- Radiooper
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Die Funkoper (auch Radiooper) ist eine Sonderform der Musikgattung Oper. Im Unterschied zu dieser wird die Funkoper nicht auf einer Bühne inszeniert, sondern für die Ausstrahlung im Hörfunk in einem Rundfunkstudio produziert. Sie ist ebenso wie das verwandte Hörspiel damit auf akustische Mittel zur Darstellung der Handlung beschränkt. In der Komposition werden diese besonderen Bedingungen berücksichtigt, es handelt sich also nicht um konventionelle Opern, die für eine Radioausstrahlung bearbeitet wurden. Funkoper verhält sich zur Oper wie Hörspiel zum Bühnendrama.
Als erste Funkoper, nachdem vorher schon konventionelle Opern für den Rundfunk eingerichtet und aufgeführt worden waren, gilt Der Lindberghflug aus dem Jahr 1929 nach einem Text von Bertolt Brecht und mit der Musik von Kurt Weill und Paul Hindemith. Ihre Blütezeit hatte diese Opernform in den 1950er Jahren im öffentlich-rechtlichen Rundfunk der Bundesrepublik Deutschland und einiger anderer westeuropäischer Länder, danach verringerte sich ihre Verbreitung bis zur heutigen Bedeutungslosigkeit.
Weitere Komponisten von Funkopern waren u.a: Werner Egk (Columbus, 1932/33), Heinrich Sutermeister (Die schwarze Spinne, 1936), Gian Carlo Menotti (The old maid and the thief, 1938), Boris Blacher (Die Flut nach Guy de Maupassant, 1946), Hans Werner Henze (Ein Landarzt nach Kafka, 1951; Das Ende einer Welt nach W. Hildesheimer, 1953), Bernd Alois Zimmermann (Des Menschen Unterhaltsprozeß gegen Gott nach Calderón, 1952), Winfried Zillig (Die Verlobung in St. Domingo nach Kleist, 1957), Bruno Maderna (Don Perlimplin nach García Lorca, 1962), Hans Ulrich Engelmann (Der Fall van Damm nach M. Kutter, 1966/67).
Einige Funkopern wurden nachträglich auch für die Bühne eingerichtet.
Eine andere spezielle Form der Darbietung ist die Fernsehoper.
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