Quimburga

Quimburga

Quimburga ist der Name eines Orkantiefs, das am 13. November 1972 über Mitteleuropa zog. Wegen der enormen Schäden, die dieser Orkan in Niedersachsen hinterließ, wurde das Ereignis auch als Niedersachsenorkan bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Zugrichtung

Das Orkantief zog über die Elbe und Hamburg, weiter Richtung Osten. Das Hauptfeld des Orkans erreichte Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin.

Windgeschwindigkeiten

Die Orkanböen erreichten im Flachland 120 bis 155 km/h, in Celle wurden in der Spitze 167 km/h gemessen. Auf dem Brocken im Oberharz wurde eine Spitzenböe von fast 245 km/h registriert.

Schäden

Mehrere Menschen kamen bei dem Orkan ums Leben. Die veröffentlichten Zahlen schwanken. In Deutschland sollen es zwischen 47 und 51 Tote gewesen sein.

Neben erheblichen Gebäudeschäden und zerstörten Autos wurden in Niedersachsen etwa 10 Prozent des gesamten Waldbestandes vernichtet. Das waren an einem einzigen Tag mehr als das fünffache des üblichen jährlichen Holzeinschlags. In den Forsten Niedersachsens wurden auf der insgesamt 954.244 ha großen Waldfläche auf über 100.000 ha ca. 50 Millionen Bäume umgeworfen. Das ergibt eine Holzmenge von ca. 16–17 Millionen Festmeter. Der Gesamtschaden wird auf über 1 Milliarde DM geschätzt. Die Stromversorgung und Nachrichtenverbindungen brachen in einigen Orten in der Südheide für eine Woche zusammen.

Gedenkstein

Gedenkstein auf dem Lüßberg bei Unterlüß Standort52.83427222222210.340461111111

Im Lüßwald bei Unterlüß, einem der größten zusammenhängenden Waldgebiete in der Südheide, richtete der Sturm besonders großen Schaden an. Hier wurde auf dem Lüßberg (130 m über NN) ein Gedenkstein errichtet. Die Inschrift lautet:

AM 13.NOVEMBER 1972 RICHTETE EIN SCHWERER ORKAN GROSSE VERWÜSTUNGEN IN NORDDEUTSCHLAND AN. INNERHALB VON 2 STUNDEN FIELEN 17 MILLIONEN FESTMETER HOLZ DEM STURM ZUM OPFER. ALLEIN IM BEREICH DES FORSTAMTES LÜSS BETRUG DIE STURM-HOLZMENGE 320.000 FESTMETER, WAS DEM 15-FACHEN NORMALEN JÄHRLICHEN HOLZEINSCHLAG ENTSPRACH. DIE WIEDER ZU BEPFLANZENDE FLÄCHE UMFASSTE 1.700 HEKTAR. DIESER STEIN WURDE BEI DER REKULTIVIERUNG VON STURMFLÄCHEN IN WENDSLOH – ABT. 53 – AUS DEM BODEN GEPFLÜGT. ER ERINNERT AN DIE NATURKATASTROPHE, ABER AUCH AN DIE ARBEIT UND DEN FLEISS ALLER, DIE DIESE SCHÄDEN BESEITIGTEN.

Siehe auch

Literatur

  • Walter Kremser (Hrsg.): Dokumentation der Sturmkatastrophe vom 13. November 1972. Herausgegeben vom Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.
    • Teil 1: Walter Kremser: Darstellung des Schadensereignisses; Teil 2: H.-U. Arnold: Die Aufarbeitung des Sturmholzes. Aus dem Walde (Heft 27). Schaper, Hannover 1977, 409 S.
    • Teil 3: Eberhard Boehm et al.: Verwertung des Sturmholzes. Aus dem Walde (Heft 32). Schaper, Hannover 1980, 179 S.
    • Teil 4: Klaus Bode et al.: Die Walderneuerung in den sturmgeschädigten Forsten. Aus dem Walde (Heft 30). Schaper, Hannover 1979, 492 (XVII) S.
    • Teil 5: Wolfgang Altenkirch et al.: Forstschutz gegen biotische Schäden. Aus dem Walde (Heft 31). Schaper, Hannover 1979, 196 S.

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Synonyme:

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