- Rajvinder Singh
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Rajvinder Singh (* 4. Januar 1956 in Kapurthala, Punjab), ist ein deutschsprachiger Autor und Synchronsprecher indischer Herkunft, der in Berlin lebt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Rajvinder Singh entschied im Alter von 11 Jahren sich dem Schreiben zu widmen, nachdem er seine Mutter das erste Mal in seinem Leben belogen und darum so ein schlechtes Gewissen hatte, dass er sieben verschiedene Versionen der Lügengeschichte aufsetzte, die jedoch alle nicht glaubwürdig klangen. Diese Texte versammelte er damals unter dem Titel My Experiments with a Lie.
Singh entstammt einer wohlsituierten Familie aus dem indischen Punjab. Sein Vater warf ihn im Alter von 16 Jahren aus dem Haus, weil er anstatt eines Medizinstudiums den Weg des Autors einschlagen wollte. Er wohnte im Studentenwohnheim, arbeitete zunächst Nachts in einer Viehfutterfabrik. Später, mit Hilfe eines Professors übersetzte er russische Bücher aus dem Englischen ins Punjabi und finanzierte so sein Studium. Er wurde studentischer Führer und setzte sich für Unterpriviligierte ein. Bis 1991 hatte er keinerlei Kontakt zu seinem Vater. Seitdem bezeichnet er das Verhältnis zu ihm als eine alternde Freundschaft. So heißt auch eines seiner Gedichte.
Sein wirkliches Geburtsdatum ist der 4. Januar 1956. Der Vater meldete ihn aber mit dem Geburtsdatum 10. Oktober 1953 an, machte ihn älter, damit er früher in die Schule kommt. Seitdem besitzt Singh zwei Geburtstage. So widmete ihm sein Verlag: Lotos Verlag Roland Beer, Berlin 2003 einen Band mit 50 seiner ausgewählten Gedichte zum vermeintlich 50. Geburtstag, ausgewählt von langjährigen Freunden, Autoren und kulturellen Partnern, darunter Brigitte Burmeister, F. C. Delius, Ilija Trojanow, Georg Lechner, Dietger Pforte, Jochen Reinert, sowie Uli und Franz Lebfromm.
Nach verschiedenen Stationen in Europa lebt Singh seit 1981 in Berlin. Er ist verheiratet mit der indischen Malerin Jyotika Sehgal.
Er ist Mitglied des PEN-Clubs und setzt sich hier stark für die Arbeit des Writers-in-Prison-Committee ein.
Synchronsprecher
Durch seine Tätigkeit als Synchronsprecher wurde seine Stimme einem breiten Publikum bekannt. So synchronisierte er 2003 Bernard White in der Rolle des Inders Rama-Kandra in Matrix Reloaded und Matrix Revolutions. 2004 verlieh er Aasif Mandvi in der Rolle des Mr. Aziz seine Stimme in Spider-Man 2. Es folgten Engagements für weitere Kinofilme wie Departed – Unter Feinden, 96 Hours und Crossing Over. Darüber hinaus ist er unter anderem auch in diversen Fernsehserien zu hören, wie beispielsweise in der seit 2007 laufenden The Big Bang Theory als Dr. Rajesh Ramayan „Raj“ Koothrappali, der von Kunal Nayyar verkörpert wird.
Auszeichnungen
- 1997: Stadtschreiber zu Rheinsberg
- 1998: Aufenthaltsstipendium auf dem Barkenhoff in Künstkerkolonie Worpswede
- 2004: Stadtschreiber Remscheid
- 2006: Stadtschreiber Rheinland-Pfälzischer Kultursommer
- 2007: Stadtschreiber Trier
- 2007: Alfred-Döblin-Stipendium im Alfred-Döblin-Haus in Wewelsfleth
- 2008: Einige seiner Gedichte wurden in Stein gemeißelt Im Stadtpark und an Schulhöfen in Trier aufgestellt
- 2010: Alfred-Döblin-Stipendium in Wewelsfleth
Veröffentlichungen
- Mitlesebuch, 1995
- Spuren der Wurzeln, 1996
- Rheinsberger Stille, 1997
- Rheinsberger Rhapsodien, 1998
- Ufer der Zeit, 1999
- Vögel und andere Fische des Windmeers, 2001
- Fremdwörtliches Dasein. Gedichte aus zwei Jahrzehnten, 2003
- Wort und Körper. Remscheider Gedichte, 2005
- Über den Horizont hinaus, 2006
- Unter Bäumen über Bäume, 2007
- Wörterwehen", 2010
Weblinks
- Rajvinder Singh in der Deutschen Synchronkartei
- http://www.literaturport.de/index.php?id=26&no_cache=1&user_autorenlexikonfrontend_pi1%5Bal_aid%5D=606&user_autorenlexikonfrontend_pi1%5Bal_opt%5D=2
- http://www.lyrikwelt.de/autoren/singhrajvinder.htm
- Literatur von und über Rajvinder Singh im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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