- Rangliste (Armee)
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Die Rangliste der Streitkräfte (Armee, Marine) eines Herrscherhauses oder eines Staates war - und ist noch heute beispielsweise für (Militär)-Historiker oder Genealogen - das wichtigste Nachschlagewerk für und über das jeweilige Offiziers-Korps. Herausgeber war das jeweilige Kriegsministerium. Die Rangliste wurde regelmäßig veröffentlicht und führte alle Offiziere der Streitkräfte auf mit deren Stellung, Dienstrang, Beförderungen sowie erhaltenen Orden und Ehrenzeichen. Es gab sie in allen deutschen Ländern und auch im Ausland.
Inhaltsverzeichnis
Preußen
Die wohl meist genannte Rangliste ist die der preußischen Armee, die (mindestens) für die Jahre 1713 - 1914 bekannt ist. Ihre vollständige Bezeichnung war (im 19. Jahrhundert) "Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armee-Korps für ..... (jeweilige Jahreszahl).
- Mit den Dienstalterslisten der Generale und der Stabsoffiziere
und (später im Kaiserreich) einem Anhange enthaltend
- das Reichsmilitärgericht,
- das Ostasiatische Detachment,
- die Marine-Infanterie,
- die Kaiserlichen Schutztruppen,
- die Gendarmerie-Brigade in Elsaß-Lothringen."
Außerdem war enthalten
- die personelle Besetzung des Kriegsministeriums,
- die Armee-Einteilung,
- die Erklärung der Orden und Ehrenzeichen (auch fremder und ausländischer Herrscherhäuser).
Andere deutsche Staaten
Ranglisten gab es auch in
- Bayern (Königreich)
- Hannover (Königreich)
- Sachsen (Königreich)
- Württemberg (Königreich)
Deutsches Reich
In den Jahren 1920 bis 1932 erschien in jedem Jahr eine Rangliste der Reichswehr und der Reichsmarine. Weiterhin sind erst nach dem Krieg publizierte Ranglisten des Heeres von 1939 mit sämtlichen aktiven Offizieren sowie eine Rangliste der Generäle und Stabsoffiziere von 1944 bekannt.
Von der Kriegsmarine erschien nach dem Krieg ein dreibändiges Werk "Die deutsche Kriegsmarine" von Walter Lohmann und Hans H. Hildebrand, in dessen drittem Band sämtliche Marineoffiziere der Kriegsmarine mit ihren militärischen Verwendungen aufgeführt sind.
Von der Luftwaffe erschien ebenfalls eine Rangliste 1944/45 mit den Namen der Generäle und Stabsoffiziere.
Quellen
- Rangliste des aktiven Dienststandes der Königlich Preußischen Armee und XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps. Mit den Dienstalterslisten der Generale und Stabsoffiziere, einem Anhang enthaltend das Reichsmilitärgericht, die Marine-Infanterie, die Kaiserlichen Schutztruppen und die Gendarmerie-Brigade in Elsaß-Lothringen, und einer Anlage enthaltenddie Bezirks-Kommamndos I bis VI Berlin. Nach em Stande vom 6. Oktober 1912. Auf Befehl Seinr Majestät des Kaisers und Königs. Redaktion: Kriegsministerium, Geheime Kriegs-Kanzlei, Berlin, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1901
- Rangliste des aktiven Dienststandes der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps, Berlin, Mittler. 1913.
- Rangliste der Offiziere, Aerzte und Beamten des Beurlaubtenstandes der bayer. Armee 1912/13. Nach dem Stande vom 15. Juni 1912. (Zus.gest. v. Oberstleutnant z.D. Endres). München 1912.
- Ehren-Rangliste des ehemaligen Deutschen Heeres auf Grund der Ranglisten von 1914 mit den inzwischen eingetretenen Veränderungen. Herausgegeben vom Deutschen Offizier-Bund. <Rückentitel abweichend: EhrenRangliste 1914-1918>. (Die Ranglisten sind gegliedert nach Armeen (Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg ...)., Berlin: Mittler & Sohn 1926
- Ehrenrangliste der Kaiserlichen Deutschen Marine 1914-18, bearbeitet von Konteradmiral a.D. Stoelzel, Berlin, Marine-Offizier-Verband, ohne Jahr (1930).
- Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. Mai 1925, Berlin, Mittler (1925).
- Rangliste des Deutschen Reichsheeres 1926, Berlin, Mittler und Sohn 1926.
- Podzun, H. H. (Hg.): Das Deutsche Heer 1939. Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3. Januar 1939, Bad Nauheim, Podzun 1953 [Nachdruck der Ausgabe von 1939].
- Absolon, Rudolf, (Bearb.), Rangliste der Generale der Deutschen Luftwaffe nach dem Stand vom 20. April 1945. Mit einer Stellenbesetzung der Kommandobehörden der Luftwaffe vom 1. März 1945, Dienstalterslisten der Sanitätsoffiziere usw. im Generalsrang sowie Kurzbiographien über den Reichsmarschall und die Generalfeldmarschälle. (Friedberg, Podzun-Pallas, 1984)
- Keilig, Wolf: Rangliste des Deutschen Heeres 1944/45 [1945]. Dienstalterlisten T und S der Generale und Stabsoffiziere des Heeres vom 1. Mai 1944 mit amtlich belegbaren Nachträgen bis Kriegsende und Stellenbesetzung der Höheren Kommandobehörden und Divisionen des Deutschen Heeres am 10. Juni 1944. Podzun Vlg., Bad Nauheim o.J. (um 1980, Nachdruck der Ausg. 1955).
Weblinks
- Stammliste aller Regimenter und Corps der Königlich-Preussischen Armee von 1796: Google-Books digital
- Stammliste der Königlich preussischen Armee seit dem 16ten Jahrhundert bis 1840: Google-Books digital
- Rang- und Quartier-Liste der Königlich preussischen Armee 1823: Google-Books digital
- Rangliste der königlich preussischen Armee und des XIII. AK (1895): American Libraries digital
- Vollständige Dienstaltersliste (Anciennetätsliste) der preussischen und württembergischen Offiziere (1898): American Libraries digital
- Stamm- und Rangliste des Kurfürstlich Hessischen Armee-Corps vom 16ten Jahrhundert bis 1866: American Libraries digital
- Rangliste der Königlich sächsischen Armee (1902): American Libraries digital
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