- Radgrab
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Das Radgrab, auch Radkreuzgrab (schwed. Hjulgrav bzw. Hjulkorsgrav (dän. Hjulgraven; auch hjulformet Stenlægning), ist eine eisenzeitliche (500 v. Chr. - 550 n. Chr.) Grabform in Skandinavien.
Die am besten erhaltenen Beispiele liegen in Jütland, auf dem schwedischen Festland und auf Gotland. Neben dem Exemplar von Linde auf Gotland mit einst 25 m Durchmesser, heute zur Hälfte durch eine Straße zerstört, und dem Rad von Lille Bjärs mit 17 m Durchmesser (nach Stenkyrka verlegt), sind vor allem die Räder von Garpenberg in Dalarna, Filipsstad in Värmland, Killinghammar in Västmanland sowie Aabenraa (Apenrade), Rødekro (Rothenkrug) und Hjordkjær (10 m) in Südjütland zu nennen. Die letztgenannten drei sind nur eines, da Hjordkjær in der alten Kommune Rødekro (Rothenkrug) im alten Amt Sønderjylland mit Verwaltungssitz in Aabenraa liegt. Das Radgrab wurde 2011 wiederholt verlegt.
Viele dieser Radgräber haben eine Steinkiste im Zentrum; die von Linde und Stenkyrka sogar zwei. In Stenkyrka ist die Steinkiste mit einem niedrigen runden Haufen aus Steinen bedeckt. Sie steht damit in Beziehung zu den etwas älteren Rösen.
Der Radkreis und die Speichen wurden aus etwa kopfgroßen oder kleineren Steinen (z.B. aus Rotsandstein) gelegt. Die Radgräber unterscheiden sich von den uppländischen (Dragby) speichenlosen (Vallstena), aber ebenfalls aus handlichen Formaten gelegten, flachen Steinkreisen, könnten aber durchaus deren lokale Varianten darstellen. Eine andere eisenzeitliche Form der gelegten Steinsetzung aus kleinen Formaten sind Treudds (Dreizacks/Trident) wie der von Torsa stenar. Ob die Domesteinane von Sola in Rogaland (Norwegen) auch ein Radgrab sind bleibt dagegen offen.
Literatur
- Jürgen E. Walkowitz: Das Megalithsyndrom. europäische Kultstätten der Steinzeit. Beier & Beran, Langenweißbach 2003, ISBN 3-930036-70-3.
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