- Lichtenburg (Adelsgeschlecht)
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Das Adelsgeschlecht Lichtenburg (tschechisch: z Lichtenburka auch: Lichtenburkové) entstammte einem Zweig der mächtigen Ronowitzer, deren Urahn nach der Chronik des Dalimil ein Chval gewesen sein soll. Sie besaßen zunächst zahlreiche Besitzungen in Nordböhmen; Mitte des 13. Jahrhunderts erwarben sie große Ländereien in Mittelböhmen und in Mähren.
Inhaltsverzeichnis
Smil von Lichtenburg und dessen Nachkommen
Stammvater der Lichtenburger war der Ronowitzer Heinrich von Zittau (Jindřich ze Žitavy), der um 1203 geboren wurde und um 1253 starb.
Dessen Sohn Smil nannte sich als erster von Lichtenburg und wird in manchen Quellen auch als Smil von Ronow oder Smil Světlický z Lichtenburka bezeichnet. Smil war in zweiter Ehe mit Elisabeth/Alžběta , einer Tochter des mährischen Adligen Přibyslav von Křižanov[1] verheiratet und ließ sich Mitte des 13. Jahrhunderts an der Böhmisch-Mährischen Höhe nieder, die über reiche Silbererzlager verfügte, mit denen er und seine Nachkommen reich wurden. Neben der Herrschaft Deutschbrod gehörten ihm u. a. auch die Bergstädte Chotěboř und Přibyslav. Namensgebend für seinen Familienzweig wurde die Burg Lichtenburg, die ihm 1261 nachweislich gehörte und zum Verwaltungszentrum der Lichtenburger wurde. Smil starb 1269. Seine Söhne waren:
- Heinrich (Jindřich) von Lichtenburg (~1235–1296)
- Smil II. von Lichtenburg (~1245-1288)
- Ulrich (Oldřich) von Lichtenburg (~1260–nach 1313)
- Raimund (Rajmund) von Lichtenburg († 1329). Er war Landeshauptmann von Mähren und besaß die Herrschaften Lipnice und Vöttau.
Deren Söhne begründeten weitere Familienzweige:
- Hynek Kruschina von Lichtenburg (~1260–nach 1312), Sohn des Heinrich. Besaß Žleb und Deutschbrod. Der Familienzweig der Kruschina von Lichtenburg starb in männlicher Linie Ende des 16. Jahrhunderts aus. Der letzte bekannte männliche Nachkomme war Hynek Kruschina VI. († nach 1594).
- Wenzel Žleb von Lichtenburg († vor 1314), Sohn des Heinrich. Besaß Žleb und Klapý. Der Familienzweig Žleb von Lichtenburg starb in männlicher Linie 1351 mit Hynek Žleb von Lichtenburg aus.
- Heinrich II. Pykna von Lichtenburg († nach 1356), Sohn des Ulrich. Besaß die Lichtenburg, Chvojno, Litice und Choceň. Der Familienzweig der Pykna von Lichtenburg starb in männlicher Linie 1410 aus.
- Smil Bítovský von Lichtenburg († 1347), Sohn des Raimund. Der letzte männliche Nachkomme des Familienzweigs Bítovský von Lichtenburg war Heinrich Bítovský von Lichtenburg († 1572). Da diesem Familienzweig zeitweise auch die Burgen Frain und Zornstein gehörten, nannten sich einzelne Familienmitglieder nach diesen beiden Besitzungen.
Weitere bekannte Lichtenburger
- Johann Kruschina von Lichtenburg war königlicher Oberstburggraf und Hofmeister sowie Landeshauptmann des schlesischen Herzogtums Schweidnitz-Jauer. Besaß Miletín, Hornšperk[2]. , Opočno, Kumburk und Albrechtice. Dessen Söhne:
- Hynek Kruschina von Lichtenburg war Hussitenhauptmann. Ab 1440 Landeshauptmann und Pfandinhaber von Glatz, Münsterberg und Frankenstein. Besaß in Ostböhmen die Güter des 1434 verstorbenen Puta d. J. von Častolowitz und die ererbten Güter Opočno, Kumburk, Albrechtice und Arnau.
- Johann (Jan) V. Kruschina von Lichtenburg, Herr auf Arnau und Adersbach, Hussitenführer. Wurde 1434 nach einer Auseinandersetzung im Braunauer Stadtrat, bei der er sich am Braunauer Bürgermeister vergriff, ermordet[3].
- Johann d. Ä. Bítov von Lichtenburg auf Zornstein † 1448 (Jan starši na Cornštejně). Höchster Olmützer Kämmerer.
Verweise
Literatur
- Jan Urban: Lichtenburkové. Praha 2003, ISBN 80-7106-579-X
- Joachim Bahlcke u. a.: Handbuch der historischen Stätten Böhmen und Mähren. Stuttgart 1997, ISBN 3-520-32901-8 (Stichwort Lichtenburg)
Weblinks
Commons: Lichtenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- http://encyklopedie.seznam.cz/heslo/291693-z-lichtemburka
- http://www.e-stredovek.cz/kniznica.php?info=6-Lichtenburka
Fußnoten
- ↑ cs:Alžběta z Křižanova
- ↑ Hornšperk war die damalige tschechische Bezeichnung für das schlesische Hirschberg. siehe Literaturangabe Jan Urban, S. 228
- ↑ V. Maiwald, O.S.B.: Das Braunauer Ländchen zur Hussitenzeit. In: Die Hussitennot im Glatzer Lande. Glatzer Heimatschriften Bd. 30, Glatz 1928, S. 63–68
Kategorie:- Böhmisches Adelsgeschlecht
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