Přibyslav

Přibyslav
Přibyslav
Wappen von Přibyslav
Přibyslav (Tschechien)
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Basisdaten
Staat: Tschechien
Region: Kraj Vysočina
Bezirk: Havlíčkův Brod
Fläche: 3531 ha
Geographische Lage: 49° 35′ N, 15° 44′ O49.57694444444415.738333333333475Koordinaten: 49° 34′ 37″ N, 15° 44′ 18″ O
Höhe: 475 m n.m.
Einwohner: 3.948 (1. Jan. 2011) [1]
Postleitzahl: 582 22
Verkehr
Straße: Havlíčkův BrodŽďár nad Sázavou
Bahnanschluss: Brno -Havlíčkův Brod
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 12
Verwaltung
Bürgermeister: Jan Štefáček (Stand: 2006)
Adresse: Bechyňovo nám. 1
582 22 Přibyslav
Gemeindenummer: 569321
Website: www.pribyslav.cz

Přibyslav (deutsch Primislau) ist eine Stadt im Okres Havlíčkův Brod, in Tschechien. Sie liegt zwölf Kilometer südöstlich der Kreisstadt Havlíčkův Brod.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Přibyslav liegt am rechten Ufer der Sasau im westlichen Teil der Böhmisch-Mährischen Höhe. Nachbarorte sind Žižkovo Pole im Norden, Malá Losenice im Nordosten, Velká Losenice im Osten, Sázava, Buková und Olešenka im Südosten, Česka Jablonná im Süden, Šlapanov und Kněžská im Südwesten sowie Bartoušov und Dlouhá Ves im Westen.

Geschichte

Přibyslav wurde vermutlich von Přibyslav, einem Bruder des Jan von Polná, in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründet. Die gleichnamige Burg diente dem Schutz des von den Herren von Polná kolonisierten Gebiets. Die unterhalb der Burg entstandene Siedlung wurde bereits 1251, als sie im Besitz des Smil Světlický von Lichtenburg war, als Städtchen bezeichnet. 1255–1272 waren Burg und Städtchen im Besitz des Čeněk von Ronow, 1283–1317 gehörte beides Čeněks Söhnen Hynek und Čeněk. Bereits 1257 wurde Přibyslav als ein Zentrum der Förderung von Silbererzen erwähnt. 1381 erhielt Přibyslav Stadtrecht. Die Bevölkerung bestand um 1400 aus drei Vierteln Deutschen, deren Anteil nachfolgend kontinuierlich abnahm. Während der Hussitenkriege gehörte Přibyslav dem Čeněk von Ronow, einem Anhänger König Sigismunds. Vermutlich deshalb wurde die Stadt im Oktober 1424 nach zwei Tagen Belagerung von Jan Žižka erobert, der vier Tage später, am 11. Oktober, im Lager südlich des Dorfes Schönfeld (Šenfeld) an der Pest starb[2]. Obwohl die Burg Přibyslav 1431 an Herzog Albrecht von Habsburg übergehen sollte, wurde sie bis 1434 von den Hussiten gehalten. In diesem Jahr gelangte Přibyslav an Hynek Ptáček von Pirkstein, der es seiner Herrschaft Polná inkorporierte, mit der Přibyslav bis 1862 die Besitzverhältnisse teilte. In diesem Jahr ging Přibyslav an Gräfin Clothilde Clam-Gallas über.

1767 zerstörte ein Feuer weite Teile der Stadt. Eine weitere Brandkatastrophe ereignete sich 1847. Die Bevölkerung ernährte sich neben der Landwirtschaft von der Textilherstellung sowie von Handwerk und Handel. Im 19. Jahrhundert kamen eine Landmaschinenfabrik und ein großes Milchwerk hinzu.

Sehenswürdigkeiten

  • Das Schloss Přibyslav wurde 1560 östlich der verfallenen Burg von Zacharias von Neuhaus im Stil der Renaissance errichtet. Unter Karl Maximilian von Dietrichstein wurde es in eine vierflügelige Barockanlage umgebaut und erweitert. Nach dem Brand von 1847 ließ Franz Joseph von Dietrichstein die Hauptfassade im Stil des Klassizismus erneuern. Heute beherbergt es ein Feuerwehr-Museum, das sogenannte Feuerwehrbewegungszentrum, das als eines von wenigen Europa durch das CTIF zertifiziert wurde.[3]
  • Die Kirche des hl. Johannes des Täufers wurde 1753 im Barockstil errichtet.
  • Der gotische Turm neben der Kirche stammt aus dem Jahr 1498.

Ortsteile

Zu Přibyslav gehören die Ortschaften

  • Česká Jablonná (Böhmisch Gablenz)
  • Dobrá (Dobra)
  • Dolní Jablonná (Deutsch Gablenz)
  • Dvorek
  • Hesov
  • Hřiště (Spieldorf)
  • Keřkov (Gerskau)
  • Poříčí (Porschitsch)
  • Ronov (Ronow)
  • Uhry und
  • Utín (Uttendorf).

Partnerstädte

Persönlichkeiten

Literatur

Weblink

Einzelnachweise

  1. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)
  2. Deshalb wurde Šenfeld 1921 in Žižkovo Pole umbenannt
  3. Internationale Arbeitsgemeinschaft für Feuerwehr- und Brandschutzgeschichte und CTIF-Geschichtekommission abgerufen am 2. Oktober 2009

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