Rainer Baake

Rainer Baake
Rainer Baake auf dem Bio-Dive-Day 2008

Rainer Baake (* 15. August 1955 in Witten) ist Bundesgeschäftsführer des Umwelt- und Verbraucherschutzverbandes Deutsche Umwelthilfe und arbeitete über 20 Jahre als Politiker der Grünen in der Umweltverwaltung. Zuletzt war er beamteter Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Er gilt als Experte in Klima- und Energiefragen.

Nach dem Abitur arbeitete Rainer Baake von 1974 bis 1978 als Community Organizer in Chicago. Er studierte darauf Anfang der 1980er Jahre in Marburg Volkswirtschaft und wurde Diplom-Volkswirt.

1983 trat Baake den Grünen bei und übernahm 1985 als erster Grüner ein hauptamtliches Wahlamt. Nach dem Abschluss von Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und Grünen wählte der Kreistag des Landkreises Marburg-Biedenkopf Baake zum Ersten Kreisbeigeordneten und Stellvertreter des Landrates.

Rainer Baake war Staatssekretär im Hessischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Bundesangelegenheiten (1991 bis 28. Oktober 1998, siehe Kabinett Eichel I und II) unter Joschka Fischer. Zusammen mit Fischer legte er die Hanauer Nuklearbetriebe still und diskutierte mit RWE die Sicherheit des Atomkraftwerkes Biblis. Baake erarbeitete Strategien zur Förderung der Erneuerbaren Energien und zur Steigerung der Energieeffizienz.

Nach Fischers Wechsel in die Bundespolitik blieb Baake in Hessen. In Vorbereitung auf die Bundestagswahl 1998 entstand unter seiner Regie ein Plan zur Beendigung der Atomenergienutzung in Deutschland.

Ab 1998 war er Staatssekretär unter Jürgen Trittin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Dort handelte er das Atomausstiegsgesetz von 2002 mit aus (siehe Atomausstieg).

Während der sieben Jahre seiner Amtszeit im Bundesumweltministerium entstanden Förderprogramme und Gesetze zum Ausbau der Erneuerbaren Energien, wurde der Emissionshandel eingeführt und ein Klimaschutzprogramm entwickelt. Rainer Baake gilt als einer der Vordenker der Erneuerbaren Energien, insbesondere der Photovoltaik – häufig wird er als „Manager der Energiewende“ bezeichnet.

Zusammen mit Trittin führte Baake im Auftrag der Bundesregierung die Verhandlungen zum Kyoto-Protokoll.

2006 berief die Deutsche Umwelthilfe e. V. mit Sitz in Berlin und Radolfzell Baake zusammen mit Jürgen Resch zum Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe; er ist außerdem Geschäftsführer der DUH Umweltschutz-Service GmbH.[1]

Nachdem Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Minderung der Klimagase in Deutschland um 40 % bis 2020 (gegenüber 1990) versprochen hatte, wies Baake auf den Widerspruch zur Errichtung einer neuen Generation von Kohlekraftwerken hin, die Angela Merkel unterstützt. Unter Baakes Leitung hilft die Deutsche Umwelthilfe daher Bürgerinitiativen, Kommunalpolitiker und Landesregierungen in Auseinandersetzungen gegen neue Kohlekraftwerke. Gleichzeitig mahnt Baake einen Ausbau der Netzinfrastruktur an, weil er dies für eine Schlüsselfrage für die Weiterentwicklung der Erneuerbaren Energien hält.

Im Sommer 2008 berief der amtierende Ministerpräsident Roland Koch Baake als ehrenamtlichen Berater in den Nachhaltigkeitsbeirat der Hessischen Landesregierung.

Im September 2008 entstand unter Baakes Leitung im Auftrag des Bundesvorstandes von Bündnis 90/Die Grünen eine „Zwischenbilanz Atomausstieg und Handlungsvorschläge“.[2]

Weblinks

 Commons: Rainer Baake – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Bundesgeschäftsstelle und DUH Umweltschutz-Service GmbH. Deutsche Umwelthilfe, abgerufen am 17. November 2008.
  2. für verschiedene Informationen aus dem gesamten Text: Mail von Rainer Baake vom 30. Oktober 2008, siehe Diskussionsseite

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