- Pädagogium Godesberg
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Die Otto-Kühne-Schule im Bonner Stadtbezirk Bad Godesberg – auch als PÄDA bezeichnet – ist eine staatlich anerkannte private Ersatzschule und als solche einem staatlichen Gymnasium gleichgestellt. Die Schule hat ca. 800 Schülerinnen und Schüler, die von knapp 60 Lehrkräften unterrichtet werden. Außerdem verfügt das PÄDA über ein Internat.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das PÄDA wurde 1883 als evangelisches Pädagogium von Pfarrer Julius Axenfeld gegründet. 1887 wurde Professor Otto Kühne als Lehrer und Internatsleiter angestellt, wenig später übernahm er die Schule. Seitdem befinden sich Schule und Internat, die seit 1937 den Namen Pädagogium Godesberg Otto-Kühne-Schule tragen, im Besitz der Familie Kühne. Seit 1989 gehört das PÄDA zwei GmbHs, deren Geschäftsführer die Urenkel von Otto Kühne sind. 2008 feiert das PÄDA die durch ein großes Fest gestaltete 125-Jahrfeier. Mit Ende des Schuljahres 2010/2011 wird das Internat aufgegeben und geschlossen.
Lage
Das PÄDA liegt im Godesberger Ortsteil Villenviertel, nur durch die eigenen Internatshäuser und eine Parkanlage vom Rhein getrennt. Um den Schulhof gruppieren sich die Internatshäuser, die Turnhalle und zwei Schulgebäude. Das alte Schulgebäude, ein markanter siebenstöckiger Backsteinbau, steht unter Denkmalschutz.
Trivia
Das PÄDA ist eines der wenigen privaten Gymnasien in Deutschland, die sich nicht in der Trägerschaft von Kirchen, Orden oder anderen Großorganisationen befinden. Dies ermöglicht der Schulleitung eine ungewöhnliche Freiheit in der Umsetzung des pädagogischen Konzepts. Beispielsweise werden die Lehrer selbst ausgesucht, wobei besonderer Wert auf ein Engagement auch über die Unterrichtszeiten hinaus gelegt wird. Des Weiteren diente der alte Backsteinbau bereits des Öfteren als Kulisse für diverse Filmproduktionen und Fotoshootings.
Der Roman Spieltrieb von Juli Zeh, die selbst als Schülerin die Otto-Kühne-Schule besucht hat, spielt am fiktiven Ernst-Bloch-Gymnasium. Bei der Beschreibung der Schule hat sich Zeh vom PÄDA inspirieren lassen und auch verschiedene Figuren im Roman sind an ehemalige Lehrer der Autorin angelehnt.
Bekannte Lehrer/Erzieher
- Gero Bisanz (*1935), Kölner Fußballtrainer
- Eberhard Dennert (1861-1942), Gründer des Keplerbundes
- Karl Mützelfeldt (1881–1955), Pfarrer und Pädagoge
Bekannte Schüler
- Richard Walther Darré (1895-1953), nationalsozialistischer Politiker
- Rudolf Heß (1894-1987), nationalsozialistischer Politiker
- Robert Ley (1890-1945), Politiker zur Zeit des Nationalsozialismus, seit dem 16. Oktober 1912 pädagogische Hilfskraft, vom 8. November 1912 bis Ende Juli 1914 Student [1].
- Peter Janssen (1906-1979), Maler
- Wolfgang Graf Berghe von Trips (1928-1961), deutscher Rennfahrer
- Wilhelm Schelsky (*1950), ehemaliger Siemens-Betriebsrat und Vorsitzender der AUB
- Franz-Peter Falke (* 1951), Unternehmer (Falke Strümpfe)
- Wolfgang Ueberhorst (*1952), Bildhauer
- Peter Stützer (*1954), Journalist und Fernsehmoderator (auto motor und sport tv)
- Peter Nottmeier (* 1958), Schauspieler
- René Heinersdorff (* 1963), Schauspieler, Regisseur, Autor und Theaterdirektor
- Jennifer Nitsch (1966-2004), Schauspielerin
- Iris Böhm (* 1967), Schauspielerin
- Sophie von Kessel (* 1968), Schauspielerin
- Jan Henrik Stahlberg (* 1970), Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur
- Tamara Gräfin von Nayhauß (* 1972), Fernsehmoderatorin
- Silke Bodenbender (* 1974), Schauspielerin, Trägerin des deutschen Fernsehpreises
- Juli Zeh (* 1974), Schriftstellerin
Einzelnachweise
- ↑ Karl Schröder: Aufstieg und Fall des Robert Ley, Bürgerverein Ruppichteroth, Verlag Franz Schmitt, Siegburg 2008, ISBN 978-3-87710-342-5, S. 19
Weblinks
50.6891311111117.168128Koordinaten: 50° 41′ 21″ N, 7° 10′ 5″ O
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