Raiffeisen

Raiffeisen
Altes Logo der Raiffeisengenossenschaften
Altes Logo der Raiffeisenbanken

Raiffeisen ist der Marken- bzw. Namensteil von mehr als 330.000 Unternehmen, die sich weltweit mit landwirtschaftsnahen Produkten im vor- und nachgelagerten Bereich und allgemeinen Finanzdienstleistungen befassen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Mit der Gründung des Flammersfelder Hülfsverein zur Unterstützung unbemittelter Landwirte und dem Heddesdorfer Darlehnskassenverein schuf der Sozialreformer Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818–1888) Modelle zur Unterstützung unbemittelter Landwirte und für landwirtschaftliche Einkaufsgenossenschaften zum günstigen Einkauf von Produktionsgütern wie beispielsweise Saatgut und Düngemittel. Sowohl der „Grüne Kredit“, der vorsah, Saatgut und Dünger mit der späteren Ernte zu bezahlen, als auch die gemeinsame Erntevermarktung und die örtlich verwalteten Spar- und Darlehenskassen wurden in vielen Dörfern Deutschlands entsprechend seiner Vorschläge eingeführt. Mindestens sieben Bauern gründeten dörfliche Genossenschaften zum Einkauf oder Vertrieb. Um wirkungsvoll verhandeln zu können und dadurch preisgünstig Saatgut und Dünger einzukaufen, sah die Genossenschaftssatzung zunächst eine unbeschränkte Haftung mit dem gesamten Vermögen der Mitglieder vor. Nach der ersten Erfolgsphase wurden die Garantien auf die Vermögen der Vorstandsmitglieder und nach Ansparung von Genossenschaftsvermögen auf dieses gemeinsame Vermögen beschränkt. Der Leitspruch: „Einer für alle, alle für einen“ wurde für die landwirtschaftlichen Genossenschaften die Basis des Handels, ebenso wie der Name des Erfinders „Raiffeisen“ Namensbestandteil und Marke wurde.

Aus den im gleichen Zeitraum von Hermann Schulze-Delitzsch (1808-1883) gegründeten Spar- und Konsumvereinen auf Genossenschaftsbasis haben sich die Volksbanken entwickelt, die sich ab Mitte des 20. Jahrhunderts mit den Raiffeisenbanken zusammenschlossen.

Raiffeisenorganisation

Die Raiffeisenorganisation verfügt über mehrere Geschäftsbereiche:

Raiffeisenbanken sind Genossenschaftsbanken die auch als Raiffeisen- und Volksbanken firmieren

  • Italien
    • Raiffeisenkasse Bozen RKB
    • Raiffeisenkasse Laas RKL
    • Raiffeisen-Landesbank Südtirol RLST
  • Niederlande
    • Rabobank, „Coöperatieve Centrale Raiffeisen-Boerenleenbank B.A.“

Raiffeisenhauptgenossenschaften sind der Zusammenschluss von regionalen Warengenossenschaften

Raiffeisenverbände kontrollieren und vertreten genossenschaftliche Organisationen

Siehe auch:

Literatur

  • Walter Arnold, Fritz H. Lamparter: Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Einer für alle – Alle für einen. Neuhausen-Stuttgart 1985.
  • Franz Braumann: Ein Mann bezwingt die Not. 1. Auflage. Verlag der Raiffeisendruckerei, Neuwied am Rhein 1959.
  • Erwin Katzwinkel: Friedrich Wilhelm Raiffeisen. In: Lebensbilder aus dem Kreis Altenkirchen. Altenkirchen 1979, S. 64–66.
  • Michael Klein: Bankier der Barmherzigkeit: Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Das Leben des Genossenschaftsgründers in Texten und Bildern. Neukirchen-Vluyn 2002.
  • Michael Klein: Leben, Werk und Nachwirkung des Genossenschaftsgründers Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818–1888), dargestellt im Zusammenhang mit dem deutschen sozialen Protestantismus. Bonn 1999.
  • Manfred G. Raupp: Was der Großvater schon wusste: Staffort und Lörrach 2005.

Weblinks

 Commons: Raiffeisen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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