Pömpner

Pömpner

Paul „Paulsen“ Pömpner (* 28. Dezember 1892 in Weißenfels/Sachsen-Anhalt; † 17. Mai 1934) war ein deutscher Fußballnationalspieler.

Inhaltsverzeichnis

Laufbahn

Vereine, 1908 bis 1930

In der Jugend von SC Preußen Weißenfels begann Paul Pömpner mit dem Fußballspiel. Das Pseudonym „Paulsen“ wählte er, um besser vor der Gefahr der Aufdeckung seines verbotenen vereinsmäßigen Kickens als Schüler gewappnet zu sein. Später wurde Paulsen zu seinem Markenzeichen. Mit 16 Jahren wechselte er 1908 zu Wacker Halle. Der schnelle, temperamentvolle und auf buchstäblich allen Positionen einsetzbare Allroundspieler stand mit Wacker Halle in den Jahren 1911 und 1912 im Finale um die Mitteldeutsche Meisterschaft. Mit 20 Jahren landete der Kaufmann 1912 berufsbedingt in Leipzig und schloss sich dem VfB Leipzig an.

VfB Leipzig, 1912 bis 1916 und 1918 bis 1930

In der ersten Saison bei den Blau-Weißen feierte er zuerst die Meisterschaft von Mitteldeutschland und nahm anschließend an der Endrunde um die Deutsche Fußballmeisterschaft 1913 teil. Im Viertelfinale beim 5:0 Sieg gegen den FC Askania Forst gelangen dem Halbrechts spielenden Paulsen vier Treffer. Im Halbfinale nutzte Leipzig das Heimspiel zu einem 3:1 Sieg gegen Viktoria 89 Berlin. Im Finale am 11. Mai 1913 in München setzte sich der VfB Leipzig mit 3:1 Toren gegen den Duisburger SV durch und gewann damit die Deutsche Meisterschaft 1913. Pömpner erzielte dabei das 2:0. Weitere Stützen der Meisterelf waren Eduard Pendorf und Adalbert Friedrich. Erst in der Verlängerung scheiterte am 31. Mai 1914 die Titelverteidigung. Mit 2:3 Toren verlor der VfB in Magdeburg das Endspiel gegen die SpVgg Fürth. Das entscheidende Tor gelang den Süddeutschen in der 153. Spielminute! In Mitteldeutschland war der zumeist im Sturm eingesetzte Paulsen nach dem 1. Weltkrieg auch noch an den Meisterschaften der Jahre 1925 und 1927 beteiligt. Mit 380 Einsätzen für den VfB Leipzig wird Paul Pömpner geführt. In 24 Städtespielen vertrat er die Farben von Leipzig. 34 Berufungen erhielt er in die Mitteldeutsche Landesauswahl.

Kronprinzenpokal-, Bundespokal- und Kampfspielpokaleinsätze, 1913 bis 1928

Den ersten Einsatz hatte Pömpner auf Halbrechts am 12. Oktober 1913 beim Spiel in Leipzig für Mitteldeutschland gegen Südostdeutschland. Er erzielte einen Treffer zum 2:1 Erfolg. Dreimal stand er mit seinen Mannschaftskameraden in den Jahren 1914, 1920 und 1925 im Finale dieses sportlich anspruchsvollen Länderwettbewerbes. Jeweils kam dabei die Vizemeisterschaft heraus. In diesen Wettbewerbsspielen kam Pömpner auf 20 Spiele mit 12 Toren.

Deutsche Fußballnationalmannschaft, 1924 bis 1925

Mit 31 Jahren debütierte der routinierte Paulsen am 31. August 1924 in Berlin beim Länderspiel gegen Schweden in der Nationalmannschaft. Gegen den frischen Olympia-Dritten gab es eine 1:4 Niederlage. In der 72. Spielminute wurde der auf Linksaußen spielende Leipziger wegen einer Kopfverletzung ausgewechselt. Bei seinem zweiten Einsatz am 23. November 1924 in Duisburg gegen Italien ergänzte er den Sturm des VfR Mannheim mit Höger, Fleischmann, Herberger und Meißner. Drei Wochen kam er zu seiner dritten Berufung. Am 14. Dezember 1924 empfing Deutschland in Stuttgart den Olympiazweiten Schweiz. Das Spiel endete mit 1:1 Unentschieden. Vor dem Spiel hatte der DFB-Spielausschuss sich mit dem Altinternationalen Max Breunig einen Berater für dieses Spiel hinzugeholt. Dessen Kompetenzen waren Vorläufer für den späteren Bundestrainer. Vor allem hatte er die Aufgabe, die Mannschaft auf die neue internationale Abseitsregel einzustellen. Zuvor hatten beim Abspiel noch drei gegnerische Spieler zwischen Angreifer und Tor stehen dürfen, von nun an noch zwei. Dies wirkte sich in den nächsten Jahren hauptsächlich durch die Rückziehung des vormalig „offensiven Mittelläufers“ in die Rolle des Abwehrchefs und die Entwicklung des WM-Systems aus. Mit dem Länderspieleinsatz am 26. Juni 1925 in Helsingfors gegen Finnland endete nach sechs Länderspielen die internationale Karriere von Paul Pömpner. Der als Kapitän auf Halblinks agierende Routinier steuerte zu dem 5:3 Erfolg der deutschen Mannschaft drei Treffer bei.

Nach dem Fußball

Noch nicht ganz 42-jährig kam Paulsen im Jahre 1934 durch einen Verkehrsunfall ums Leben.

Literatur

  • Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga, AGON, 1996, ISBN 3-928562-85-1
  • Deutschlands Fußball, Das Lexikon, Sportverlag Berlin, 2000, ISBN 3-328-00857-8
  • Deutschlands Fußball-Nationalspieler, Das Lexikon, Sportverlag Berlin, 1997, ISBN 3-328-00749-0

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