- Raoul Cédras
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Raoul Cédras (* 9. Juli 1949) war der Oberbefehlshaber der militärischen Streitkräfte Haitis (Forces Armées d’Haïti, FADH)) zur Zeit der Militärdiktatur von 1991 bis 1994.
Die Zeit seiner Herrschaft war gekennzeichnet durch vom Staat geförderte Menschenrechtsverletzungen, die von der haitischen Armee und der paramilitärischen Organisation Front Révolutionnaire Armé pour le Progrès d’Haiti (FRAPH) begangen wurden. Die vom Militär und der Organisation FRAPH angewandten Methoden umfassten außergerichtliche Tötungen, zwangsweises Verschwindenlassen von Personen, willkürliche Festnahme und willkürlicher Arrest, Vergewaltigung von Frauen und andere Folter und Gewalt. Mehrere tausend Menschen wurden während der Militärherrschaft getötet.
Im Juli des Jahres 1993 unterzeichnete Cédras eine Vereinbarung, die Jean-Bertrand Aristide, dem demokratisch gewählten Präsidentschaftskandidaten, bis zum Oktober selbigen Jahres die Rückkehr ins Präsidentenamt erlauben sollte. Die Vereinbarung wurde jedoch schließlich durch Cédras und seine militärischen Führer gebrochen.
Mit dem Eintreffen der US-Streitkräfte im September 1994 in Haiti flüchtete Cédras in eines der benachbarten Länder.
Raoul Cédras wurde im Jahr 2000 für seine Beteiligung am Raboteau-Massaker angeklagt und am 16. November 2000 von einem haitischen Gericht in Abwesenheit zu einer lebenslänglichen Haftstrafe verurteilt.[1]
Raoul Cédras lebt heute in Panama-Stadt und führt dort ein Computergrafikgeschäft.
Einzelnachweise
- ↑ Andrew Reding: Democracy and Human Rights in Haiti. World Policy Institute, World Policy Report March 2004
Vorgänger Amt Nachfolger Jean-Bertrand Aristide Präsident von Haiti
30. September 1991–8. Oktober 1991Joseph Nérette Kategorien:- Militärperson (Haiti)
- Haitianer
- Geboren 1949
- Mann
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