Quilitz

Quilitz

Quilitz ist ein Ortsteil der Gemeinde Rankwitz im Lieper Winkel auf der Insel Usedom. Das einstige Fischerdorf, das heute von moderatem Tourismus lebt, liegt am Peenestrom.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In vorgeschichtlicher Zeit vor der Christianisierung war Quilitz, wie die gesamte Insel Usedom, slawisch besiedelt.

1317 wurde Quyltze erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort gehörte zum Besitz der Prämonstratenser-Chorherren in Pudagla, die vor 1309 im Kloster Grobe ansässig waren. Danach gibt es nur noch wenige Quellen. Der Ort teilte die Geschichte der Insel Usedom unter den Pommern-Herzögen und den Schweden nach dem Dreißigjährigen Krieg. Eine Bestandsaufnahme der Bevölkerung im Jahr 1666 zählte in Quilitz vier Haushaltsvorstände, drei Bauern und einen Kötter. Bei einer weiteren schwedischen Landesaufnahme von 1693 ist der einzige Unterschied, dass ein Bauer zugleich Schultheiß war. Nach dem Frieden von Stockholm 1720 kam Rankwitz wie ganz Usedom offiziell an Preußen.

1914 wurde westlich vor Quilitz ein Fund von 3,2 kg Silbermünzen aus dem 9. bis 11. Jahrhundert sowie von 2,4 kg Schmuck und Hacksilber geborgen. Robert Beltz hat ihn wissenschaftlich aufgearbeitet und seine Ergebnisse 1927 publiziert. Neben überwiegend deutschen Münzen aus den Regentschaftszeiten Heinrichs II. und Ottos III. befanden sich dazwischen englische Münzen aus dem gleichen Zeitraum, mehrere arabische aus dem 10. Jahrhundert sowie zwei römische aus dem 2. Jahrhundert. Dies wurde als Indiz gewertet, dass die Slawen in dieser Gegend möglicherweise schon mit entfernteren Regionen auf dem Wasserweg Handel trieben. Die Münzen sind heute im Museum von Swinemünde zu besichtigen.

Infrastruktur

Die einzige Hauptverkehrsstraße, die 1896 bis 1898 durch den Lieper Winkel gebaut wurde, bindet Quilitz nicht ein. Noch im Sommer 2005 war ein Betonplattenweg, ausgehend von Rankwitz, die einzige mit dem PKW befahrbare Stichverbindung. Diese wurde im Herbst desselben Jahres erneuert und bepflanzt.

Nach 1980 wurde das Waldgebiet bei der Steilküste von Quilitz durch eine Ferienkolonie erschlossen.

Touristische Ziele

  • Feinsandiger Badestrand am Peenestrom
  • Kleiner Sportboothafen
  • Steilküste mit Kiefernwald; dort verstreute Ferienhaus-Siedlung, die es im Kern schon zu DDR-Zeiten gegeben hat (um 1980 begonnen). Ostdeutsche Familien unterhielten hier vor der Wende ihre Datschen. Charakteristisch für die Anlage sind Bungalows mit dreiecksförmigem, Reet-gedecktem Ganzdach (Typus Finnhütte), die bevorzugt von Gästen gemietet werden, die zum Angeln, Segeln, Fahrradfahren und Wandern kommen. Wege verlaufen entlang des Peenestroms nach Warthe (Lieper Winkel) oder durch das Binnenland nach Liepe (Usedom).

Literatur

  • Robert Beltz: Der Schatzfund von Quilitz (Kreis Usedom-Wollin). In: Baltische Studien. Neue Folge Bd. 24, Leon Saunier, Stettin 1927, S. 150–206

Weblinks

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