- Qu Yuan
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Qu Yuan's Namen Chinesisch: 屈原 Pinyin: Qū Yuán Familienname: Qu Chinesisch: 屈 Geburtsname: Ping Chinesisch: 平 Ehrenname(字): Yuan Chinesisch: 原 Autorenname (自名): Zhengze Langzeichen: 正則 Vereinfachte Zeichen: 正则 Weiterer Ehrenname (别字): Lingjun Langzeichen : 霛均 Vereinfachte Zeichen : 灵均 Qu Yuan (chinesisch 屈原) (ca. 340 v. Chr. - 278 v. Chr.) war ein Dichter aus der Zeit der Streitenden Reiche im alten Kaiserreich China. Er gilt als Chinas erste historisch fassbare Dichterpersönlichkeit.
Er soll ein aristokratisches Mitglied des Königshauses von Chu gewesen sein und einen höheren Posten am Hofe des Königs Huai innegehabt haben. Aufgrund seiner politischen Meinung soll er seines Amtes enthoben worden sein und soll sich nach jahrelangem Umherirren im Exil im Fluss Miluo ertränkt haben. Ihm werden die Chuci, die Gesänge aus Chu zugeschrieben, neben dem Shijing eine der frühesten chinesischen Gedichtsammlungen.
Als nachweisbar gilt jedoch nur, dass Qu Yuan der Autor des Lisao 離騷 (etwa 'Trauer nach der Trennung') ist, eines langen Klagegedichts, das für die spätere chinesische Literatur, insbesondere die Gattung der Fu-Gedichte der Han-Zeit, beispielhaft war. Im Lisao erzählt Qu Yuan, wie er von seinem Fürsten verstoßen wurde und sich auf eine lange Reise machte, die ihn in mythische Reiche führt. Zuerst wird erzählt, wie der Fürst auf die Warnungen nicht hört, woraufhin eine Klage angestimmt wird. Dann wird das Einsiedlerleben in den Bergen erzählt, wo sich Qu Yuan den Lehren eines Schamanen zuwendet und eine Reise zu den Quellen der Wahrheit antritt. Er begibt sich auf einem Drachenwagen auf eine Himmelsreise aber der Eintritt durch das Himmelstor wird ihm verwehrt. Auch drei Brautfahrten scheitern und er reist bis zum Ende der Welt, wo ihm plötzlich sein Heimatstaat erscheint, woraufhin er eine letzte Klage anstimmt. Das Lisao stellt nach Thematik, Form und Metrik eine Neuerung in der chinesischen Literatur dar.
Qu Yuan zu Ehren wird jährlich das Drachenbootfest gefeiert, da erzählt wird, die Bewohner des Flussufers des Miluo, in dem sich Qu Yuan ertränkt haben soll, seien in ihre Drachenboote gestiegen, um ihn zu retten, was ihnen aber nicht gelungen sei.
- Helwig Schmidt-Glintzer: Geschichte der chinesischen Literatur. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. München: Beck 1999, ISBN 978-3-406-45337-3
Weblinks
- Literatur von und über Qu Yuan im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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