RapidEye

RapidEye
RapidEye AG
RapidEye.png
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1998
Sitz Brandenburg an der Havel, Deutschland
Leitung Ryan Johnson, CEO
Mitarbeiter ~140
Branche Erdbeobachtung
Website www.rapideye.de
Zwei von fünf RapidEye-Satelliten
RapidEye HQ in Brandenburg a.d.H.

RapidEye AG ist ein deutscher Geoinformations-Dienstleister, dessen Unterstützung von Management- und Entscheidungsprozessen auf eigenen Erdbeobachtungbildern basiert. Das Unternehmen besitzt eine Konstellation aus fünf Satelliten, welche Bildmaterial in 5-Meter-Auflösung produzieren und von MacDonald Dettwiler (MDA) aus Richmond, Kanada konzipiert und umgesetzt wurden. Ursprünglich aus München stammend, zog das Unternehmen im Jahr 2004 in das 60 km südwestlich von Berlin liegende Brandenburg an der Havel .

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das RapidEye Business-Konzept wurde 1996 von der Kayser-Threde GmbH entworfen und entstand aus der Ideenfindung des DLR (Deutsches Luft-und Raumfahrt-Agentur), mit der Fragestellung, wie man die Fernerkundung in Deutschland kommerziell vermarkten kann. 1998 wurde RapidEye als eigenständiges Unternehmen in München, mit Seed-Finanzierungen von privaten Investoren und der Vereinigte Hagelversicherung, einem deutschen landwirtschaftlichen Versicherungsdienstleister, gegründet.

2004: Die Finanzierung des RapidEye Satellitensystems und des Bodensegments wurde mit Hilfe der Europäischen Union, des Staates Brandenburg (Deutschland), einem Bankenkonsortium bestehend aus Commerzbank, EDC (Export Development Canada) und der KfW Bankengruppe, gesichert. Durch einen Vertrag mit der CCC (Canadian Commercial Corporation), erhielt MacDonald Dettwiler (MDA) den Auftrag als Generalunternehmer für RapidEye das Satellitensystem zu bauen. RapidEye verlegte ihr Geschäft nach Brandenburg an der Havel, Deutschland.

2008: Im April erhielt RapidEye die ISO 9001:2000-Zertifizierung vom TÜV Nord. Am 29. August 2008 wurde eine DNEPR-1-Rakete (eine umgebaute Interkontinentalrakete), erfolgreich vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan aus gestartet, welche RapidEye`s Konstellation von fünf Erdbeobachtungssatelliten in die Umlaufbahn brachte und von MacDonald Dettwiler (MDA) aus Richmond, Kanada umgesetzt wurde. [1]

2009: Nach dem die Satelliten die MPAR Phase (bestehend aus Prüfung und Kalibrierung) abgeschlossen hatten, wurden sie im Februar 2009 kommerziell in Betrieb genommen.

2011: Das Amtsgericht Potsdam leitet am 30. Mai 2011 ein vorläufiges Insolvenzverfahren über das zahlungsunfähige Unternehmen ein [1].

2011: Am 29. August 2011 übernahm das kanadische Unternehmen Iunctus Geomatics die RapidEye AG. [2].

Anwendungsbereiche

Landwirtschaft: RapidEye ist in der Lage, auf regionaler wie globaler Ebene die landwirtschaftliche Überwachung von Feldern in regelmäßigen Abständen durchzuführen. Die Informationen, welche aus den Bildern abgeleitet werden können, unterstützen Landwirte bei Precision Farming, landwirtschaftliche Versicherer bei Schadensbewertung und Risikomanagement oder Regierungen bei der Nahrungsmittelversorgung und Überwachung des Umweltschutzes.

Forstwirtschaft: Satellitengestütze Informationen werden zunehmend von Regierungen und kommerziellen Betreibern verwendet, um z.B. den Waldzustand zu bewerten, die ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit der Forstbetriebe zu messen und illegalen Holzeinschlag und Entwaldung zu überwachen.

Sicherheit und Katastrophenschutz: Zeitnahe Aufnahmen von Krisengebieten ermöglichen eine schnelle Schadensanalyse, was von wesentlicher Bedeutung für das Krisenmanagement der Behörden und der Koordination der Rettungskräfte ist.

Umweltschutz: Satellitenbilder können Behörden und Organisationen wertvolle Informationen liefern, um die ökologischen Auswirkungen menschlicher Einflüsse zu überwachen.

Räumliche Darstellung: RapidEyes Satellitenbilder werden als Hintergrund für eine Vielzahl von Anwendungen wie beispielsweise Kartographie, Navigations- und Flugsimulation, Gaming und als integraler Bestandteil in geospezifischen 3D-Modellierung verwendet.

Energie & Infrastruktur: Die RapidEye-Konstellation kann Pipelines, Übertragunsnetze und andere Infrastrukturen überwachen um Problemstellen zu identifizieren wie z.B. Eingriffe in die Vegetation, nah stehende Gebäude, Ausbau von Straßen oder Leckagen. Die Daten können zur Klassifizierung von Bodenbedeckung und Bodennutzung eingesetzt werden, um Telekommunikationsunternehmen bei der Planung ihres Funknetzes zu unterstützen.

RapidEye Constellation

Rapid Eye Empfangseinheit
Hauptartikel: RapidEye Constellation

Die RapidEye Constellation besteht aus fünf Satelliten, die auf einer gemeinsamen sonnensynchronen Umlaufbahn in ungefähr gleichen Abständen zueinander die Erde in etwa 630 km Höhe umkreisen. Die Satelliten wurden am 29. August 2008 gemeinsam von einer Dnepr-Trägerrakete vom russischen Raketenstartplatz Baikonur in den Weltraum gebracht.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Insolvenz Ratgeber, 15. Juni 2011.
  2. Pressemitteilung der RapidEye AG, 1. September 2011.
  3. RapidEye. DLR, abgerufen am 19. Oktober 2011.

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