Rahvaliit

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Die Estnische Volksunion (estnisch Eestimaa Rahvaliit - ERL) ist eine estnische Partei.

Inhaltsverzeichnis

Wählerschaft und Programm

Die Volksunion ist eine ländlich und agrarisch orientierte Partei, die besonders außerhalb der größeren Städte und innerhalb der ärmeren Schichten der Bevölkerung ihre Anhänger findet. Obwohl sie auch nationalistische Elemente enthält, findet sie ebenfalls Zuspruch bei der russischsprachigen Bevölkerung Estlands. Die Volksunion war lange die mitgliederstärkste Partei in Estland.

Obwohl tendenziell euroskeptisch, war sie während des Referendums zum EU-Beitritt im September 2003 eine Befürworterin der Mitgliedschaft Estlands in der Europäischen Union. Derzeit ist sie nicht im Europäischen Parlament vertreten, gehört aber der Allianz für ein Europa der Nationen an.

Geschichte

Die Volksunion wurde am 18. Oktober 1999 als Vereinigung der drei Parteien Eesti Pensionäride ja Perede Erakond - EPPE (Mitte-Links Spektrum, gegründet 1991), Eesti Maarahva Erakond - EME (Bauernpartei, gegründet 1994) und Eesti Maaliit - EML (ländlich orientierte Partei; gegründet 1991) ins Leben gerufen, die bereits zu den Parlamentswahlen 1995 gemeinsam mit der damaligen Koalitionspartei (Koonderakond) angetreten waren.

Wahlen

Bei den Parlamentswahlen 1995 erhielten Volksunion und Koalitionspartei 41 Sitze in Parlament (von 101), bei den Wahlen 1999 elf Sitze und 2003 insgesamt 15 Sitze. Bei den Parlamentswahlen 2007 bekam die Partei nur 6 Sitze von 101. Die Volksunion (oder ihre Vorläuferparteien) gehörten den Regierungen unter den Ministerpräsidenten Tiit Vähi, Mart Siimann, Juhan Parts und Andrus Ansip an (1995-1999 und 2003-2007). Mit Arnold Rüütel (* 1928) konnte die Volksunion von 2001 bis 2006 den estnischen Staatspräsidenten stellen.

Seit 2007 ist die Volksunion in der Opposition. Bei der Parlamentswahl 2007 erreichte sie 7,1% der Stimmen und stellte 6 Abgeordnete im estnischen Parlament (Riigikogu).

Bei der Parlamentswahl in Estland 2011 erreichte die Partei lediglich 2,1% der Stimmen. Sie verfehlte damit deutlich die Fünf-Prozent-Hürde. Im neuen Parlament in Tallinn ist sie nicht mehr vertreten.

Vorsitz

Aus der Volksunion stammt der ehemalige estnische Staatspräsident Arnold Rüütel, der von 1994 bis 2000 Vorsitzender der EME war. Von 2000 bis 2007 war Villu Reiljan Parteivorsitzender, von April 2007 bis November 2008 Jaanus Marrandi. Vom 1. November 2008 bis Mai 2010 war Karel Rüütli Parteivorsitzender. Unter ihm erlebte die Partei eine große Krise über die künftige inhaltliche und personelle Ausrichtung. Im Juli 2010 wurde Rüütli von Juhan Aare (* 1948) als Parteivorsitzender abgelöst. Rüütli wechselte daraufhin zu den estnischen Sozialdemokraten. Im November 2010 wurde Aare durch Andrus Blok (* 1961) als Parteivorsitzender abgelöst.

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