- Pyrilampes
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Pyrilampes, der Sohn des Antiphon, war ein Athener Diplomat zur Zeit des Perikles und des Peloponnesischen Krieges (431–404 v. Chr.) und der Schwager von Glaukon d. Ä., Platons Großvater mütterlicherseits. Er heiratete in zweiter Ehe Periktione, die verwitwete Mutter Platons, seine Nichte, und wurde dadurch der Stiefvater des späteren Philosophen. Platon (* 428/427 v. Chr.; † 347 v. Chr.) erwähnt ihn in seinen Werken an verschiedenen Stellen. Pyrilampes genaue Lebensdaten sind nicht überliefert, nach den Schätzungen der Forscherin Debra Nails muss er aber nach 480 v. Chr. geboren worden sein und ist vor 413 v. Chr. verstorben.
Pyrilampes soll ein sehr gutes Aussehen und eine hervorragende Figur gehabt haben. Er muss seine erste Ehe nach 440 v. Chr. eingegangen sein. Aus dieser Verbindung hatte er einen Sohn, Demos, der später ebenfalls in Athen sehr bekannt für seine Schönheit wurde, worauf u. a. Aristophanes in seiner Komödie Die Wespen hindeutet.
Pyrilampes war ein Freund und Vertrauter des athenischen Staatsmanns Perikles, der zugleich der Führer der demokratischen Partei war. Pyrilampes diente der Stadt Athen mehrere Male als Botschafter am persischen Hof. Von seinen Reisen brachte er Pfauen nach Athen zurück, die er als Geschenk während seiner Missionen als Botschafter in Asien erhalten hatte.
Diese Vögel züchtete er systematisch und nutzte sie wahrscheinlich ebenfalls als Geschenke für private oder politische Zwecke. Der Biograph des Perikles, Plutarch, berichtet von Verleumdungen, die besagen, dass Pyrilampes die kostbaren Vögel als Lockmittel präsentierte, um seinem Freund Perikles freigeborene Frauen zuzuführen.
In der Schlacht von Delion 424 v. Chr., als er um die 55 Jahre alt war, wurde Pyrilampes verwundet. Um 423 v. Chr. wurde er Witwer und war damit frei, seine Nichte Periktione, die Mutter Platons zu heiraten, die ebenfalls Witwe war. Aus dieser Ehe ging Antiphon, Platons jüngerer Halbbruder hervor, der nach seinem Großvater väterlicherseits benannt wurde. Platon stellt ihn in seinem Dialog Parmenides vor, wo er als Pferdezüchter gezeigt wird.
Wenn Pyrilampes 413 v. Chr. (oder früher) gestorben ist, wie Debra Nails annimmt, hat Platon seinen Stiefvater bereits im Alter von etwa 15 Jahren wieder verloren. Die Erwähnungen in seinen Werken zeigen, dass er ihm ein ehrendes Andenken bewahrt hatte.
Quellen
- Aristophanes: Die Wespen, Vers 97.
- Platon: Charmides, 158a.
- Plutarch: Perikles, Kap. 13.
- Platon: Gorgias, 481d und 513b.
- Platon: Parmenides, 126c.
Literatur
- Debra Nails: The People of Plato: A Prosopography of Plato and Other Socratics. Hackett Publishing, Indianapolis (IN) 2002, ISBN 0-87220-564-9, S. 257–259
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