- Radebeuler Rathaus
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Das denkmalgeschützte Rathaus liegt in der Pestalozzistraße 6 in Radebeul, im Hof befindet sich das ehemalige Polizeigebäude.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bis Ende der 1880er Jahre fand die Gemeindeverwaltung im Haus des jeweiligen Gemeindevorstands statt. 1889 mietete sich die Verwaltung in zwei Räume im Haus Sidonienstraße 3 ein und übernahm 1894 das gesamte Gebäude zur Miete.
Da sich Niederlößnitz bereits ein Rathaus gebaut hatte, beschloss im Mai 1898 der Gemeinderat der stark wachsenden Gemeinde Radebeul auch gegen Widerstand seitens Teilen der Öffentlichkeit, ein neues Rathausgebäude zu bauen. Den ausgeschriebenen Wettbewerb gewann der Dresdner Architekt Gustav Reinhold Hänichen. Er entwarf einen dreigeschossigen Baukörper „im Stil der deutschen Architektur um 1500“[1] (Neorenaissance), links mit einem Seitenrisalit mit Stufengiebel zur Straße hin, der Eingang in der Mitte in einem Altanvorbau mit Rundbogenportal. Rechts befindet sich ein polygonaler Erker mit Haube und Spitze, oben auf dem Dach ein Dachreiter mit einer Turmuhr. Der historisierende Eklektizismus entsteht durch Vergitterungen mit barockisierenden Fensterkörben sowie Stuckarbeiten in Anlehnung an den Jugendstil. Im Innenhof wurde ein zweigeschossiges Gebäude für die Ortspolizeiwache gebaut, mit der Front zur dahinter liegenden Neubrunnstraße.
Die Grundsteinlegung war am 9. August 1899, der Bau wurde am 25. September 1900 eingeweiht. Die Innenausstattung des Gebäudes zog sich bis 1909 hin, das großformatige Wandgemälde im Ratssaal mit Namen „Die Entrichtung von Gefällen in Radebeul an Abgesandte des Domstifts Meißen um 1520“ wurde von dem Dresdner Historienmaler Walther Witting im Jahr 1902 geschaffen.
Im Gebäude waren neben der Gemeindeverwaltung auch das Archiv, Standesamt und Bauinspektion untergebracht, darüber hinaus auch noch Sparkasse und Ortskrankenkasse. Mehrere einliegende Beamtenwohnungen wurden im Laufe der Jahre zu Diensträumen umgewandelt. Das Postamt bezog statt der ursprünglich geplante Räume einen 1909/1910 auf dem Nachbargrundstück entstandenen Neubau.
1938 erfolgten bauliche Veränderungen im Innenhof für Garagen des Polizeigebäudes.
1945 übernahmen die sowjetischen Besatzungstruppen das Gebäude, sie gaben es im Oktober 1948 wieder frei.
Nach der Wende wurde das Rathaus von 1991 bis 1996 umfassend saniert. Es wird auch heute noch als Rathaus von Radebeul genutzt, es ist Sitz des jeweiligen Oberbürgermeisters, derzeit Bert Wendsche.
Verwaltungseinrichtungen
Neben den Räumen im historischen Rathaus von Radebeul nutzen die Organe der Großen Kreisstadt und die öffentliche Verwaltung den benachbarten Neubau des Technischen Rathauses in der Pestalozzistraße 8, das Ordnungsamt ist in den Räumen des benachbarten, ehemaligen Radebeuler Postamts (Pestalozzistraße 4) untergebracht und das Sozialrathaus befindet sich nahebei in der Hauptstraße 4.
Das Radebeuler Stadtarchiv befindet sich Luftlinie 900 Meter entfernt im Albertschlösschen.
Literatur
- Frank Andert (Redaktion); Große Kreisstadt Radebeul. Stadtarchiv Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2. Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.
- Volker Helas (Bearb.); Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen: Stadt Radebeul. SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Stadt Radebeul. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen, SAX-Verlag, Beucha 2007
51.1001513.677083333333Koordinaten: 51° 6′ 1″ N, 13° 40′ 37″ OKategorien:- Kulturdenkmal in Radebeul
- Bauwerk in Radebeul
- Rathaus in Sachsen
- Neorenaissancebauwerk in Radebeul
- Neobarockes Bauwerk in Radebeul
- Bauwerk des Eklektizismus in Radebeul
- Erbaut in den 1900er Jahren
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