asthmatica wird in Indien verwendet
- „Amerikanische Brechwurzel (Gillenia stipulata)
- Richardsonia pilosa, Richardsonia rosea, Psychotria emetica und verschiedene Arten von Ionidium
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