- Demos (Platon)
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Demos, der Sohn des Pyrilampes, (* um 438 v. Chr.; † möglicherweise 391 v. Chr.) war ein etwa zehn Jahre älterer Stiefbruder des berühmten Philosophen Platon (* 428/427 v. Chr., 347 v. Chr.) und von dessen Geschwistern Adeimantos, Glaukon und Potone. Demos stammte aus der ersten, etwa um 440 v. Chr. geschlossenen Ehe des Pyrilampes, der in zweiter Ehe (die etwa nach 423 v. Chr. geschlossen wurde) mit seiner Nichte Periktione, der verwitweten Mutter Platons, verheiratet war.
Platon war zu dem Zeitpunkt dieser Eheschließung mit etwa vier oder fünf Jahren noch ein Knabe, während Demos mit etwa 14 bis 15 Jahren bereits ein Heranwachsender gewesen sein muss. Beide gehörten damit verschiedenen Altersstufen an und hatten deshalb naturgemäß ungleiche Lebensbereiche und Interessen. Sie haben dementsprechend wohl kein enges persönliches Verhältnis zueinander entwickelt.
Bereits der Vater des Demos, Pyrilampes, der zugleich der Stiefvater Platons war, galt zu seiner Zeit (als es in Athen besondere Wettbewerbe für „Männerschönheit“ gab) als ein stattlicher Mann von sehr gutem Aussehen und guter Statur. Sein Sohn Demos scheint ihn darin noch übertroffen zu haben, da mehrere Quellen von der Bewunderung zeugen, die ihm wegen seiner Schönheit gezollt wurde. Einer dieser Bewunderer des Demos war, wie wir aus dem platonischen Dialog Gorgias (481d) wissen, u. a. Kallikles, der sein Haus als Gastgeber dem Philosophen Gorgias zur Verfügung stellte.
Aus dem Leben des Demos sind nur wenige Einzelheiten bekannt. Wie der berühmte Redner Lysias in einer seiner Gerichtsreden (Über das Vermögen des Aristophanes) erwähnt, war Demos im Besitz eines kostbaren goldenen Pokals, den er vom König von Persien erhalten hatte und der sechzehn Minen (ein kleines Vermögen) wert gewesen sein soll. Diese Schilderung setzt voraus, dass sich Demos – wie sein Vater Pyrilampes – in Persien aufgehalten hat und dabei in einem engen Verhältnis zum persischen Königshaus stand.
In der betreffenden Rede des Lysias wird weiter berichtet, dass Demos (etwa 391 v. Chr.) als Trierarch ein Kriegsschiff für Zypern auszurüsten hatte und versuchte, einen Teil des dafür nötigen Geldes durch Verpfänden des genannten goldenen Pokals zu erhalten. Zugleich wird erwähnt, dass er selbst der Kommandant des betreffenden Kriegsschiffes sein werde und dass er darauf setzte, dass er mit diesem Pokal als „Empfehlungsschreiben“ in Zypern so viel Geld gewinnen würde, dass er den Pfandgegenstand für 20 Minen wieder auslösen könnte.
Die zehn Schiffe, die (auf Betreiben des genannten Aristophanes) die Stadt Athen zu jener Zeit tatsächlich dem zypriotischen Fürsten Euagoras I. unter der Leitung des Admirals Philokrates, dem Sohn des Ephialtes, zur Unterstützung sandte, erlitten jedoch – wie der Geschichtsschreiber Xenophon berichtet – ein unglückliches Schicksal: Sie trafen unterwegs auf den spartanischen Admiral Teleutias, der mit 27 Schiffen nach Rhodos segelte, und wurden von diesem abgefangen und besiegt. Möglicherweise ist Demos bei dieser Aktion ums Leben gekommen. Aristophanes wurde kurz darauf (gemeinsam mit seinem Vater Nikophemos) in einem Schnellverfahren in Athen hingerichtet, vermutlich wegen seiner Verantwortung für dieses Desaster.
Quellen
- Aristophanes: Die Wespen, Vers 98.
- Lysias: Das Vermögen des Aristophanes. (Abschn. 25).
- Platon: Gorgias 481d, 513b.
- Xenophon: Hellenika. (Buch IV 8, 24).
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