- Rabula-Codex
-
Das Rabbula-Evangeliar (Florenz, Biblioteca Medicea Laurenziana, cod. Plut. I, 56) ist eine illuminierte syrische Handschrift aus dem 6. Jahrhundert. Es stellt eine der feinsten in Asien produzierten byzantinischen Arbeiten dar.
Das Evangeliar wurde 586 im Johanneskloster von Zagba (bzw. „Beth Zagba“) in Mesopotamien vollendet. Es wurde von dem Schreiber Rabbula unterschrieben (auch Rabula), über den nichts weiteres bekannt ist. In ihrem gegenwärtigen Zustand sind die Folioblätter 34 cm mal 27 cm groß. Die Originalgröße ist unbekannt, weil die Blätter bei früheren Neubindungen beschnitten wurden. Der Text ist in schwarzer oder dunkelbrauner Tinte in zwei Kolumnen mit einer unterschiedlichen Zahl von Zeilen geschrieben. Unterhalb von vielen Kolumnen befinden sich Fußnoten, die in roter Tinte geschrieben sind.
Der Text ist die Peschitta-Version der syrischen Übersetzung der Evangelien.
Es enthält eines der ersten historischen Kreuzigungsbilder und auch eine der ersten Pfingstdarstellungen.
Übersicht zu den Darstellungen
- fol. 1a Wahl des Apostels Mathias durch das Apostelkollegium
- fol. 1b Muttergottes (Maria) mit Jesukind
- fol. 2a Christus empfängt von zwei Mönchen den Codex / Die Heiligen Eusebius von Caesarea und Ammonius von Alexandria
- fol. 3b-12b Die Kanontafeln des Eusebius mit kleineren Randminiaturen
- fol. 9b Matthäus und Johannes
- fol. 13a Kreuzigung Christi / Drei Marien am Grabe
- fol. 14a Himmelfahrt Christi / Christus mit den vier Mönchen
- fol. 14b Ausgießung des Heiligen Geistes
- Kanontafeln des Eusebius
Literatur
Carlo Cecchelli et al. (Hrsg.): Evangeliarii Syriaci, vulgo Rabbulae, Ulton & Lausonae 1959
Weblinks
Wikimedia Foundation.